Fakten:
Zulu
Frankreich, Südafrika. 2014. Regie: Jérôme Salle. Buch: JulienRappeneau, Jérôme Salle, Caryl Ferey (Vorlage). Mit: Orlando Bloom, Forest Whitaker, Natasha Loring, Tanya van Graan, Patrick Lyster, Sven Ruygrok, Inge Beckmann, Conrad Kemp, Danny Keogh, Tinarie Van Wyk-Lots, Randal Majiet, Reghart Van Den Bergh, Iman Isaacs u.a. Länge: 110 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Ab 31. Oktober 2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Zulu
Frankreich, Südafrika. 2014. Regie: Jérôme Salle. Buch: JulienRappeneau, Jérôme Salle, Caryl Ferey (Vorlage). Mit: Orlando Bloom, Forest Whitaker, Natasha Loring, Tanya van Graan, Patrick Lyster, Sven Ruygrok, Inge Beckmann, Conrad Kemp, Danny Keogh, Tinarie Van Wyk-Lots, Randal Majiet, Reghart Van Den Bergh, Iman Isaacs u.a. Länge: 110 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Ab 31. Oktober 2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Als Kind ist Ali Neumann zusammen mit seiner Mutter den bestialischen Inkatha-Milizen geradeso entwichen, während er mitansehen musste, wie sein Vater gefoltert und bei lebendigen Leibe verbrannt wurde: Ein Schicksal von unzähligen, doch vom Schmerz dieser Tage kann sich Ali bis heute nicht losreißen. Inzwischen als Chef der Mordkommission in Kapstadt tätig, hat Ali seinen Weg gemacht, doch ausgerechnet einer seiner Vorgesetzten gehört zu den Verbrechern jener Tage, die sämtliche Schwarze gefoltert und ermordet haben. Zusammen mit dem weißen Polizisten Brian Epkeen kämpft Ali gegen die stetig steigende Kriminalitätsrate Kapstadts an und stoßen auf die Leiche einer 20-Jährigen, die erst Opfer einer synthetischen Droge und später den Schlägen ihres Dealers wurde. Kurze Zeit darauf wird erneut eine junge Frau tot am Strand aufgefunden und die komplizierten Ermittlungen ziehen von nun an immer größere Wellen, als zu Anfang von den beiden Ordnungshütern erwartet wurde...
Meinung:
Der französische Regisseur und Drehbuchautor Jérôme Salle, der sich zuvor für die Umsetzung des „Largo Winch“-Doppels von 2008 und 2011 verantwortlich zeigte, ist noch nicht in der Filmwelt angekommen. Obgleich er sich mit seinen Verschwörungs-Thrillern als durchaus talentierter Genre-Handwerker empfehlen konnte, gibt es doch noch genügend weitere Sterne seiner Fasson am Firmament zu begutachten. Mit seinem neuen Thriller „Zulu“ gelingt ihm jedoch etwas, woran viele andere Künstler in einem kläglichen Ausmaß gescheitert wären: Er verschreibt sich durchweg altbekannter Klischees, instrumentalisiert den Hintergrund der Apartheid-Thematik in selbstzweckhafter Manier und bietet per se eigentlich immer das, was man schon zu genüge in anderen Genre-Streifen konsumieren durfte. Anders aber als die reaktionären Klopper von der Stange, die beispielsweise durch „96 Hours“ ihren zweiten Frühling erleben durften, hat die Inszenierung von „Zulu“ wirklich Feuer im Hintern und ist so gut von seinen beiden Hauptdarstellern gespielt, dass es dem Zuschauer oftmals leicht gemacht wird, über die doch klaren Ungereimtheiten ehrlich hinwegzusehen.
Der französische Regisseur und Drehbuchautor Jérôme Salle, der sich zuvor für die Umsetzung des „Largo Winch“-Doppels von 2008 und 2011 verantwortlich zeigte, ist noch nicht in der Filmwelt angekommen. Obgleich er sich mit seinen Verschwörungs-Thrillern als durchaus talentierter Genre-Handwerker empfehlen konnte, gibt es doch noch genügend weitere Sterne seiner Fasson am Firmament zu begutachten. Mit seinem neuen Thriller „Zulu“ gelingt ihm jedoch etwas, woran viele andere Künstler in einem kläglichen Ausmaß gescheitert wären: Er verschreibt sich durchweg altbekannter Klischees, instrumentalisiert den Hintergrund der Apartheid-Thematik in selbstzweckhafter Manier und bietet per se eigentlich immer das, was man schon zu genüge in anderen Genre-Streifen konsumieren durfte. Anders aber als die reaktionären Klopper von der Stange, die beispielsweise durch „96 Hours“ ihren zweiten Frühling erleben durften, hat die Inszenierung von „Zulu“ wirklich Feuer im Hintern und ist so gut von seinen beiden Hauptdarstellern gespielt, dass es dem Zuschauer oftmals leicht gemacht wird, über die doch klaren Ungereimtheiten ehrlich hinwegzusehen.
Auch ein Bloom hat mal Bad Hair Days |
-"Sag mal, würdest du alles noch mal genauso machen?" - "Nicht ganz..." |
Es wird ein vermeintlicher Tiefgang vorgegaukelt, den „Zulu“ aber nicht besitzt, weil seine Stärke an einer ganz anderer Stelle liegt, das Drehbuch sich diese allein aber nicht eingestehen möchte. Immer wieder gerät der Film dadurch ins Wanken, um dann von den Schauspielern und der kontrastreichen Atmosphäre, in dem der Großstadtpessimismus durch grelle und tiefschwarze Ebenen taumelt wieder in die richtige Spur geschoben zu werden. Die Moral, nachdem alle Beteiligten bei einem Grillabend ihre Ansichten zur Apartheid breitgetreten haben, wird zum Ende noch einmal durchbrochen und wieder zusammengesetzt, weil die Wunden immer noch bluten und immer bluten werden. Es folgt ein Bruch mit den eigenen Prinzipien; eine Antwort, die sich durch eine Spirale der Gewalt artikuliert, aber gewiss keine Lösung darstellt. Gerechtigkeit, eine Utopie.
6 von 10 abgehackten Händen
von souli
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