Fakten:
Casanova
USA. 2005. Regie: Lasse Hallström Buch: Michael Christofer, Jeffrey Hatcher. Mit: Heath Ledger, Sienna Miller, Jeremy Irons, Lena Olin, Oliver Platt, Ken Stott, Omid Djalilli, Natalie Dormer, Lauren Cohan, Philip Davis, Charlie Cox u.a. Länge: 108 Minuten. FSK: freigegeben ab 6 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Casanova
USA. 2005. Regie: Lasse Hallström Buch: Michael Christofer, Jeffrey Hatcher. Mit: Heath Ledger, Sienna Miller, Jeremy Irons, Lena Olin, Oliver Platt, Ken Stott, Omid Djalilli, Natalie Dormer, Lauren Cohan, Philip Davis, Charlie Cox u.a. Länge: 108 Minuten. FSK: freigegeben ab 6 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Die Geschichte des weltbekannten Verführers und Genießers Casanova, der 1973 in Venedig für viele glückliche Frauen soewie erzürnte Würden- und Ordensträger sorgte.
Meinung:
Von der Kulisse eines mit Sonne gefluteten Venedig huscht Casanova über die spitzen Dächer der italienischen Kanalstadt, hinter ihm eine aufgebrachte Meute, die ihn für seine Schandtaten an einer jungen Nonne zur Rechenschaft ziehen wollen. Nein, dem gerne zum Bonvivant erklärten Giacomo Casanova war es nicht immer vergönnt, sich unbekümmert den angenehmen Seiten des Lebens zu widmen und es gab nicht wenige Menschen, die Casanova gerne einer Enthauptung durch die Guillotine unterzogen hätten. Wer diese von Mythen umrankte Persönlichkeit letztlich war, dieser in der Popkultur schon längst als Kunstfigur verwurzelte (angebliche) Lebemann, lässt sich aus seinen unzähligen Schriften über die Liebe lesen, als auch in seinen zwölfbändigen Memoiren. Dass Casanova nicht nur für Historiker von Interesse ist, hat uns Meisterregisseur Federico Fellini mit seinem „Casanova“ von 1976 bewiesen, in dem er Donald Sutherland („Wenn die Gondeln Trauer tragen“) als titelgebenden Hasardeur Opfer seiner selbstzerstörerischen Sexsucht wird.
Von der Kulisse eines mit Sonne gefluteten Venedig huscht Casanova über die spitzen Dächer der italienischen Kanalstadt, hinter ihm eine aufgebrachte Meute, die ihn für seine Schandtaten an einer jungen Nonne zur Rechenschaft ziehen wollen. Nein, dem gerne zum Bonvivant erklärten Giacomo Casanova war es nicht immer vergönnt, sich unbekümmert den angenehmen Seiten des Lebens zu widmen und es gab nicht wenige Menschen, die Casanova gerne einer Enthauptung durch die Guillotine unterzogen hätten. Wer diese von Mythen umrankte Persönlichkeit letztlich war, dieser in der Popkultur schon längst als Kunstfigur verwurzelte (angebliche) Lebemann, lässt sich aus seinen unzähligen Schriften über die Liebe lesen, als auch in seinen zwölfbändigen Memoiren. Dass Casanova nicht nur für Historiker von Interesse ist, hat uns Meisterregisseur Federico Fellini mit seinem „Casanova“ von 1976 bewiesen, in dem er Donald Sutherland („Wenn die Gondeln Trauer tragen“) als titelgebenden Hasardeur Opfer seiner selbstzerstörerischen Sexsucht wird.
Casanova in seinem Element |
Dank Casanova und Korsett in Luftnot: die Damen |
„Casanova“ erweckt den Eindruck, als wolle man tunlichst vermeiden, Casanova als wollüstigen Libertin festzuhalten, als wolle man mit dem Vorurteilen zwanghaft aufräumen und ihn so unbedingt in konservative Ketten legen. Das herrliche Rokoko-Ambiente kommt dabei zwar zu Geltung, denn „Casanova“ ist letzlich ein Kostümfilm, der durch seine Ausstattung bezirzt, doch die Geschichte glänzt nur durch sture Inkohärenz. Italienisches Verve darf man maximal im ironisch-beschwingten Soundtrack von Alexandre Desplat vermuten. Ansonsten ist „Casanova“ nur ein Aufruf an den Wert der Monogamie, eine harmlose Verwechslungskomödie, versteckt hinter (furchtbar) computergenerierter Barockkunst. Von einer immer hungrigen Libido seitens Casanova möchte niemand reden, vom Sündenpfuhl der Dekadenz ebenso wenig.
4 von 10 Strümpfen mit Löchern
von souli
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