Review: HATCHET 1 - 3 - Splattriges Fanboy-Entertainment



Fakten:
Hatchet
USA. 2006. Regie und Buch: Adam Green. Mit: Tamara Feldman, Joel David Moore, Kane Hodder, Tony Todd, Deon Richmond, Mercedes McNab, Parry Shen, Richard Riehle, Joel Murray, Robert Englund, Joshua Leonard, Joleigh Fioreavanti u.a. Länge: 83 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Bens Freunde wollen in New Jersey ordentlich die Sau rauslassen, doch der frisch verlassene Ben hat keine Lust auf Partyexzesse. Lieber nimmt er an einer Touristentour durch den Sumpf teil. Keine gute Idee, denn der missgestalte Killer Victor Crowley tötet jedem, der seinem Gebiet zu nahe kommt.





Meinung:
Die Prämisse ist klar: spaßbetonter Slashersplatter der sich in den so verhassten und gleichzeitig doch innig geliebten Klischees des Genres suhlt und diese ohne Umschweife bedient. Dazu geben sich Ikonen des Horros die Klinke in die Hand, allen voran Kane Hodder, den Fans vor allem als Jason Vorhees kennen sollten. Als missgestalteter Axtschwinger und Latzhosenträger Victor Crowley schlachtet er sich mit hohem Blutzoll durch die Darstellerriege. Autor und Regisseur Adam Green liefert mit „Hatchet“ eine Art Greatest Hits der dümmsten und gleichzeitig auch besten Momente des bluttriefenden, stupiden Horrorkinos ab. Das ist ein wenig pfiffiges, großes Fanboy-Entertainment. Allerdings fehlt der Huldigung doch eine wirkliche Eigenheit. Die Befolgung der typischen Regeln (u.a. das Sex und Drogen klare Todesurteile sind) werden zwar zeitweise überspitzt dargestellt, doch im Gegensatz zu „Scream – Schrei!“ oder „The Cabin in the Woods“ wird nichts davon wirklich parodiert oder aufgebrochen. „Hatchet“ erliegt dem Irrglauben, dass das Kopieren von Mechanismen und Modellen ausreicht um sich zu individualisieren. Eine Fehleinschätzung. Und so ist Adam Greens Tour in den Todessumpf auch nur einer von vielen unbedeutenden Filmen rund um unheimliche Brutalo-Killer, dumme Opfer und natürlich darf auch das Final Girl nicht fehlen.


4 von 10 Angler




Fakten:
Hatchet 2 (Adam Green's Hatchet 2)
USA. 2010. Regie und Buch: Adam Green. Mit: Danielle Harris, Kane Hodder, Tom Holland, Tony Todd, Perry Shen, Alexis Peters, R.A. Mihailoff, Ed Ackerman, David Foy, Colton Dunn, AJ Bowen u.a. Länge: 85 Minuten (ungekürzt), 79 Minuten (gekürzt). FSK: freigegeben ab 18 Jahren (stark gekürzt), keine Freigabe (ungekürzt). Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Marybeth gibt nicht auf und schafft es sich aus den Klauen von Victor Crowley zu befreien. Endlich in Sicherheit versucht sie aber mit dem Geschäftsmann Reverend Zombie zurück in den Sumpf zu kehren, um Crowley endgültig den Gar auszumachen.





Meinung:
Das Final Girl (diesmal von Danielle Harris verkörpert, die Fans u.a. aus den „Halloween“-Sequels kennen) darf direkt wieder gegen Victor Crowley zu Felde ziehen. Kein Wunder, denn Adam Green setzt direkt nach dem Ende des ersten Teils an. Was folgt sind noch mehr Kills, noch mehr Splatter und noch mehr Gore als im ersten Teil, so dass „Hatchet 2“ in Deutschland um satte 6 Minuten gekürzt wurde. Die Tötungen sind, noch mehr wie im Vorgänger, die klaren Stars der Inszenierung. Da werden Gedärme zur Strangulation benutzt, Kiefer herausgerissen und Leiber zerteilt. Das Blut spritzt dabei fontänenhaft in alle Richtungen. Wieso auch nicht, denn Killer Victor Crowley, der in „Hatchet“ ja noch eher im Schatten  tätig war, darf nun von Beginn an ohne Umschweife im Rampenlicht des Filmes stehen. Damit geht zwar jegliche Spannung flöten, dafür konzentriert sich Adam Green jetzt komplett auf hausgemachtes Attraktionskino im Splatter-Milieu und lässt das belanglose Dienern vor anderen Größen des Genres meist bei Seite. Das Ergebnis ist durchaus kurzweilig, überaus dumm und wird schnell zur repetitiven Angelegenheit. Auch wenn Green jetzt noch mit mehr Wonne Absurditäten integriert.


4 von 10 Monsterkettensägen




Fakten:
Hatchet 3
USA. 2013. Regie: BJ McDonnell. Buch: Adam Green. Mit: Danielle Harris, Kane Hodder, Perry Shen, Zach Galligan, Derek Mears, Sean Whalen, Jason Trost, Caroline Williams, Diana Ayala Goldner, Rileah Wanderbilt u.a. Länge: 82 Minuten (ungekürzt), 80 Minuten (gekürzt). FSK: freigegeben ab 18 Jahren (gekürzt), keine Freigabe (ungekürzt). Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Und wieder konnte Marybeth Victor Crowley entkommen. Als sie bewaffnet und blutbeschmiert ins örtliche Polizeirevier kommt, wird sie sofort verhaftet und für irre gehalten, doch als ein SWAT-Team den Sumpf absucht muss die Polizei einsehen, dass Victor Crowley wirklich exisitert und gestoptt werden muss. Zum Glück scheint eine Journalistin zu wissen, wie man den Hünen endgültig töten kann.





Meinung:
Diesmal darf Victor Crowley unter der Regie eines gewissen BJ McDonnell wieder den Sumpf blutrot färben. Im Vergleich zum zweiten Teil wurde der Body Count noch einmal drastisch erhöht, auch wenn viele Kills diesmal eher schnell abgehandelt werden. Teil 3 scheint aber diesmal nicht nur auf Splatterspaß aus zu sein, sondern versucht wirklich die Geschichte rund um Crowley abzuschließen. Dafür nutzt er typisches Mysterygeschwurbel, welches spätestens dann vergessen ist, wenn der missgestalte Hüne ein ganzes Sondereinsatzkommando, indem u.a. Derek Mears (der u.a. den neuen Jason Vorhees aus dem Remake spielte) zu finden ist, niedermetzelt. Dies ist wiederrum eine nette, kleine Botschaft, wird Mears hier doch von Kane Hodder gekillt, der lange Zeit die berüchtigte Eishockeymaske trug und mit der Machete für tote Teenager sorgte. Mehr Metaebene steckt dann aber auch nicht in „Hatchet 3“. Sowieso wirkt der Abschluss der Trilogie unglaublich lieblos hingerotzt. Adam Green, der hier immer noch als Autor und Produzent tätig war, ließ zumindest immer noch erkennen, dass hinter der Kamera ein Genre-Fan am Werke war. Unter BJ McDonnells Regie verkommt die große Schlachtplatte zur kalten, freudlosen zur Schaustellung tumber Phrasen aus Blut und Gekröse.


2 von 10 explodierenden Köpfen

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