Fakten:
Scarface
USA. 1983. Regie. Brian De Palma. Buch: Oliver Stone. Mit: Al Pacino, Steven Bauer, Michelle Pfeiffer, Mary Elizabeth Mastrantonio, Paul Shenar, Robert Loggia, F. Murray Abraham, Miriam Colón, Mark Margolis, Ángel Salazar, Al Israel, Geno Silva, Michael P. Moran u.a. Länge: 170 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Scarface
USA. 1983. Regie. Brian De Palma. Buch: Oliver Stone. Mit: Al Pacino, Steven Bauer, Michelle Pfeiffer, Mary Elizabeth Mastrantonio, Paul Shenar, Robert Loggia, F. Murray Abraham, Miriam Colón, Mark Margolis, Ángel Salazar, Al Israel, Geno Silva, Michael P. Moran u.a. Länge: 170 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Tony Montana kommt als kubanischer Flüchtling, zusammen mit seinem besten Freund Manny, nach Miami, Florida. Um an eine Green Card zu kommen, begeht er einen Auftragsmord, doch damit ist seine kriminelle Laufbahn noch nicht beendet. Tony verdient sich als Handlanger des Gangsterbosses Frank López Respekt sowie Geld und steigt schnell in der Hierarchie auf und begegnet seinen Feinden mit Gewalt und Skrupellosigkeit.
Meinung:
Brian de Palma war nie der Künstler, der allein mit seinem Namen die großen Publikumsmengen in die Kinos locken konnte. Nicht selten war der Mann aus New Jersey den Filmstudios sogar ein enervierender Dorn im Auge. Wenn wir uns jedoch retrospektiv der Karriere von Brian De Palma annehmen, dann dürfen wir zum einen feststellen, dass diese Animositäten nicht von ungefähr kommen, so expressiv De Palma zum Teil mit den Grenzen des guten Geschmack gespielt hat – und wie oft jene auch überschritt -, zum anderen aber auch, dass De Palma nicht nur einen Klassiker in seinem Leben inszenierte, sondern eine ganze Bandbreite dieser vorzuweisen hat: „Carrie“ „Blow Out“, „Die Unbestechlichen“ und sein kommerziell erfolgreichster Film „Mission: Impossible“. Inzwischen aber ist die Luft raus, De Palma schnorchelt nur noch auf Sparflamme durch die Weltgeschichte und persifliert seine charakteristischen Qualitäten heutzutage traurigerweise unfreiwillig. Kontemporär ist es da schon eher verständlich, wieso man seinen Namen von den Kinoplakaten streichen könnte.
Brian de Palma war nie der Künstler, der allein mit seinem Namen die großen Publikumsmengen in die Kinos locken konnte. Nicht selten war der Mann aus New Jersey den Filmstudios sogar ein enervierender Dorn im Auge. Wenn wir uns jedoch retrospektiv der Karriere von Brian De Palma annehmen, dann dürfen wir zum einen feststellen, dass diese Animositäten nicht von ungefähr kommen, so expressiv De Palma zum Teil mit den Grenzen des guten Geschmack gespielt hat – und wie oft jene auch überschritt -, zum anderen aber auch, dass De Palma nicht nur einen Klassiker in seinem Leben inszenierte, sondern eine ganze Bandbreite dieser vorzuweisen hat: „Carrie“ „Blow Out“, „Die Unbestechlichen“ und sein kommerziell erfolgreichster Film „Mission: Impossible“. Inzwischen aber ist die Luft raus, De Palma schnorchelt nur noch auf Sparflamme durch die Weltgeschichte und persifliert seine charakteristischen Qualitäten heutzutage traurigerweise unfreiwillig. Kontemporär ist es da schon eher verständlich, wieso man seinen Namen von den Kinoplakaten streichen könnte.
"You wanna fuck with me? Okay. You wanna play rough?" |
"Lesson number two: Don't get high on your own supply. " |
"Say Hello to my little friend" |
"You know what capitalism is? Getting fucked!" |
„I tell always the truth. Even when I lie.“
Alles läuft auf das unausweichliche, unehrenhafte Ende hinaus und die erschreckende Gefühlskälte, die zermürbende Rücksichtslosigkeit, die Tony an den Tag legt und und mit der er alles vernichtet, was ihm doch eigentlich mal etwas bedeutet hat, angeblich, fällt auf den Drogenbaron zurück. Die Nebenfiguren agieren dabei als Spiegel und akzentuieren Tonys charakterliche Disposition, seine Verrohung, seine Entmenschlichung, seinen Marsch in den eigenen Abgrund, der alles unhaltbar in sich zieht und in den Mühlen des Selbsthasses, der Verlorenheit zermahlt. Brian De Palma knöpft sich den amerikanischen Traum vor, stellt ihn ins hellste Licht, bereitet ihm ein Podium und demontiert diesen, wie Tony, nachhaltig. Hier gibt es keine Helden, keine Vorbilder, Tony ist nicht cool, auch wenn er abgebrüht wirkt. „Scarface“ ist eine Geschichte über einen Menschen, der alles verliert und sich die Schuld dafür schlicht selbst in die Schuhe schieben muss. Ein popkulturelles Monument, ein pulsierendes Meisterwerk, ein Kultfilm, der sich alle nur denkbaren Superlative in der Besprechung redlich verdient hat – Hut ab, vor so viel Weitsicht.
9 von 10 Kettensägen unter der Dusch
von souli
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