Fakten:
Der Butler (The Butler)
USA. 2013. Regie: Lee Daniels. Buch: Danny Strong. Mit: Forest Whitaker, Oprah Winfrey, John Cusack, James Marsden, Alan Rickman, Jane Fonda, Robin Williams, Alex Pettyfer, David Oyelowo, Vanessa Redgrave, Mariah Carey, David Banner, Liev Schreiber, Minka Kelly, Melissa Leo, Jesse Williams, Colman Domingo u.a. Länge: 132 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 27. Februar 2013 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Der Butler (The Butler)
USA. 2013. Regie: Lee Daniels. Buch: Danny Strong. Mit: Forest Whitaker, Oprah Winfrey, John Cusack, James Marsden, Alan Rickman, Jane Fonda, Robin Williams, Alex Pettyfer, David Oyelowo, Vanessa Redgrave, Mariah Carey, David Banner, Liev Schreiber, Minka Kelly, Melissa Leo, Jesse Williams, Colman Domingo u.a. Länge: 132 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 27. Februar 2013 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Inspiriert wurde eine wahre Geschichte. Der junge Cecil stammt aus ärmlichen Verhältnissen. In Georgia der 1920er Jahre wird er zum Diener ausgebildet und sucht nach der Ausbildung eine Anstellung. Diese findet er im Weißen Haus und erlebt mehrere Generationen von Präsidenten von Lyndon B. Johnson bis Ronald Reagan.
Meinung:
Nach wie vor ranken sich unter den Cineasten die verschiedensten Theorien darum, wie Robert Zemeckis' Klassiker „Forrest Gump“ denn nun wirklich zu deuten ist: Versteckt sich hinter der fiktiven Biographie des zurückgebliebenen Jungen aus Alabama, der es trotz seiner kognitiven Schwächen schafft, Teil relevanter historischen Ereignissen zu werden und die Geschichte Amerikas vor allem durch seine liebenswerte Naivität zu beeinflussen, das tarierende Kalkül, dem Zuschauer nur mittels fingerfertigem Spiel auf der manipulativen Gefühlsklaviatur einige Tränen zu entlocken? Oder ist „Forrest Gump“ tatsächlich eine reichlich zynische Abrechnung mit dem American Way of Life, den nicht nur der größte Vollidiot befolgen kann, sondern ihn sogar maßgeblich gründen? Welche der Lesearten nun der eigenen Ansicht am nächsten kommt, ob Zemeckis nur eine astreine Kitschballade oder doch einen galligen Abgesang auf nationale Illusionen inszeniert hat, keimt in der individuellen Perzeption. Fakt ist nur, die Stärke und der Reiz des Mediums liegen oftmals in der puren Interpretationsmöglichkeit. Mit Lee Daniels „Der Butler“ verhält es sich bei der Betrachtung der inhaltlicher Eckpfeiler relativ ähnlich.
Nach wie vor ranken sich unter den Cineasten die verschiedensten Theorien darum, wie Robert Zemeckis' Klassiker „Forrest Gump“ denn nun wirklich zu deuten ist: Versteckt sich hinter der fiktiven Biographie des zurückgebliebenen Jungen aus Alabama, der es trotz seiner kognitiven Schwächen schafft, Teil relevanter historischen Ereignissen zu werden und die Geschichte Amerikas vor allem durch seine liebenswerte Naivität zu beeinflussen, das tarierende Kalkül, dem Zuschauer nur mittels fingerfertigem Spiel auf der manipulativen Gefühlsklaviatur einige Tränen zu entlocken? Oder ist „Forrest Gump“ tatsächlich eine reichlich zynische Abrechnung mit dem American Way of Life, den nicht nur der größte Vollidiot befolgen kann, sondern ihn sogar maßgeblich gründen? Welche der Lesearten nun der eigenen Ansicht am nächsten kommt, ob Zemeckis nur eine astreine Kitschballade oder doch einen galligen Abgesang auf nationale Illusionen inszeniert hat, keimt in der individuellen Perzeption. Fakt ist nur, die Stärke und der Reiz des Mediums liegen oftmals in der puren Interpretationsmöglichkeit. Mit Lee Daniels „Der Butler“ verhält es sich bei der Betrachtung der inhaltlicher Eckpfeiler relativ ähnlich.
Lässiger Pinguin: Cecil |
"Lassen sie uns in Ruhe. Gleich läuft Oprah." |
„Der Butler“ ist letztlich aber kein Film, der das Durchhaltevermögen, die Stärke der Schwarzen honoriert, sondern eine auf Zelluloid gebannte Glitzerwolke, die den Weißen geradewegs in die Karten spielt. Die Afroamerikaner werden ihrer Rebellion (hier in Person von Cecils Sohn, mit dem er sich natürlich entzweit, obwohl die Konflikte der Beiden interessante Ansätze offerieren) gegen Rassismus und Ungerechtigkeit gewiss nicht diffamiert, doch es sind immer die Weißen, die hier etwas bewegen, die es dem „Bimbo“, dem „Hausnigga“ ermöglichen, sogar den Präsidentenstuhl im Weißen Haus zu beziehen. Lee Daniels ("Precious", "The Paperboy") und Danny Strong sind in ihrer Erzählung nicht an Ecken und Kanten interessiert, sie wollen nicht eindringen in die tiefen Wahrheiten oberflächlicher Abstimmungen. „Der Butler“ modelliert ein schmalziges, ein glattes und nicht minder verlogenes Bild vom treuen schwarzen Mann, wie ihn die Weißen sehen wollen, nicht aber, wie er von der ganzen Welt gesehen werden sollte. Und dann, wenn Cecil verstanden hat, dass es vielleicht nicht verkehrt ist, einmal die Stimme zu erheben, ist die Sache eh schon wieder gegessen und Obama neuer Regierungschef: Cecil darf niederknien vor seinen einstigen Chefs, denn der Weiße Mann hat es vollbracht, dass sich der Kreis endlich auch für ihn schließen darf. Hut ab.
3 von 10 Rassisten mit heruntergelassenen Hosen
von souli
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