Fakten:
Rio 2 – Dschungelfieber (Rio 2)
BR, USA, 2014. Regie: Carlos
Saldanha. Buch: Don Rhymer, Carlos Saldanha, Jenny Bicks, Yoni Brenner, Carlos
Kotkin. Original Stimmen von: Jesse Eisenberg, Anne Hathaway, Bruno Mars,
Rodrigo Santoro, Jamie Foxx, Andy Garcia, Jake T. Austin, Leslie Mann, Tracy
Morgan u.a. Deutsche Stimmen von: David Kross, Johanna Klum, Mr. Reedoo, Mateo
Jaschik, Roberto Blanco, Christian Brückner, Annett Louisan u.a. Länge: 102
Minuten. FSK: Freigegeben ohne Altersbeschränkung. Ab 31. Juli 2014 auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D erhältlich.
Story:
Blau-Ara Blu hat sich gerade erst
mit seiner Herzdame Jewel und den gemeinsamen Kindern in Rio de Janeiro so
richtig eingelebt, da droht ihm schon der nächste Culture-Clash. Die Nachricht,
dass sich im Dschungel des Amazonas doch noch Artgenossen befinden könnten,
veranlasst Jewel ihren Lebensgefährten zu einem Ausflug dorthin zu überreden.
Schließlich sollen die Kids auch ihre Wurzeln kennen lernen. Blu, immer noch
verwöhnt durch seine Menschen-geprägte Vergangenheit, ist wenig begeistert von
der Idee, beugt sich schließlich jedoch dem Wunsch. Tatsächlich stoßen sie im
dichten Dschungel nicht nur auf irgendwelche Papageien, sondern sogar auf
Jewels Vater, der den bisher unbekannten Schwiegersohn kritisch unter die Lupe
nimmt. Das sind nur die geringsten Probleme, denn nicht nur ein skrupelloser
Geschäftsmann, sondern auch der erneut auftauchende Erzfeind Nigel sorgen für
Ärger.
Meinung:
Eins ist so sicher wie das Amen in
der Kirche: Wenn ein Film die Kinokassen weltweit ordentlich zum Klingeln
bringt, ist ein Sequel beschlossene Sache. Erst recht, wenn es sich um einen
Animationsfilm handelt. Die Zielgruppe wächst schließlich ständig nach und ist
letztendlich mit relativ wenig voll zufrieden zu stellen. Hauptsache schön
bunt, knuffig und selbst wenn alles schon mal irgendwo gezeigt und nun einfach
unkreativ zusammengewürfelt wird, spielt überhaupt keine Geige, mangels
Erfahrung und Ansprüchen. Genau so ein liebloser Reißbrett-Film ist „Rio 2“
geworden. Die Kleinen sind begeistert und die Großen ernüchtert, wie berechnend
und austauschbar das zur puren Maßenware verkommene Animations-Genre sein kann.
Hinter dem stolzen Opa hat Blu nicht viel zu melden. |
Komisch ist das Ganze kaum, es sei
denn es reicht einem, wenn bunte Tierchen mit niedlichen Stimmchen vor sich hin
quaken. Ganz selten kann ein guter Gag ausgemacht werden (die Schildkröten),
sonst ist das pures Kinderprogramm. Die können sich sicher darüber amüsieren,
aber betrachtet man mal die Anzahl der Alternativen, warum ausgerechnet sollten
sie sich diesen Film anschauen? Dafür bietet „Rio 2“ eigentlich gar keine
schlagkräftigen Argumente. Wenn jeden Monat ein neuer animierter Spaß kommt,
braucht diesen hier in der Tat niemand. Außer die Studiobosse, die ganz sicher
wieder fette Einnahmen machen werden. Wer den Sprösslingen mit einem Kinobesuch
eine Freude machen will, wartet lieber ab. Die Chancen, dass man bei der
nächsten Möglichkeit nicht nur gelangweilt daneben sitzt, sind definitiv höher
als die, hier auch jenseits der Grundschule seinen Spaß zu haben. Um
„Hudsucker“ zu zitieren: „You know...for kids.“ Kein Stück mehr.
4 von 10 Navis in der Bauchtasche.
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