Fakten:
Der Fremde am See (L’Inoconnu Du Lag)
Frankreich. 2013. Regie und Buch: Alain Guiraudie, Mit: Christophe Paou, Patrick d’Assumçao, Jérôme Chappatte, Mathieu Vervisch, Pierre de Ladonchamps u.a. Länge: 100 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD erhältlich.
Der Fremde am See (L’Inoconnu Du Lag)
Frankreich. 2013. Regie und Buch: Alain Guiraudie, Mit: Christophe Paou, Patrick d’Assumçao, Jérôme Chappatte, Mathieu Vervisch, Pierre de Ladonchamps u.a. Länge: 100 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD erhältlich.
Story:
In der Hitze des französischen Sommers gibt es für Franck keinen schönereren Ort als ein abgelegenes Fleckchen an einem kleinen See. Dort trifft er sich mit anderen Männern, die wie er Gesellschaft suchen, um sich näher zu kommen, zu lachen, zu schwimmen und sich zu lieben. Genau an diesem Ort verliebt sich Franck in den Sonderling Michel.
Meinung:
Auf den ersten Blick ist der titelgebende See in Alain Guiraudies „Der Fremde am See“ ein idyllisches Postkartenmotiv zum Verlieben; ein Badeparadies für all die, die ihre verschwitzten Körper von der Hitze des Sommers ins kühle Nass tauchen möchten und darin die erlösende Erfrischung suchen. Das türkisfarbene Wasser, die sattgrünen Wälder, die eben jenes sanftmütig einzäunen und ihre Äste leise mit dem Wind gehen lassen: Ein Ort des Friedens, der inneren Ruhe. Doch der oberflächliche Schein der geruhsamen Makellosigkeit vermag zu täuschen, lauert im Kern der französischen Oase doch ein kalter Sturm, der nur darauf wartet, seine gesamte Gewalt unter Beweis zu stellen. Und diese angestaute Gewalt findet ihren eigentlichen Ausdruck nicht in dem idealisierten Landschaftsbild, vielmehr reflektiert diese unverkennbar anziehende Harmonie nämlich die psychologische Intensität im Dreigespann der divergenten Hauptdarsteller. „Der Fremde am See“, und das auf betörend subtile Art und Weise, behandelt die Antinomie von Äußerlichkeiten und der wahrhaftigen seelischen Essenz von Mensch und Natur.
Auf den ersten Blick ist der titelgebende See in Alain Guiraudies „Der Fremde am See“ ein idyllisches Postkartenmotiv zum Verlieben; ein Badeparadies für all die, die ihre verschwitzten Körper von der Hitze des Sommers ins kühle Nass tauchen möchten und darin die erlösende Erfrischung suchen. Das türkisfarbene Wasser, die sattgrünen Wälder, die eben jenes sanftmütig einzäunen und ihre Äste leise mit dem Wind gehen lassen: Ein Ort des Friedens, der inneren Ruhe. Doch der oberflächliche Schein der geruhsamen Makellosigkeit vermag zu täuschen, lauert im Kern der französischen Oase doch ein kalter Sturm, der nur darauf wartet, seine gesamte Gewalt unter Beweis zu stellen. Und diese angestaute Gewalt findet ihren eigentlichen Ausdruck nicht in dem idealisierten Landschaftsbild, vielmehr reflektiert diese unverkennbar anziehende Harmonie nämlich die psychologische Intensität im Dreigespann der divergenten Hauptdarsteller. „Der Fremde am See“, und das auf betörend subtile Art und Weise, behandelt die Antinomie von Äußerlichkeiten und der wahrhaftigen seelischen Essenz von Mensch und Natur.
Am See lernt man(n) sich kennen |
Liebe vor traumhafter Kulisse |
Wo sich das maskierte Absatteln von jedem Zwang nun als purer Schein entpuppt, entfesselt sich im gleichen Augenblick langsam ein emotionaler Orkan und zieht seine Runden. Es kommt zu den Ängsten und introspektiven Unruhen, die uns nicht nur an unserem gegenwärtigen Sein zweifeln lassen, sondern auch die Zukunft mit einem unbehaglichen Fragezeichen verziert. Und wie Guiraudie diese aufkeimende, sprudelnde Verzweiflung visualisiert, resultierend aus dem sehnsüchtigem Rückzug in die Arme des nächsten und doch so nahen Fremden, zwischen den verspielt-liebevollen Penetrationen im Dickicht, die sich treiben lassende Männer im Sonnenuntergang, das hedonistische Erkunden und ihre mit Ejakulat bespritzten Körpern, ist ein Gleichnis der versierten Kategorie – Ohne sich an plumpen Formulierungen zu vergreifen. So erwachsen, so subtil, so vielschichtig und reif wie das Innenleben im Würgegriff in „Der Fremde am See“ aufgezeigt wird, wird es das Gros der Zuschauer weder ansprechen noch begeistern. Aber ein Film wie dieser bleibt ein Ausnahmewerk und hat damit nicht einmal die Ehre, ein breites, ihm angemessenes Publikum zu erreichen.
8 von 10 erigierten Penissen
von souli
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