Fakten:
Auf brennendem Eis (On Deadly
Ground)
USA, 1994. Regie: Steven Seagal.
Buch: Ed Horowitz, Robin U. Russin. Mit: Steven Seagal, Michael Caine, Joan
Chen, John C. McGinley, R. Lee Ermey, Shari Shattuck, Billy Bob Thornton,
Richard Hamilton, Chief Irvin Brink,
Apanguluk Charlie Kairaiuak, Elsie Pistolhead, John Trudell, Mike Starr
u.a. Länge: 98 Minuten. FSK: Freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD und Blu-ray
erhältlich.
Story:
Feuerbekämpfungsspezialist Forrest
Taft soll auf einer Ölbohrplattform in Alaska eine Zwischenfall untersuchen,
stößt dabei auf die skrupellosen Machenschaften von Konzernchef Jennings. Bevor
der ehemalige CIA-Mann und Naturfreund zu ungemütlich werden kann, wird er
fachgerecht entsorgt, nur leider nicht gründlich genug. Von Ureinwohnern gesund
gepflegt, schlägt er zurück.
Meinung:
„Der Rauch trägt den Geist des
Bärenmannes“
…und Steven Seagal voller Stolz
seiner Fransen-Jacke aus dem Dritte-Welt-Laden sowie die natürlich löbliche,
allerdings in dem Fall so extrem peinlich verhökerte Öko-Botschaft um Natur-
und Völkerschutz offensiv zur Schau. „On Deadly Ground“ klingt so herrlich
reißerisch und ist tatsächlich so spießig und verballert-albern vorgetragen, da
weiß kein Mensch wo Unsinn und Ernst anfängt oder aufhört, das kann nur von
Häuptling Grüner Daumen selber kommen.
Schon mal die Silberbüchse laden, falls jemand den Müll nicht trennt. |
"Was soll das heißen, ich würde meine Haare färben?" |
Man könnte glauben, dass Caine
zwischenzeitlich einfach weggenickt ist. Wenn niemand „Du bist dran!“ gerufen
hat, sogar gut möglich. Seagal macht das, was er am besten kann: In
spektakulärer Zeitlupe jemanden ein Bein stellen oder umschubsen und sich
deshalb als großer Action-Star feiern lassen. Wenigstens ist der Mann hier noch in
Form und sieht nicht aus wie eine indianische Mettwurst, vom Hocker haut einen
das dennoch nicht. Aufgewertet durch sensationelle Szenen (Seagal vermöbelt
einen Raufbold und belehrt ihn pädagogisch: „Was ist nötig, um einen Mann von Grund
auf zu ändern?“ Der: „Ich brauche Zeit…“
Niedlich.), dabei niemals auf Klischees aus, das wäre ja auch rassistisch
(„Reitest du gut?“ – „Natürlich, ich bin eine Ureinwohnerin.“), so was hat der
Film nicht nötig. Der ist bestimmt auch biologisch abbaubar.
Tatsächlich ist dieser sichtlich
engagierte und möchtegern-lehrreiche Film in seiner puren Naivität eigentlich
ganz drollig, könnte man aber auch als penetrant und – das ist sehr fatal – als
reines Genrefutter nicht knackig genug ansehen. Stimmt schon. Denn der
Action-Anteil ist recht gering, dann zwar hart, aber ähnlich hölzern und
ineffizient umgesetzt wie eigentlich alles, Seagal ist als Regisseur wirklich
kein Stück besser als in seinem „echten“ Berufsstand. Allerdings ist die finale
Ansprache so episch, da muss man schon die Tränen der Rührung zurückhalten.
Aber er durfte Michael Caine instruieren, wie glorreich sieht das von der
anderen Seite aus? Nun gut, wer „Der weiße Hai IV“ gedreht hat, braucht sich
nicht beschweren. Er musste wohl wieder was abbezahlen. Ziemlich bekloppter Film, der
aufgrund einiger unfreiwilliger Lacher noch das Mindestmaß an Unterhaltung
bieten kann, wenn man es so nennen will.
4 von 10 grünen Punkten
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