Review: ZOOLANDER - Parodie auf eine Parodie




Fakten:
Zoolander
USA, 2001. Regie: Ben Stiller. Buch: Drake Sather, Ben Stiller, John Hamburg. Mit: Ben Stiller, Owen Wilson, Christine Taylor, Will Ferrell, Milla Jovovich, Jerry Stiller, David Duchovny, Jon Voight, Vince Vaughn, Alexander Skarsgard, Billy Zane, Winona Ryder, Justin Theroux, David Bowie, Christian Slater, Cuba Gooding jr., Natalie Portman, Paris Hilton, Lenny Kravitz u.a. Länge: 86 Minuten. FSK: Freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.

 

Story:
Der neue malaysische Präsident will die Kinderarbeit abschaffen. Ein Schock für die Modeindustrie, schließlich wird ein Großteil ihrer Ware dort billig Produziert. Die mächtigsten Designer beauftragen ihren Kollegen Mugatu mit der Lösung des Problems. Ein Model, ein möglichst dämliches, soll per Gehirnwäsche zum Auftragskiller umgepolt werden. Die Wahl ist einfach: Derek Zoolander, dreifacher Dressman des Jahres, ist dumm genug und die Gelegenheit günstig. Gerade musste er seinen Platzhirschstatus an den aufstrebenden Kollegen Hänsel hergeben. Die Manipulation des Strohkopfs scheint problemlos, doch die Journalistin Matilda bekommt Wind von der Sache. Sie, Derek und Hänsel versuchen das Attentat zu verhindern.









Meinung:
- "...Bulimie."
- "Boah, du kannst Hypnose?"

 
Das sind Momente, in denen muss man "Zoolander" einfach gerne haben. Zwischen schwer erträgliche Durststrecken aus affigen Peinlichkeiten und einem Hauch von einer Story verstecken sich immer wieder absurd-komische Situationen, die selbst beim mehrfachen Ansehen immer wieder zünden. Ben Stiller und seine Co-Autoren zimmern eine total nebensächliche Geschichte rund um eine Abrechnung mit dem bizarren Fashion-Zirkus.

 
Mehr Haar als Hirn: Zoolander.
Dabei ist nicht alles Gold, vieles eher Blech. Einige Gags sind einfach nicht lustig, es wird stellenweise extrem nervig rumgehampelt, nur wenn "Zoolander" mal trifft, dann klasse. Der größte Witz an "Zoolander" ist ja die Persiflage an sich, eine Satire auf eine Szene, die oft schon so wie eine Karikatur erscheint. Da muss es halt so oben drüber gehen, um überhaupt noch einen Unterschied ersichtlich zu machen. Schrill, überkandidelt und bescheuert ist der Quatsch ja ohnehin, ihre Stars lächerliche Paradiesvögel, Selbstdarsteller und skurrile Hampelmänner. Auch wenn "Zoolander" manchmal leicht nervt, eigentlich stellt er die Mode-Szene damit nur bloß und unterstreicht damit ihre weltfremde Sinnlosigkeit. Das sollte es wohl sein und unabhängig von einigen Aussetzern, das ist Stiller zweifellos gelungen. Bunt, laut, blöd, so ist "Zoolander" und dadurch der bewusste Spiegel für eine Milliarden-Dollar-Industrie, die wahrscheinlich den Unterschied zu ihrer absurden Realität nicht einmal bemerken würde.

 
IQ-Duell auf Level 1.
Stiller selbst gibt als strunz-dummes Männer-Model Derek Zoolander eine herrlich blöde Vorstellung ab, die gleichzeitig sein größtes Talent darlegt: Sich, befreit von jeder Eitelkeit, hemmungslos zum Affen zu machen. Natürlich ist das grotesk bis dämlich, trotzdem auf seine ganz eigene Art charmant. Die gewohnte Chemie mit Owen Wilson passt, auch wenn die blond-gelockte Hügelnase immer verzichtbar sein wird. In einem Streifen wie "Zoolander" passt sogar der. Das Staraufgebot ist ohnehin beachtlich, wer hier alles vor die Kamera läuft (auch nur für wenige Sekunden) ist rekordverdächtig. Locker 20 Cameos machen zwar noch keinen guten Film, zeugen jedoch von einer ungeahnten Bereitschaft so mancher Stars und Sternchen für Selbstironie...oder das sie sich für nichts zu schade sind. Bei einigen kann man kaum sicher sein. Wie auch immer, irgendwie hebt selbst dieser Nebenfakt "Zollander" noch ein Stückchen an.

 
Schlussendlich ist "Zoolander" kein Hit und zeitweise einfach nur doof, haut dafür ab und an einige echte Knaller raus und strahlt eine gewisse Grundsympathie aus. Speziell Regisseur, Co-Autor und Hauptdarsteller Ben Stiller scheint noch eine gesunde Bodenhaftung zu haben und erkennt offensichtlich noch, was um ihn herum so für ein Schwachsinn stattfindet. Das bringt er auf den Punkt. Das er dafür eben heftig übertreiben muss liegt eher nicht an ihm.

 
6 von 10 neuen Looks.

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