Fakten:
Lunchbox (The Lunchbox)
Indien, Frankreich, BRD. 2013. Regie und Buch: Ritesh Batra. Mit: Irrfan Khan, Nimrat Kaur, Nawazuddin Siddiqui, Denzil Smith, Bharati Achrekar, Nakul Vaid, Lillete Dubey, Yashvi Puneet u.a. Länge: 105 Minuten. FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung. Ab 28. Mai 2014 DVD und Blu-ray erhältlich.
Lunchbox (The Lunchbox)
Indien, Frankreich, BRD. 2013. Regie und Buch: Ritesh Batra. Mit: Irrfan Khan, Nimrat Kaur, Nawazuddin Siddiqui, Denzil Smith, Bharati Achrekar, Nakul Vaid, Lillete Dubey, Yashvi Puneet u.a. Länge: 105 Minuten. FSK: freigegeben ohne Altersbeschränkung. Ab 28. Mai 2014 DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
In der indischen Metropole Mumbai sorgen die Dabbawala dafür, dass hunderttausende Arbeiter zur Mittagspause eine warme Mahlzeit auf dem Tisch stehen haben. Unkorrekte Lieferungen sind statisch mehr als nur selten. Doch der kurz vor der Pensionierung stehende Saajan erhält tatsächlich eines Tages nicht das bestellte Essen aus einem Restaurant, sondern dass von Ilas Ehemann. Da dieser die Verwechslung nicht bemerkt, kocht Ila auch weiterhin für Saajan. Die beiden treten mit kleinen Briefen, die sie in die Lunchbox legen, in Kontakt. Es entsteht eine Freundschaft, denn Ila fühlt sich zunehmend von ihrem Mann entfremdet und Saajan fristet seit dem Tod seiner Frau ein einsames Leben.
Meinung:
Ursprünglich wollte Regisseur Ritesh Batra eine Dokumentation über die Dabbawala von Mumbai drehen, doch bei der Recherche entschied er sich um und nutzt seine gesammelten Erfahrungen, um daraus in seinem ersten Langfilm von einer ungewöhnlichen Freundschaft zu erzählen, die vor allem wegen der Tatsache, dass sich Saajan und Ila nicht sehen an romantische Klassiker wie „Rendevouz nach Ladenschluss“ oder dessen Quasi-Remake „E-Mail für dich“ erinnert. Dabei umschifft Batra allerdings amerikanischen Hollywood-Kitsch, genau wie die, vor allem im Westen als Selbstverständlichkeit ausgelegten Klischees des sogenannten Bollywood-Kinos. Das Ergebnis ist erfrischend bodenständig und dabei dennoch herzerwärmend und appetitanregend, denn neben der schriftlichen Beziehung zwischen den Hauptfiguren spielt das Essen eine ebenso wichtige Rolle.
Ursprünglich wollte Regisseur Ritesh Batra eine Dokumentation über die Dabbawala von Mumbai drehen, doch bei der Recherche entschied er sich um und nutzt seine gesammelten Erfahrungen, um daraus in seinem ersten Langfilm von einer ungewöhnlichen Freundschaft zu erzählen, die vor allem wegen der Tatsache, dass sich Saajan und Ila nicht sehen an romantische Klassiker wie „Rendevouz nach Ladenschluss“ oder dessen Quasi-Remake „E-Mail für dich“ erinnert. Dabei umschifft Batra allerdings amerikanischen Hollywood-Kitsch, genau wie die, vor allem im Westen als Selbstverständlichkeit ausgelegten Klischees des sogenannten Bollywood-Kinos. Das Ergebnis ist erfrischend bodenständig und dabei dennoch herzerwärmend und appetitanregend, denn neben der schriftlichen Beziehung zwischen den Hauptfiguren spielt das Essen eine ebenso wichtige Rolle.
Saajan entdeckt Ilas Essen für sich |
Eine weitere Stärke von „Lunchbox“ und Batras Regie ist, wie er den Schmelztiegel Mumbai einfängt. Ein bunter Hexenkessel, der jedoch niemals zur Hauptattraktion verkommt, sondern der Geschichte und Beziehung zwischen Ila und Saajan umkleidet. So ist der Verlust der Freiheit, den beide empfinden, noch um einiges direkter spürbar, wird er doch kontrastiert von Bildern der lauten Stadt, in der man funktionieren muss, um nicht von ihr verschluckt zu werden (natürlich auch ein Sinnbild für die heutige Arbeitsgesellschaft). Die Geschichte von Saajan und Ila, das unphysische Zusammentreffen zweier verlorener Seelen, die dank der Aufmerksam- und Ehrlichkeit des jeweils anderen wieder an das eigene Leben glauben, ist gewiss nicht unerforschtes und –besuchtes Terrain, aber Batra formt daraus und aus der lukullischen Sinnlichkeit des Essens dennoch ein eigensinnig-liebenswertes Porträt, zwei verlorener Seelen. Am Ende schenkt Batras diesen beiden und den Zuschauer das Beste: Hoffnung.
7 von 10 Bananen gegen die Schärfe
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