Fakten:
Schutzengel
Deutschland. 2012. Regie: Til Schweiger. Buch: Til Schweiger, Stephen Butchard, Paul Maurice. Mit: Til Schweiger, Luna Schweiger, Moritz Bleibtreu, Heiner Lauterbach, Karoline Schuch, Axel Stein, Herbert Knaup, Trystan Prütter, Jana Reinermann, Kostja Ullman, Katharina Schüttler, Anna-Katharina Samsel, Nina Eichinger, Oliver Korittke, Tim Wilde, Fahri Yardim, Rainer Bock, Jacob Mantschez, Ralph Herforth, Mickey Hardt, Mathias Döpfner, Aleksanar Jovanovic u.a. Länge: 133 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Schutzengel
Deutschland. 2012. Regie: Til Schweiger. Buch: Til Schweiger, Stephen Butchard, Paul Maurice. Mit: Til Schweiger, Luna Schweiger, Moritz Bleibtreu, Heiner Lauterbach, Karoline Schuch, Axel Stein, Herbert Knaup, Trystan Prütter, Jana Reinermann, Kostja Ullman, Katharina Schüttler, Anna-Katharina Samsel, Nina Eichinger, Oliver Korittke, Tim Wilde, Fahri Yardim, Rainer Bock, Jacob Mantschez, Ralph Herforth, Mickey Hardt, Mathias Döpfner, Aleksanar Jovanovic u.a. Länge: 133 Minuten. FSK: freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Nina ist 15 und Vollwaise. Das Leben hat ihr nur Hürden in den Weg gelegt. Doch die größte liegt noch vor ihr. Sie wird Zeuge wie der Geschäftsmann Becker ihren Freund, einen Hotelpagen, erschießt. Nina kommt ins Zeugenschutzprogramm, unter die Obhut des Ex-KSK-Soldaten Max Fischer und dessen Team. Doch bei der Staatsanwaltschaft gibt es einen Maulwurf. Das Versteck fliegt auf und Max versucht Nina vor Beckers brutalen Schergen in Sicherheit zu bringen.
Nina ist 15 und Vollwaise. Das Leben hat ihr nur Hürden in den Weg gelegt. Doch die größte liegt noch vor ihr. Sie wird Zeuge wie der Geschäftsmann Becker ihren Freund, einen Hotelpagen, erschießt. Nina kommt ins Zeugenschutzprogramm, unter die Obhut des Ex-KSK-Soldaten Max Fischer und dessen Team. Doch bei der Staatsanwaltschaft gibt es einen Maulwurf. Das Versteck fliegt auf und Max versucht Nina vor Beckers brutalen Schergen in Sicherheit zu bringen.
Meinung:
„Keinohrhasen“ war gestern. Jetzt versucht sich Tausendsassa Til Schweiger am Actionfilm, diesmal nicht im Gewand des „Tatort“, sondern als eigenständiger Kinofilm. „Schutzengel“ zeigt sich dabei als optisch knackiger, inszenatorisch eher unspektakulärer und handlungstechnisch durch und durch misslungener Versuch den Beweis anzutreten, dass der deutsche Film auch gute Actioner hervorbringen kann. Das Grundgerüst von „Schutzengel“ erweist sich als bieder und wenig innovativ. Super-Cop beschützt junge Kronzeugin. Diese Einfachheit kann man dem Film vorwerfen, allerdings muss ein guter Actionfilm nicht unbedingt große Handlungsgeschütze auffahren um zu überzeugen. Dass Schweigers erster härterer Genre-Beitrag ziemlich misslungen ist, liegt also nicht einzig und alleine an der Story. Viel mehr leidet „Schutzengel“ darunter, wie diese Story vermittelt, Action präsentiert und die Figuren dargestellt werden.
„Keinohrhasen“ war gestern. Jetzt versucht sich Tausendsassa Til Schweiger am Actionfilm, diesmal nicht im Gewand des „Tatort“, sondern als eigenständiger Kinofilm. „Schutzengel“ zeigt sich dabei als optisch knackiger, inszenatorisch eher unspektakulärer und handlungstechnisch durch und durch misslungener Versuch den Beweis anzutreten, dass der deutsche Film auch gute Actioner hervorbringen kann. Das Grundgerüst von „Schutzengel“ erweist sich als bieder und wenig innovativ. Super-Cop beschützt junge Kronzeugin. Diese Einfachheit kann man dem Film vorwerfen, allerdings muss ein guter Actionfilm nicht unbedingt große Handlungsgeschütze auffahren um zu überzeugen. Dass Schweigers erster härterer Genre-Beitrag ziemlich misslungen ist, liegt also nicht einzig und alleine an der Story. Viel mehr leidet „Schutzengel“ darunter, wie diese Story vermittelt, Action präsentiert und die Figuren dargestellt werden.
"Psst Til, die bösen Kritiker kommen nicht in deine Träume." |
Große Kritik und
Gezeter gab es vorab, als bekannt wurde, dass Schweigers Tochter Luna hier die
weibliche Hauptrolle spielt. Dies erweist sich durchaus ein Makel des Films,
denn Luna Schweiger kann als verfolgte Waise Nina nicht überzeugen. Im andauernden
Flüsterton, ohne eine Art von überzeugender Ausstrahlung und ausgestattet mit
einem einzigen Gesichtsausdruck schleust sie ihr Vater durch den Film. Ihrer
Rolle enthält er dazu keine echte Wandlung. Nina ist und bleibt ein Opfer. Eines
welches vom kargen Script so dermaßen in diese einfältige Figurenform gequetscht
wird, dass sie zu einem Dasein im Bereich des Gleichgültigen verdammt ist. Ein
Mitfiebern, ob sie von ihren Häschern erwischt wird, ist so quasi unmöglich. Auch
ihr Beschützer Max, der Ex-Soldat, ist wenig interessant. So stoisch wie
Schweiger mit Kritikern umgeht, so stoisch spielt er hier seine Rolle, die in
einigen Phasen ihrer Charakterisierung sogar unfreiwillige Komik bereithält. So
erweist sich Schweiger Intention, den deutschen Soldaten, die im Ausland ihr
Leben riskieren, zu ehren, als überaus alberne und zutiefst kitschige
Backgroundstory, der es an wirklicher, wahrhaftiger Ehrfurcht fehlt. Denn diese
seine Rolle, dieser Max Fischer entspricht einfach einem Klischee. Einem,
welches so verbraucht, abgewetzt und leer ist, dass Schweigers Verneigung, vor
den Männern und Frauen der Bundeswehr, einen ungewollten komischen – fast schon
überspitzen – Ton trifft. Ganz ehrlich, wenn Schweiger und Nebendarsteller Moritz
Bleibtreu von ihren Einsätzen am Kundus sprechen und dabei alles an Schicksalsschlägen
auspacken, was die Thematik zu bieten hat, löste dies bei mir ein Gefühl des
Fremdschämens aus. Vor allem wenn ich bedenke, das Schweiger seinen Film groß
damit bewarb, ihn für die Soldaten gemacht zu haben. Nach der Sichtung von „Schutzengel“
kommt mir dies endgültig wie geschmacklose PR vor.
Ob Schweiger sich hier vorstellte auf Kritiker zu zielen? |
Geschmacklos
sind die Actionszenen, die bei einem Film, der damit hausieren geht, dass er
dem Action-Genre angehört, nicht. Wirklich gelungen sind sie aber leider auch
nicht. Bei über zwei Stunden Film gibt es relativ selten fliegende Projektile
zu bestaunen – andere Formen von adrenalinhaltigen Aktionen gibt es hier nicht.
Wenn es dann aber knallt, fahren Schweiger und sein Team durchaus große
Actionmomente auf. Doch diese zünden einfach nicht. „Schutzengel“ ist, egal ob
mit seiner Story, seinen Figuren oder eben seiner Action, höchst undynamisch. Die
Kugeln schwirren durch die Luft, zerbersten Mauerwerk, durchlöchern die Guten
wie die Bösen. Mitreißend? Nein. Die Schusswechsel wirken zu statisch und weil
der Held, wie auch sein Anhang, letztlich auch nicht mehr ist, wie ein Objekt
in Menschengestalt, stellt sich auch keine Spannung ein. Dazu kommt, dass
Schweiger als Regisseur gefühlt jede zweite Nachladesequenz bei Pistolen mit
verlangsamter Geschwindigkeit zeigt und auch bei Feuergefechten nicht auf
seinen Hang zu einengenden Close Ups
verzichtet. Dass die Nebenfiguren, von der treuen Staatsanwältin, über den
bösen Waffenhändler bis hin zum verkrüppelten Soldatenfreund allesamt auf
festen Bahnen agieren, die keinerlei Spielraum für fesselnde Entwicklungen
bereitstellen, wuchtet den wenig dynamischen Eindruck der Actionsequenzen auch
in die ruhigeren Momente des Films herüber.
„Schutzengel“
ist, wie von seinem Regisseur gewohnt, ein sehr amerikanisiertes Werk. Die Credits sind mal wieder in englischer Sprache,
die Optik macht aus Berlin die US-Westküste, der pseudo-melancholische Pop-Score
suppt durch die Szenen, die Uckermark wird zum Western-Outback und gegessen wird in einem American Diner. Dieser Hang zum Amerikanischen wirkte schon bei „Zweiohrküken“
oder „Kokowääh“ zu aufgesetzt und nimmt „Schutzengel“ jede Form der Authentizität.
Dafür fallen die teilweise wirklich gravierenden Logiklöcher, will sagen Plotholes, nicht weiter auf. Nur bei den
teilweise wirklich haarsträubenden Dialogen, einhergehend mit der Psychologie
der Figuren auf Hausfrauen-Niveau, kann selbst die klebrigste Patina aus
amerikanischer Optik, nichts verschleiern.
Til Schweigers „Schutzengel“,
der für den erfolgsverwöhnten Star des deutschen Kinos nicht zu dem finanziellen
Erfolg wurde wie gedacht (und erhofft), ist es auch nicht gelungen einen
Actionfilm zu inszenieren, der beweist, dass unsere Nation mit mehr aufwarten
kann, innerhalb des Genres, als „Alarm für Cobra 11“. Schweigers Film krankt an
seinen Ambitionen und deren Ausführung. Actiontechnisch nicht sonderlich
eindrucksvoll, dramaturgisch viel zu platt und somit ausdruckslos sowie als
Gesamtpaket nicht mehr als ein verzichtbarer Funke, der die Tiraden der
Schweiger-Hasser nur noch weiter anfeuert. Meine ganz persönliche Tirade zu „Schutzengel“:
Der Film ist Murks!
1 von 10 Punkten, äh Points, of course
1 von 10 Punkten, äh Points, of course
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