Review: MANHUNT - BACKWOODS MASSACRE - Wrong Turn in Norwegen


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Fakten:
Manhunt - Backwoods Massacre (Rovdyr)
NOR, 2008. Regie: Patrik Syversen. Buch: Nini Bull Robsahm, Patrik Syversen. Mit: Henriette Bruusgaard, Jorn Bjorn Fuller Gee, Lasse Valdal, Nini Bull Robsahm, Janne Beate Bones, Trym Hagen, Kristina Leganger Aeserud u.a. Länge: 76 Minuten. FSK: Keine Freigabe. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.

 
 
Story:
Im Sommer 1974 begeben sich vier Freunde auf einen Trip in die Wälder Norwegens. Schon auf dem Hinweg kommt es zu Konflikten in der Gruppe. An einer Raststätte werden sie von den Einheimischen nicht gerade freundlich behandelt und treffen auf eine leicht verstörte Anhalterin. Sie nehmen sie ein Stück mit, werden jedoch kurz danach von einigen Jägern gestoppt. Die jagen nicht etwa Wild...für die Freunde beginnt ein gnadenloser Überlebenskampf.
 


                                                                      
 

Meinung:
Ein Backwood- Slasher aus dem hohen Norden, der sich ganz ungeniert bei "The Texas Chainsaw Massacre", "Wrong Turn" und Konsorten bedient. Innovation gleich null, für eine handvoll Kronen gedreht und mit Darstellern besetzt, bei denen noch leicht *hust* Luft nach oben ist. Klingt im ersten Moment recht furchtbar und während der notdürftig runtergekurbelten Einleitung (Twens fahren in Wald, zicken sich an, treffen auf verschroben-grimmiges Landvolk) kommt wenig Hoffnung auf. Danach passiert das Übliche, dafür so fokussiert und reduziert auf die wesentlichen Aspekte und mit einem brachialen Härtegrat, dass sich von zweckdienlich-effizienter Arbeit sprechen lässt.

 
Folter oder Vorspiel?
Ein grantiges Schlachtfest im norwegischen Unterholz, dass selbst bei der Minimum-Laufzeit von nicht mal 80 Minuten in Deutschland noch drastische Kürzungen hinnehmen muss. Bei der heimischen FSK kein Wunder, die Uncut-Fassung macht mal gar keine Kompromisse. Der (wie die Story) aus allen möglichen Schlagworten zusammengewürfelte deutsche Titel ist daher schon irgendwie passend, in den Backwoods wird gejagt und massakriert, da knacken Knochen wie Äste und das Blut fließt in Strömen. Der bis dahin eher störende, extreme Low-Budget Look erweist sich nun als gar nicht unvorteilhaft: Dank schroffer Bilder und wackeliger Kamera entsteht durchaus das Gefühl von Panik und Terror, die mit ganzen Sätzen überforderte Darsteller müssen eigentlich nur noch schreien, rennen, weinen und bluten Immerhin, das können die ganz gut. Gerade weil "Rovdyr" sich keine Nebenschauplätze, unnötige Twists, bremsende Passagen mit Dialogen, Figurenzeichnung und sonstigem "Schnick-Schnack" erlaubt, funktioniert er sogar. Die Täter bleiben profil- und motivlos, Erklärungsansätze sind was für Feingeister, hier wird mit der ganz groben Kelle serviert. Gefangen macht der Film nur zum abschlachten, konzentriert sich rein auf das essentielle des Genres, läuft damit zumindest nicht Gefahr, sich in Nichtigkeiten zu verzetteln oder gar albern zu wirken. Natürlich ist der Film dadurch auch nicht gerade gut, doch in dem Fall ergibt Minus mal Minus tatsächlich ein kleines Plus.
 
 
Reines Genrefutter, gehackt statt filetiert, deftig gesalzt, dafür direkt auf die Faust, ohne Teller, Besteck oder Beilagen. Wem das schmeckt, Mahlzeit. Wer davon Bauchschmerzen bekommt, hängt über dem Klo. Mein Fast-Food-Hunger wurde gestillt. Hat nur bedingt geschmeckt und kommt kein zweites Mal auf den Tisch, aber muss halt auch mal reichen.
 
 
5 von 10 Schlachteplatten.

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