Fakten:
Operation Walküre (Valkyrie)
USA. 2008. Regie: Bryan Singer. Buch: Christopher McQuarrie, Nathan Alexander. Mit: Tom Cruise, Kenneth Branagh, Bill Nighy, Tom Wilkinson, Carice van Houten, Terence Stamp, Christian Berkel, Eddie Izzard, Thomas Kretschmann, Tom Hollander u.a. Länge: 120 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Operation Walküre (Valkyrie)
USA. 2008. Regie: Bryan Singer. Buch: Christopher McQuarrie, Nathan Alexander. Mit: Tom Cruise, Kenneth Branagh, Bill Nighy, Tom Wilkinson, Carice van Houten, Terence Stamp, Christian Berkel, Eddie Izzard, Thomas Kretschmann, Tom Hollander u.a. Länge: 120 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Meinung:
Basierend auf wahren Begebenheiten: Die Geschichte des Oberst Claus von Stauffenberg, der 1944 versucht, zusammen mit einem militärischen Widerstand, Adolf Hitler mit einem Bombenanschlag zu töten.
Meinung:
Die Entrüstung kannte nach der Verkündung, Tom Cruise würde in die Rolle des Oberst Claus von Stauffenberg schlüpfen, keine Grenzen. Der Grad der Empörung uferte schnell in ein bizarres Ausmaß und Historiker wie Feuilletonisten zerrissen sich die Mäuler im großen Stil: Ausgerechnet der durch die Medien in Deutschland nur noch als Scientologe wahrgenommene Tom Cruise soll dieses Privileg zuteilwerden, ausgerechnet das ideologisch verstrahlte Sektenmitglied mit dem aufgesetzten Perlweißgrinsen. Wer behauptet, dass „Operation Walküre“ nicht schon vor Drehbeginn in tausend Teile gerissen worden war und zu einem Film gebogen wurde, der von Anfang an zum Scheitern verdammt war, der belügt sich letztlich selber. Aber eigentlich konnte diese gebündelte Animosität, dieser kollektive Groll gegen das so prestigeträchtige Projekt nur von Vorteil für die Crew rund um Regisseur Bryan Singer („X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“) und seinen Superstar Tom Cruise („Mission: Impossible“) sein.
Die Entrüstung kannte nach der Verkündung, Tom Cruise würde in die Rolle des Oberst Claus von Stauffenberg schlüpfen, keine Grenzen. Der Grad der Empörung uferte schnell in ein bizarres Ausmaß und Historiker wie Feuilletonisten zerrissen sich die Mäuler im großen Stil: Ausgerechnet der durch die Medien in Deutschland nur noch als Scientologe wahrgenommene Tom Cruise soll dieses Privileg zuteilwerden, ausgerechnet das ideologisch verstrahlte Sektenmitglied mit dem aufgesetzten Perlweißgrinsen. Wer behauptet, dass „Operation Walküre“ nicht schon vor Drehbeginn in tausend Teile gerissen worden war und zu einem Film gebogen wurde, der von Anfang an zum Scheitern verdammt war, der belügt sich letztlich selber. Aber eigentlich konnte diese gebündelte Animosität, dieser kollektive Groll gegen das so prestigeträchtige Projekt nur von Vorteil für die Crew rund um Regisseur Bryan Singer („X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“) und seinen Superstar Tom Cruise („Mission: Impossible“) sein.
Stauffenberg und seine Kameraden bei der Planung. |
Hitler töten erweist sich wahrlich als "Mission: Impossible" |
Dass sich Tom Cruise mit seinen inzwischen allseits bekannten Manierismen zurückhält, zeugt von Respekt vor seiner Rolle, allerdings ist diese so eindimensional und flach gehalten, dass sich ausgerechnet Stauffenberg als stumpfe Litfaßsäule der Handlung entpuppt, die das Geschehen zusammenhält, es aber nicht dynamisch aufladen kann. Vom überzeugten Nazi und Aristokraten ist bei diesem Stauffenberg natürlich keine Spur, einzig der Saubermann mit Augenklappe darf unter pathetisch waberndem Orchester hohle Phrasen dreschen und zurück in die Denkmiene kippen. Ja, es sind oftmals nur leere Wortfetzen, die hier durch den Raum mäandern, weil der grundierte politische Kontext nicht existent ist. Wenn „Operation Walküre“ aber punkten kann, dann durch seine optische Klasse, in der Bryan Singer stumpfer Nazi-Ästhetik aus dem Weg geht, die Kulissen und Kostüme aber stimmungsgerecht durch sanft auf Grautöne entsättige Fotografien passend in Szene zu setzen weiß. „Operation Walküre“ ist ein sein Sujet fortwährend simplifizierender Suspense-Thriller ohne kraftvollen Nachdruck, er versucht sich redlich darum, die Thematik nicht zu trivialisieren, bleibt aber doch nur leeres, sich seiner komplexen Dimension zu keiner Zeit bewusstes Hollywoodkino.
4 von 10 Hitlergrüßen mit Stumpf
von souli
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen