Fakten:
Das Parfüm – Die Geschichte eines Mörders
BRD, Frankreich, Spanien, USA. 2005. Regie: Tom Tykwer Buch: Andrew Birkin, Bernd Eichinger, Caroline Thompson, Tom Tykwer, Patrick Süskind (Vorlage). Mit: Ben Whishaw, Alan Rickman, Rachel Hurd-Wood, Dustin Hoffman, Corinna Harfouch, Jessica Schwarz, Karoline Herfurth, Timothy Davies, Carlos Gramaje, David Calder, Sara Forestier, Paul Berrondo. Erzähler im Originalton: John Hurt. Erzähler in der deutschen Fassung: Otto Sander u.a. Länge: 147 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Das Parfüm – Die Geschichte eines Mörders
BRD, Frankreich, Spanien, USA. 2005. Regie: Tom Tykwer Buch: Andrew Birkin, Bernd Eichinger, Caroline Thompson, Tom Tykwer, Patrick Süskind (Vorlage). Mit: Ben Whishaw, Alan Rickman, Rachel Hurd-Wood, Dustin Hoffman, Corinna Harfouch, Jessica Schwarz, Karoline Herfurth, Timothy Davies, Carlos Gramaje, David Calder, Sara Forestier, Paul Berrondo. Erzähler im Originalton: John Hurt. Erzähler in der deutschen Fassung: Otto Sander u.a. Länge: 147 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Frankreich, im 18. Jahrhundert. Der Waise Jean-Baptiste Grenouille verfügt seit seiner Geburt über einen unmenschlichen Geruchssinn. Als Ausgestoßener der Gesellschaft lebt er einzig für die Welt der Düfte. Als ihn der Parfümeur Baldini in die Lehre nimmt, lernt Grenouille nicht nur wie er Duftwasser herstellt, sondern auch wie der Gerüche einfangen kann. Doch Grenouille möchte einen ganz besonderen Duft einfangen, den Duft der schönsten Frauen. Dafür ist er auch bereit zu morden.
Meinung:
Patrick Süskind ist ein Phänomen auf zwei Beinen: Sein Leben hat der Deutsche voll und ganz dem Schreiben gewidmet, hat es in seiner Karriere, neben einigen Novellen und Drehbuchvorlagen, aber nur auf einen einzigen Roman gebracht: „Das Parfum“. Jedem ist dieser Titel wohl geläufig, jeder hat eine ungefähre Ahnung davon, welch (welt-)literarische Bedeutung dieses Werk genießt. Längst im allgemeinen Kanon der Meisterwerke des Schrifttums eingegangen, gehört das „Das Parfum“zweifelsohne für jede Leseratte zum guten Ton und das mit geistreichen Bonmots und memorablen Satzgefügen durchzogene Buch wird problemlos aus dem Stegreif rezitiert. Dem scheuen Süskind, der sich immer gekonnt aus der Öffentlichkeit zurückhielt, aber war der Trubel nie viel wert, die unzähligen Honorierungen, die durchbrochene Marke von 20 Millionen verkauften Exemplare, all dieser Rabatz erschien dem in Ambach am Starnberger See geborenen Schriftsteller zuwider. Dass der Mann sich daher auch wenig beglückt gegenüber der Idee zeigte, seinen Jahrhundertroman auf die Leinwand projizieren zu lassen, erklärt sich wohl von selbst.
Patrick Süskind ist ein Phänomen auf zwei Beinen: Sein Leben hat der Deutsche voll und ganz dem Schreiben gewidmet, hat es in seiner Karriere, neben einigen Novellen und Drehbuchvorlagen, aber nur auf einen einzigen Roman gebracht: „Das Parfum“. Jedem ist dieser Titel wohl geläufig, jeder hat eine ungefähre Ahnung davon, welch (welt-)literarische Bedeutung dieses Werk genießt. Längst im allgemeinen Kanon der Meisterwerke des Schrifttums eingegangen, gehört das „Das Parfum“zweifelsohne für jede Leseratte zum guten Ton und das mit geistreichen Bonmots und memorablen Satzgefügen durchzogene Buch wird problemlos aus dem Stegreif rezitiert. Dem scheuen Süskind, der sich immer gekonnt aus der Öffentlichkeit zurückhielt, aber war der Trubel nie viel wert, die unzähligen Honorierungen, die durchbrochene Marke von 20 Millionen verkauften Exemplare, all dieser Rabatz erschien dem in Ambach am Starnberger See geborenen Schriftsteller zuwider. Dass der Mann sich daher auch wenig beglückt gegenüber der Idee zeigte, seinen Jahrhundertroman auf die Leinwand projizieren zu lassen, erklärt sich wohl von selbst.
Baldini unterrichtet die beste Nase der Welt |
Riecht besser als er aussieht: Jean-Baptiste Grenouille |
"Sei ruhig. Ich kenn den Roman noch nicht" |
„Das Parfum“ ist ein audiovisueller Film, der die mondäne Abendgarderobe, die grauen Perücken, die stolzen Dekolletees, umklammert, mit farblichen Kontrasten akzentuiert, wie er die Leichen der Frauen gar anmutig aufreiht und ihre toten Körper feinsinnig zelebriert. Auch hier ist Leben und Tod das Leitmotiv, doch die Weichen sind verschoben, wie die Informationen über die Kopfnote, die Herznote, die Basisnote, die Akkorde und die Harmonie über Mischverhältnisse einzig als Randnotizen durch das tragische Szenario mäandern. Was man „Das Parfum“ jedoch positiv anrechnen muss, ist die Tatsache, dass der Film in seinen 150 Minuten Laufzeit zu keiner Minute langweilig erscheint und ohne Durchhänger von Anfang bis Ende, dem von Kotze, Jauche, Innereien und Fäkalien besudelten Fischmarkt nahe des Cimetière des Innocents, auskommt. Es fehlt natürlich der zynische Grundton, die vielfältige Möglichkeit der Interpretation, das Bacchanal ist eine Meer aus nackten Leibern, bildgewaltig, untermalt von sakralem Gesang, aber nicht von dieser nachhaltigen Konkretheit formuliert, genau wie der abschließende Satz: „Zum ersten Mal hatten sie etwas aus Liebe getan“. Ein angenehmer Film, der im Schatten seiner Vorlage verkümmert, weil er es muss.
5 von 10 eingefetteten Körpern
von souli
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