Fakten:
47 Ronin
USA. 2013. Regie: Carl Rinsch. Buch: Chris Morgan, Hossein Amini. Mit: Keanu Reeves, Hiroyuki Sanada, Rinko Kikuchi, Tadanobu Asano, Min Tanaka, Cary-Hiroyuki-Tagawa, Togo Igawa, Jin Akanishi u.a. Länge: 119 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 5, Juni 2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
47 Ronin
USA. 2013. Regie: Carl Rinsch. Buch: Chris Morgan, Hossein Amini. Mit: Keanu Reeves, Hiroyuki Sanada, Rinko Kikuchi, Tadanobu Asano, Min Tanaka, Cary-Hiroyuki-Tagawa, Togo Igawa, Jin Akanishi u.a. Länge: 119 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 5, Juni 2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Es war die manipulative Kraft der schwarzen Magie, die den geachteten Lord Asano letztlich dazu bewegen konnte, im Beisein des Shoguns Tsunayoshi das Schwert gegen seinen ewigen Kontrahenten Lord Kira zu erheben. Sein Schicksal und letzter Ausweg lautet schließlich Seppuku, der ehrenvolle, rituelle Selbstmord. Die Hexe, die Asano zu seinem Anschlag auf Kira verführte, stand natürlich selbst unter dem Kommando von Lord Kira und nachdem das Land des Asano nun ohne Herrscher auskommen muss, soll Asanos Tochter auch gleich mit Kira verheiratet werden. Die einstigen Samurai unter Asanos Wort folgen nun dem Weg der Ronin und schmieden unter der Ansage von Oishi unerlaubte Pläne, sich an Kira und seinen zahlreichen Untertanen zu rächen: Die 47 Ronin machen sich bereit für den tapferen Kampf gegen einen eigentlich übermächtigen Gegner und treffen dabei nicht nur auf Widersacher in menschlicher Gestalt...
Meinung:
Dass sich die Traumfabrik gerne an den verschiedensten Mythen und Legenden aus der ganzen Welt vergreift, ist jeher weitreichend bekannt. Dass es der Traumfabrik dabei aber auch nur selten gelingt, sich diesen Mythen und Legenden rechtmäßig anzunehmen und mit dem nötigen Respekt zu behandeln, ist ebenfalls kein Geheimnis. Die japanische Mythologie zum Beispiel ist bereits in sämtliche Hollywoodproduktion eingeflossen und hat zuletzt mit der blutleeren Comic-Adaption „Wolverine – Der Weg des Kriegers“ wieder einmal von ihrer eher enttäuschenden Handhabung der schriftlichen Chroniken Japans bewiesen – Wenngleich sich Hugh Jackman dort in einem modernen Japan wiederfand, den Grundsätzen der Prähistorik aber gleichwohl auf den Leim ging. Ebenso – in diesem Fall ungerechterweise - verschrien wurde Edward Zwick mit seinem dramatischen Epos „Last Samurai“, in dem Tom Cruise als von Schuldgefühlen geplagter Alkoholiker den Verhaltenskodex der Samurai, den Bushidō, kennenlernt und sein Leben nach und nach an diesen anpasst.
Dass sich die Traumfabrik gerne an den verschiedensten Mythen und Legenden aus der ganzen Welt vergreift, ist jeher weitreichend bekannt. Dass es der Traumfabrik dabei aber auch nur selten gelingt, sich diesen Mythen und Legenden rechtmäßig anzunehmen und mit dem nötigen Respekt zu behandeln, ist ebenfalls kein Geheimnis. Die japanische Mythologie zum Beispiel ist bereits in sämtliche Hollywoodproduktion eingeflossen und hat zuletzt mit der blutleeren Comic-Adaption „Wolverine – Der Weg des Kriegers“ wieder einmal von ihrer eher enttäuschenden Handhabung der schriftlichen Chroniken Japans bewiesen – Wenngleich sich Hugh Jackman dort in einem modernen Japan wiederfand, den Grundsätzen der Prähistorik aber gleichwohl auf den Leim ging. Ebenso – in diesem Fall ungerechterweise - verschrien wurde Edward Zwick mit seinem dramatischen Epos „Last Samurai“, in dem Tom Cruise als von Schuldgefühlen geplagter Alkoholiker den Verhaltenskodex der Samurai, den Bushidō, kennenlernt und sein Leben nach und nach an diesen anpasst.
-"K, E, A" - "Gut, bald kannst du deinen Namen schreiben" |
Iron Man im feudalen Japan |
„47 Ronin“ möchte seinen adaptierten Kern in einer seltsam verzwickten Dialektik reflektieren: Erpicht auf Authentizität im Umgang mit seinen Charakteren, entreißt das Drehbuch seinem eigentlichen Hauptdarsteller Kai ziemlich zügig den führenden Rang und lässt ihn keinen der gravierenden Kämpfe austragen, sondern immer im Schatten von Oishi (Hiroyuki Sanada) verblassen. Dass „47 Ronin“ in seiner Vorlage ein wunderbares Sinnbild für die Treue und Ehre der herrenlosen Samurai ist, lässt sich auch in Rinschs Interpretation mühelos verifizieren – es fühlt sich nur nie echt an, auch wenn sich die üppigen Settings hier und da im sinnlichen Farbgewand des Fernen Osten treiben lassen, bleibt „47 Ronin“ in seinen wenigen passablen Augenblicken ein Film für das Auge, aber nicht für das Hirn und schon gar nicht für das Herz. „47 Ronin“ ist lieblos, gefühllos und anstrengend, weil er sich in seiner amerikanisierten Gestaltung viel zu ernst nimmt und den Geist des Nationalmythos nie zu greifen bekommt. Ein artifizielles und sich selbst ständig ausbremsendes (Nicht-)Epos, welches nie genau weiß, in welche Richtung es sich denn nun wirklich entwickeln soll. Nicht mal zu ordentlichem Pathos hat es gereicht!
3 von 10 Hexendrachen
von souli
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