TV Wahnsinn: HELL'S KITCHEN – Frank Rosin wetzt die Messer



Frank Rosin, einer der renommiertesten TV-Köche Deutschlands, hat mit „Hell's Kitchen“ zum feurigen Tanz an der Herdplatte geladen. Zusammen mit den „Prominenten“  Lady Bitch Ray, eine promivierte Sprachwissenschaftlerin, Ex-Hollywooddiva Christine Kaufmann, Ballermannbarde und Perückenträger Mickie Krause, Provokateur Niels Ruf, Sandkastenvolleyballspieler Julius Brink, Boxenluder Katharina Kuhlmann, Allesmitmacher Manuel Cortez, Möchtegern-Topmodel Kasia Lenhardt, Ex-Fußballspieler Thorsten Legat und „TV Total“-Schreckensduo Ingrid & Klaus, rief Sat.1 das nach dem erfolgreichen amerikanischen Vorbild abgekupferte Format der gnadenlosen Lehrküche, wie es schon von RTL unter dem Namen „Teufels Küche“ im Jahre 2005 abgesetzt wurde, zurück ins Leben. Aber auch mit Erfolg? souli und stu haben sich die Show angesehen.


Am ersten Tag wurden noch die Promis bekocht
souli meint:
Quotentechnisch lässt sich „Hell's Kitchen“ als astreiner Flop festhalten und es steht noch in den Sternen, ob Frank Rosin ein zweites Mal in „Hell's Kitchen“ die Promischar durch die Küche scheuchen darf. Sieht man „Hell's Kitchen“ aber als reines, primitives Entertainment an, das sich zum Teil lächerlich offensichtlich dagegen zu sträuben versucht, in seinen Gesprächen und Handlungen zwischen den Prominenten natürlich zu wirken, funktioniert die Show einwandfrei. Ein bunter Haufen, bestehend aus Menschen, die man irgendwann schon mal irgendwo gesehen und eigentlich (zum Teil) wieder vergessen wollte, wird darauf getrimmt, auf Sterneküchenniveau zu kochen, verzettelt sich aber viel lieber und strandet in der Verzweiflung. Tränen fließen, Starallüren werden ausgepackt und die großen „privaten“ Probleme angeschnitten. Ja, eigentlich bedient sich „Hell's Kitchen“ nur der Mechanismen des „Dschungelcamps“, wenngleich auch nicht im Ansatz so ungezwungen. „Hell's Kitchen“ ist vielmehr zahme Abendunterhaltung, und wer die Sendung wirklich deswegen frequentiert, um seine Fingerfertigkeit in Sachen Essenszubereitung zu verfeinern, der ist vollkommen an der falschen Adresse. Nett.


Im Finale gab sich Jaime Oliver die Ehre
stu meint:
So, Frank Rosin, Sternekoch aus Dorsten, übernimmt zu zweiten Mal den Platz von Christian Rach. Nach dem sich Rosin auf Kabel1 mit seinem „Rach, der Restaurantester“-Epigone „Rosins Restaurant“ doch recht wacker auf der Quotenebenen geschlagen hat, übernahm er nun Rachs Posten in „Hell‘s Kitchen“, eine Sendung die vor einigen Jahren unter dem Titel „In Teufels Küche“ auf RTL lief und dort bei den Zuschauern auf ungefähr genau so viel Resonanz stieß wie Fertigsuppe im Kochstudio eines Johann Lafer. Wie Fertigsuppe schmeckte dann auch dieses „Hell‘s Kitchen“ und das durch und durch. Wie in einer schlecht geschriebenen Telenovela folgte ein Schicksalsschlag dem anderen, nur mit dem Unterschied, dass es hier keine gebrochenen Herzen waren, sondern versalzene Speisen. Aber okay, wer es nach gefühlt hunderten Kochshows immer noch nicht verstanden hatte, dass es ein Knochenjob ist in der Küche zu stehen, der hatte hier vielleicht noch den einen oder anderen künstlich vom Schnitt herbeigerufenen „Aha“-Moment erleben dürfen. Ansonsten bot diese Höllenküche das, was alle B-Promi-Sendungen auffahren: Grüppchenbildung, Chaos, Stress und selbstverständlich auch diverse Streitereien. Wem’s schmeckt, der hatte sicherlich Freude, sich die letzten Wochen den Teller voll zu machen am Trash-TV-Buffet, alle anderen fanden im Fasten eine durchaus bessere Alternative. Mahlzeit.

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