Fakten:
Goal oft he Dead – Elf Zombies
müsst ihr sein (Goal of the Dead)
FR, 2014. Regie: Thierry Poiraud,
Benjamin Rocher. Buch: Quoc Dang Tran, Nicolas Peufaillit, Ismael Sy Savané,
Tristan Schulman, Laetitia Trapet, Marie Garel Weiss. Mit: Alban Lenoir,
Charlie Bruneau, Tiphaine Daviot, Ahmed Sylla, Bruno Salomone, Patrick
Ligardes, Xavier Laurent, Sebastian Vandenberghe u.a. Länge: 117 Minuten. FSK:
Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Nach 17 Jahren tritt die Fußballmanschaft
des Profivereins Olympique Paris mal wieder gegen den Provinzclub von Caplounge
an. Für Olympique’s Kapitän Sam Lorit ein ganz besonderes Spiel, denn er
wechselte damals im Anschluss an die Partie die Seiten und hat dadurch heute
noch in der alten Heimat einen extrem schweren Stand. Die wenig herzliche
Begrüßung seiner ehemaligen Kollegen und Freunden soll jedoch sein geringstes
Problem sein. Mitten im Spiel stürmt ein wildgewordener Zombie das Feld und
infiziert fast das ganze Stadion. Lorit gehört zu den wenigen Nichtinfizierten
und muss sich nun mit seinen Hatern zusammenschließen, um da noch heil raus
zukommen.
Meinung:
-„Draußen ist eine Art Aufstand.
Dahinten brennen sogar ein paar Autos.“
-„Ist doch kein Wunder, bei dem
Schiedsrichter.“
Das ist der beste Gag von „Goal of the Dead“, nach ungefähr einer Minute. Super. Kommen ja nur noch 116 weitere.
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Und wenn er sich noch so sehr aufregt, das Skript wird nicht besser. |
Im WM-Jahr 2014 irgendwas mit dem
Thema Fußball zu machen ist naheliegend, warum dann nicht auch noch mit
Zombies? Seit dem Erfolg von „Shaun oft he Dead“ kommen in schöner
Regelmäßigkeit ähnlich gelagerte Filme heraus, dem großen Vorbild das Wasser
reichen konnte bisher keiner. Es gab gute und nette Vertreter („Juan of the Dead“),
„Goal of the Dead“ (tatsächlich der Originaltitel und nicht schon wieder so ein
Verbrechen des deutschen Verleihs, mag man gar nicht glauben) gehört definitiv
nicht dazu. Davon ist diese unentschlossene Gurke weiter entfernt als
Österreich vom Gewinn der Weltmeisterschaft oder Lothar Matthäus von einem
seriösen Image. Optisch ist es immerhin ganz ansprechend und vernünftig
angerichtet, wie eine hoffnungslos überforderte Billigproduktion wirkt das
Ganze nicht. Alles andere hingegen hat kaum Hand und Fuß, kann bis auf den
Ansatz (Zombies im Stadion) nichts vorweisen, was ihm nur annährend eine
Daseinsberechtigung gibt.
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Deshalb sollten die 9 Meter zur Mauer dringend eingehalten werden. |
Die Exposition dauert viel zu lang,
fast eine Stunde braucht „Goal of the Dead“ bis es endlich richtig losgeht. Wirklich erstaunlich daran: Eigentlich ist dies ein Grindhouse-Double-Feature, von einer echten Exposition lässt sich also praktisch gar nicht sprechen. Thierry Poiraud übernahm die Regie in der "ersten Halbzeit", Benjamin Rocher ("Die Horde") in der "zweiten Halbzeit". Würde man gar nicht merken, wenn es nicht in der Mitte plötzlich wieder einen neuen Vorspann geben würde. Tempo
entwickelt sich leider auch dann nicht, viel zu oft bremst sich der Streifen
durch unnötiges Geschwafel seiner uninteressanten Figuren selbst aus. Ein
satirischer Ansatz ist zwar rudimentär zu erkennen, nur funktionieren will hier
gar nichts. Ein Zombiefilm, dem es an Biss mangelt, gleich in mehrerer
Hinsicht, das darf einfach nicht sein. Die müden Humorversuch zünden nicht,
auch weil der Film niemals konsequent ist, immer wieder unnötig ernste Töne
anschlägt, die nicht zum Konzept passen. Selbst als simpler Splatter-Film total
unbrauchbar, dafür viel zu sehr an die Kette gelegt und bewusst im braven
Rahmen gehalten. Nur gegen Ende wird es etwas blutig, wer bis dahin nicht
eingeschlafen ist, bekommt zumindest zwei bis drei nette Effekte zu sehen, die
in der (für das Genre) fast schon epischen Laufzeit von gut 2 Stunden hilflos
verloren wirken. Eine wahnsinnig träge, zähe und schleppende Veranstaltung, die
in keine der verschiedenen, möglichen Richtungen auch nur halbwegs als gelungen
bezeichnet werden kann.
Wäre „Goal of the Dead“ wenigstens so gaga wie
der Titel es verspricht, selbst das scheint zu viel verlangt. Nicht wild, nicht
komisch, nicht bescheuert, einfach stinklangweilig und unnütz. Sieht ganz okay
aus, der Rest ist ermüdende Zeitverschwendung, eine Nullnummer nach 120
Minuten, ohne Elfmeterschießen.
2 von 10 Blutgrätschen
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