Fakten:
Hannibal –Staffel 1
USA. 2013. Regie: David Slade, Michael Rymer, Peter Medak, Guillermo Navarro, Tim Hunter, John Dahl. Buch: Bryan Fuller, Jennifer Schuur, David Fury u.a. Mit: Mads Mikkelsen, Hugh Dancy, Laurence Fishburne, Caroline Dhavernas, Hettienne Park, Scott Thompson, Kacey Rohl u.a. Länge: 13 Folgen á ca. 43 Minuten. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Hannibal –Staffel 1
USA. 2013. Regie: David Slade, Michael Rymer, Peter Medak, Guillermo Navarro, Tim Hunter, John Dahl. Buch: Bryan Fuller, Jennifer Schuur, David Fury u.a. Mit: Mads Mikkelsen, Hugh Dancy, Laurence Fishburne, Caroline Dhavernas, Hettienne Park, Scott Thompson, Kacey Rohl u.a. Länge: 13 Folgen á ca. 43 Minuten. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
FBI-Profiler kann sich wie kein anderer in den Täter hineinversetzen. Eine Gabe, die ihm zu gefragten Helfer bei der Fahndung nach Psychopathen macht. Doch diese Gabe ist auch ein Fluch und Graham ein menschliches Wrack. Als Hilfe besucht Graham den Psychiater Dr. Hannibal Lecter, der bei Wills neustem Fall ihn sogar unterstützt. Dabei ist Lecter selbst ein Monster.
Meinung:
Wenn literarische Entitäten auf die Leinwand projiziert werden, sind es, logischerweise, die Anhänger jenes Stoffes, deren Welt erst mal einmal ins Wanken gerät, die sich das laute Aufschreien nicht verkneifen und dem Projekt per se jedwede Daseinsberechtigung abzusprechen versuchen. Natürlich ist es ein Ding der Unmöglichkeit, einen Roman bis ins kleinste Detail ganz und gar vorlagengetreu filmisch umzusetzen, würde diese Behandlungsweise doch eigentlich jeglichen zeitlichen wie dramaturgischen Rahmen des Kinos an und für sich sprengen. Wie aber würde der Umgang mit einer Buchvorlage aussehen, wenn man sie in Serie gießt, um ihr so eine enorme künstlerische Spannweite zur Entfaltung entgegenzubringen? Das BBC-Format „Sherlock“ beweist mit ihrer launigen Generalüberholung des wohl renommiertesten Detektiv Großbritanniens, dass ein solches Vorhaben durchaus funktionieren kann. Mit der NBC-Serie „Hannibal“ versucht sich Bryan Fuller nun daran, Thomas Harris' Klassiker „Roter Drache“ eine mit Blut geschriebene Vorgeschichte zu ermöglichen, hat dabei aber nicht nur mit den üblichen Stolpersteinen einer ersten Staffel zu ringen.
Wenn literarische Entitäten auf die Leinwand projiziert werden, sind es, logischerweise, die Anhänger jenes Stoffes, deren Welt erst mal einmal ins Wanken gerät, die sich das laute Aufschreien nicht verkneifen und dem Projekt per se jedwede Daseinsberechtigung abzusprechen versuchen. Natürlich ist es ein Ding der Unmöglichkeit, einen Roman bis ins kleinste Detail ganz und gar vorlagengetreu filmisch umzusetzen, würde diese Behandlungsweise doch eigentlich jeglichen zeitlichen wie dramaturgischen Rahmen des Kinos an und für sich sprengen. Wie aber würde der Umgang mit einer Buchvorlage aussehen, wenn man sie in Serie gießt, um ihr so eine enorme künstlerische Spannweite zur Entfaltung entgegenzubringen? Das BBC-Format „Sherlock“ beweist mit ihrer launigen Generalüberholung des wohl renommiertesten Detektiv Großbritanniens, dass ein solches Vorhaben durchaus funktionieren kann. Mit der NBC-Serie „Hannibal“ versucht sich Bryan Fuller nun daran, Thomas Harris' Klassiker „Roter Drache“ eine mit Blut geschriebene Vorgeschichte zu ermöglichen, hat dabei aber nicht nur mit den üblichen Stolpersteinen einer ersten Staffel zu ringen.
Ist das Kunst oder kann das weg? |
Mikkelsen war schon toll in "Dänische Delikatessen" |
Wenigstens sind sie an der frischen Luft |
Hier kocht und killt der Chef noch selbst |
Die auratische Atmosphäre, die die Serie langsam dadurch heraufbeschwört, legt sich wie ein Fluch um den Zuschauer, zerrt ihn mit, um ihn dann mit einem Finale zu beglücken, das nicht auf großes Tamtam setzt, sondern in seiner Stille frösteln lässt. Der kultivierte Manipulator, der fingerfertige Gourmet (Seine kulinarischen Kabinettstücke sehen auf dem Teller ebenfalls aus wie Kochbuchillustrationen), der antizipierende Anthropologe Hannibal Lecter sitzt am längeren Hebel, doch wie lange wird er seinem blutigen Handwerk noch nachgehen dürfen? Wer hätte gedacht, dass „Hannibal“ nach diesem derart misslungenen Start noch einmal eine solch einnehmenden, psychologisch verstörenden Schlussspurt einlegen würde und nicht nur seine teils wirklich heftige Gewalt als nach Aufmerksamkeit gierendes „Highlight“ fungieren lässt? Die Vorfreude auf Staffel 2 jedenfalls darf groß sein, schließlich hat das Team nun nicht mehr damit zu kämpfen, einen Startpunkt zu manifestieren, den man erst mühevoll überqueren muss, sondern darf gleich in die Vollen gehen.
6 von 10 menschlichen Instrumenten
von souli
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