LONG
WEEKEND (1978)
Für ein Wochenende möchten Peter und Marcia aus ihrem Alltag flüchten, die Seele an der australischen Küste baumeln lassen, fernab der Zivilisation, um wieder etwas näher zueinander zu finden. Die zwischenmenschlichen Probleme innerhalb der Ehe allerdings lassen sich nicht einfach abschütteln und auch das harmonische Idylle innerhalb der Wildnis bleibt dem Pärchen verwehrt, die Konflikte sind unausweichlich, stauen sich, das ersehnte Paradies konvertiert zum labyrinthischen Inferno. „Long Weekend“ lässt sich dabei auf zwei Weisen deuten, die differenziert voneinander besser funktionieren, als synchron: Man könnte die Vorkommnisse in ihrer Mystik dahingegen lesen, dass die Natur aufgrund der menschlicher Achtlosigkeit ihr gegenüber zum Gegenschlag ausholt, was eine in ihrer Symbolik äußerst platte ökologische Kritik heraufbeschwören würde. Andererseits könnte man die Natur hier auch als Metapher auf den Untergang des Menschen deuten, was „Long Weekend“ deutlich besser stehen würde, weil es ihn auch weit weniger didaktisch darstellt. Unter diesem Blickwinkel gefällt Colin Egglestons ökonomische Inszenierung durch ihren Naturalismus, der in seiner elegischen Erzählung wirklich beklemmend und einige bittere Wahrheiten offenbart. Ein packendes, psychologisch aufgeladenes Erlebnis ist „Long Weekend“ allemal.
Für ein Wochenende möchten Peter und Marcia aus ihrem Alltag flüchten, die Seele an der australischen Küste baumeln lassen, fernab der Zivilisation, um wieder etwas näher zueinander zu finden. Die zwischenmenschlichen Probleme innerhalb der Ehe allerdings lassen sich nicht einfach abschütteln und auch das harmonische Idylle innerhalb der Wildnis bleibt dem Pärchen verwehrt, die Konflikte sind unausweichlich, stauen sich, das ersehnte Paradies konvertiert zum labyrinthischen Inferno. „Long Weekend“ lässt sich dabei auf zwei Weisen deuten, die differenziert voneinander besser funktionieren, als synchron: Man könnte die Vorkommnisse in ihrer Mystik dahingegen lesen, dass die Natur aufgrund der menschlicher Achtlosigkeit ihr gegenüber zum Gegenschlag ausholt, was eine in ihrer Symbolik äußerst platte ökologische Kritik heraufbeschwören würde. Andererseits könnte man die Natur hier auch als Metapher auf den Untergang des Menschen deuten, was „Long Weekend“ deutlich besser stehen würde, weil es ihn auch weit weniger didaktisch darstellt. Unter diesem Blickwinkel gefällt Colin Egglestons ökonomische Inszenierung durch ihren Naturalismus, der in seiner elegischen Erzählung wirklich beklemmend und einige bittere Wahrheiten offenbart. Ein packendes, psychologisch aufgeladenes Erlebnis ist „Long Weekend“ allemal.
7 von 10 vergammelten Hähnchen
LONG
WEEKEND (2008)
Ganze 30 Jahre mussten verstreichen, bis der (wenn überhaupt) Semiklassiker „Long Weekend“ in neuer Fasson wiederaufgegriffen wurde. Dieses Mal wurde James Blanks das Vorrecht erteilt, den Untergang des Menschen im Herzen erschütternder Allegorien und Metaphern in Szene zu gießen. Herausgekommen ist dabei ein Remake, dass sich in seiner Intention oftmals zu tendenziös zu verstehen gibt. War die Ökobotschaft im Original sicher schon naiv, bestand dafür aber immer noch die Möglichkeit, sie in ihrer vermeidlichen Aufdringlichkeit durch die Einnahme einer anderen Sichtweise etwas auszuklammern, ist diesem „Long Weekend“ die Separation zur Ehekrise fremd. Die (durchaus relevante) Moral wird dem Zuschauer immer wieder durch plakative Einzelszenen ins Gesicht geschmiert, während sich das Szenario immer weiter in das Horror-Genre verschiebt, anstatt der sublimen Mystik des Vorbildes zu frönen. Ungeachtet dessen aber ist James Blanks hier ein durch aus solides Genre-Filmchen gelungen, dass durch seine paradiesische Kulisse mal platte, gelegentlich aber auch überraschend effektive Kontraste aufstellt und James Caviezel als Yuppie-Schnösel in unberührter Natur wieder die Chance gibt, eine mehr als ordentliche Leistung abzuliefern. Nette Angelegenheit.
Ganze 30 Jahre mussten verstreichen, bis der (wenn überhaupt) Semiklassiker „Long Weekend“ in neuer Fasson wiederaufgegriffen wurde. Dieses Mal wurde James Blanks das Vorrecht erteilt, den Untergang des Menschen im Herzen erschütternder Allegorien und Metaphern in Szene zu gießen. Herausgekommen ist dabei ein Remake, dass sich in seiner Intention oftmals zu tendenziös zu verstehen gibt. War die Ökobotschaft im Original sicher schon naiv, bestand dafür aber immer noch die Möglichkeit, sie in ihrer vermeidlichen Aufdringlichkeit durch die Einnahme einer anderen Sichtweise etwas auszuklammern, ist diesem „Long Weekend“ die Separation zur Ehekrise fremd. Die (durchaus relevante) Moral wird dem Zuschauer immer wieder durch plakative Einzelszenen ins Gesicht geschmiert, während sich das Szenario immer weiter in das Horror-Genre verschiebt, anstatt der sublimen Mystik des Vorbildes zu frönen. Ungeachtet dessen aber ist James Blanks hier ein durch aus solides Genre-Filmchen gelungen, dass durch seine paradiesische Kulisse mal platte, gelegentlich aber auch überraschend effektive Kontraste aufstellt und James Caviezel als Yuppie-Schnösel in unberührter Natur wieder die Chance gibt, eine mehr als ordentliche Leistung abzuliefern. Nette Angelegenheit.
5 von 10 verwahrlosten Campingplätzen
von souli
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