Fakten:
Alphaville – Lemmy Caution gegen Alpha 60 (Alphaville)
Frankreich, Italien. 1965. Regie und Buch: Jean-Luc Godard. Mit: Eddie Constantine, Anna Karina, Howard Vernon, Akim Tamiroff, Christa Lang, Jean-Pierre Léaud, László Szabó u.a. Länge: 89 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD erhältlich.
Alphaville – Lemmy Caution gegen Alpha 60 (Alphaville)
Frankreich, Italien. 1965. Regie und Buch: Jean-Luc Godard. Mit: Eddie Constantine, Anna Karina, Howard Vernon, Akim Tamiroff, Christa Lang, Jean-Pierre Léaud, László Szabó u.a. Länge: 89 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD erhältlich.
Story:
Privatdetektiv Lemmy Caution sucht in der Stadt Alphaville nach einem vermissten Agenten. Alphaville steht allerdings unter der Kontrolle von Professor von Braun und dessen Computersystem Alpha 60.
Meinung:
Jean-Luc Godard spaltet die Gemüter mit provokativer Vorliebe. Dabei stellt er für den Großteil der Filmliebhaber so etwas wie den eindrucksvollsten Virtuosen der Filmgeschichte dar, der durch sein gezieltes Vorstoßen gegen herkömmliche Sehgewohnheiten nicht nur an die Fiktion der Illusion des Kinos erinnert und dadurch auf jede tradierte Regel gepfiffen hat, sondern auch durch sämtliche (Re-)Zitierungen und Referenzen aus den verschiedensten Kunstbereichen seinen Platz als unantastbarer Visionär im Herzen der Cineasten gesichert hat. Auf der anderen Seite steht allerdings ein Haufen stirnrunzelnder Zweifler, die Godards filmhistorische Bedeutung ohne Wenn und Aber in ihrem vollem Ausmaß akzeptieren, die Gegenliebe des Publikums aber nicht wirklich nachvollziehen können. Da werden die obligatorischen Beschuldigungen der Inhaltsleere aufgegriffen, die Godard durch angesprochene Versatzstücke aus den angesammelten Chroniken von sämtlichen Philosophen und Politikern aufarbeitete, um sie in seinen formalen (Anti-)Stil zu montieren. Kann man einen Film daher als »Gelungen« bezeichnen, wenn sich ein Regisseur mit den rhetorischen Lorbeeren anderer Künstler schmückt und dadurch enorme literarische Kenntnisse voraussetzt, um dem Zuschauer so auch zu ermöglichen, bis auf den philosophischen Kern vorzustoßen? Dazu kommt natürlich noch die eingekesselte Motivation Godards, die in ihrer angestrebten Tragweite nur funktioniert und sich entfalten kann, wenn sie in ihrem zeitlichen Kontext beleuchtet wird und so durchaus in der Lage ist, gesellschaftliche Missstände zu reflektieren.
Jean-Luc Godard spaltet die Gemüter mit provokativer Vorliebe. Dabei stellt er für den Großteil der Filmliebhaber so etwas wie den eindrucksvollsten Virtuosen der Filmgeschichte dar, der durch sein gezieltes Vorstoßen gegen herkömmliche Sehgewohnheiten nicht nur an die Fiktion der Illusion des Kinos erinnert und dadurch auf jede tradierte Regel gepfiffen hat, sondern auch durch sämtliche (Re-)Zitierungen und Referenzen aus den verschiedensten Kunstbereichen seinen Platz als unantastbarer Visionär im Herzen der Cineasten gesichert hat. Auf der anderen Seite steht allerdings ein Haufen stirnrunzelnder Zweifler, die Godards filmhistorische Bedeutung ohne Wenn und Aber in ihrem vollem Ausmaß akzeptieren, die Gegenliebe des Publikums aber nicht wirklich nachvollziehen können. Da werden die obligatorischen Beschuldigungen der Inhaltsleere aufgegriffen, die Godard durch angesprochene Versatzstücke aus den angesammelten Chroniken von sämtlichen Philosophen und Politikern aufarbeitete, um sie in seinen formalen (Anti-)Stil zu montieren. Kann man einen Film daher als »Gelungen« bezeichnen, wenn sich ein Regisseur mit den rhetorischen Lorbeeren anderer Künstler schmückt und dadurch enorme literarische Kenntnisse voraussetzt, um dem Zuschauer so auch zu ermöglichen, bis auf den philosophischen Kern vorzustoßen? Dazu kommt natürlich noch die eingekesselte Motivation Godards, die in ihrer angestrebten Tragweite nur funktioniert und sich entfalten kann, wenn sie in ihrem zeitlichen Kontext beleuchtet wird und so durchaus in der Lage ist, gesellschaftliche Missstände zu reflektieren.
Professor von Braun: wirklich sehr vertrauenswürdig |
Phantomimenspiele sind auch in der Zukunft noch gefragt |
Nicht mal 'ne Energiesparlampe. Sehr futuristisch |
Wenngleich sich »Alphaville« nicht immer vollkommen ernst nimmt, funktioniert der Film doch hervorragend als entlarvender Zerrspiegel unserer Realität und führt die erschreckenden Mechanismen der eingepflanzten Automatismen zwischen Film Noir und Sci-Fi-Anleihen konsequent vor. Kein Film, der nur für intellektuelle Feingeister bestimmt zu sein scheint, sondern ein Anliegen hat, welches den von vielen verhassten Mikrokosmos Godards problemlos sprengt und natürlich das zentrale Thema in seinem Schaffen – die Liebe – in einem originellen Diskurs über ihre immense Signifikanz behandelt. Am Ende siegen die Emotionen und Alphaville ist nicht mehr länger die Stadt, in der für Gefühle gestorben wird, sondern geht wieder zurück in Richtung Paris, die Stadt, in der die Liebe ihr Domizil zu haben schein.
8 von 10 Kämpfen für die Liebe
von souli
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