Fakten:
Freitag, der 13. - Jason lebt (Friday the 13th Part VI - Jason Lives)
USA, 1986. Regie & Buch: Tom McLoughlin. Mit: Thom Mathews, Jennifer Cooke, David Kagan, Renée Jones, Kerry Noonan, Darcy DeMoss, C.J. Graham u.a. Länge: 84 Minuten. FSK: ab 18 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Tommy Jarvis, der Finalboy der letzten Jahre, will sich ein für alle mal von Jason Voorhees befreien. Er öffnet dessen Grab, um die Leiche zu verbrennen. Dummerweise sorgt er so dafür, dass ein Blitzeinschlag sein Schreckgespenst wieder putzmunter macht. Voller Tatendrang macht der sich auf die Socken, denn in Crystal Lake, inzwischen umbenannt in Forrest Green, wird wie der Zufall so will, mal wieder ein Sommercamp eröffnet. Tommy, der vom örtlichen Sheriff für verrückt erklärt und zunächst eingesperrt wird, warnt vor der Bedrohung. Ihm gelingt die Flucht und zusammen mit den Sheriffs Töchterlein stellt er sich dem Kampf mit dem unverwüstlichen Fiesling.
Meinung:
"Ich war in genug Horrorfilmen um zu wissen, dass ein Irrer der eine Maske trägt nie freundlich ist."
Jason lebt, na Gott sei Dank, die Fans können wieder aufatmen. Nachdem in Teil 5 probiert wurde, ob "Freitag, der 13." auch ohne direkte, oder zumindest nur mit vorgegaukelter, Beteiligung seines Zugpferdes funktionieren kann, lässt Tom McLoughlin den vergammelten Schlächter endgültig aus seinem Grab auferstehen. Nicht nur das erweist sich als goldrichtig, war ja kein großes Kunststück das vorauszusehen, McLoughlin geht auch sonst genau den richtigen Weg.
Jason reißt sich um gutes Werkzeug |
Das Feeling der ersten beiden
Teile war nicht mehr wiederzubeleben, also jeden Ernst über Bord
und von Anfang an den Fleischwolf anwerfen. So kompromisslos auf Spaß war
noch nicht mal Steve Miners 3D-Ausflug getrimmt. Teil 4 versuchte sich
wieder an Spannung, scheiterte am lahmen Drehbuch und der mauen
Inszenierung, Teil 5 krankte an seiner unglücklichen Grundidee und
seinen unkreativen Kills. "Jason Lives" präsentiert sich von der ersten
Minute an als reiner Gore-Zirkus mit massig Selbstironie und
Augenzwinkern. Wenn Jason den Vorspann in bester James-Bond-Manier durch
einen Machetenwurf einläutet, weiß jeder wo die Reise hin geht. Ab dann
metzelt sich der maskierte Kraftklotz in einem Wahnsinnstempo durch
den Streifen, allein in der ersten 30 Minuten erreicht der Bodycount ein
Ausmaß, das einige der Vorgänger insgesamt in den Schatten stellt.
Entscheidend dabei: McLoughlin nimmt das Ganze nie die Spur ernst und
lässt das den Zuschauer auch unmissverständlich spüren. Die Figuren und
Darsteller sind bewusst voll überzogen angelegt, eine Art
Splatter-Cartoon für erwachsene Kindsköpfe. Die können aufgrund dieser
Vorgehensweise ganz ohne schlechtes Gewissen grinsen und mitunter sogar
laut lachen, wenn Jason Arme ausreißt, Köpfe umdreht oder mit dem
Gesicht eines Opfers die Wand dessen Wohnmobils stylisch umdekoriert.
Keep smiling! |
Die Story ist dabei natürlich ein Hauch von nichts, dafür wäre auch kaum
Platz zwischen den Leichenbergen. Was soll's, it's partytime!
McLoughlin hat eindeutig verstanden, wie die Reihe noch funktionieren
kann und tobt sich vollkommen enthemmt aus. Großartige Szene: Jason
schleudert einen Paintballspieler mit Schmackes gegen einen Baum, ein
dort eingeritzter Smiley lächelt den Zuschauer, mit dem Blut des Opfers
beschmiert, in Großaufnahme an. Spätestens jetzt liegen die Karten offen
auf dem Tisch. Sollte es Menschen geben, die nach Teil 2 ins Koma
gefallen, im Eis eingefroren oder jahrelang in einer Höhle gehaust haben
und nun direkt zu diesem Film greifen, würden sie sich verwundert die
Augen reiben und die berechtigte Frage stellen, was denn in der
Zwischenzeit aus "Freitag, der 13." geworden ist. Wer die ganze Reihe
verfolgt hat, kann über diesen Teil nur froh sein. Zum Abspann bringt sogar Kult-Rocker Alice Cooper Jason noch ein Ständchen. So spaßig und
kurzweilig war der Hockey-Masken-Freitag noch nie.
6,5 von 10 blutverschmierten Smileys
Hier geht’s zu den Reviews der anderen Teile:
Freitag, der 13. (1980)
Freitag, der 13. – Jason kehrt zurück
Und wieder ist Freitag, der 13.
Freitag, der 13. – Das letzte Kapitel
Freitag, der 13. – Ein neuer Anfang
Freitag, der 13 – Jason lebt
Freitag, der 13. – Jason im Blutrausch
Freitag, der 13. – Todesfalle Manhatten
Jason goes to Hell – Die Endabrechnung
Jason X
Freitag, der 13. (2009)
Hier geht’s zu den Reviews der anderen Teile:
Freitag, der 13. (1980)
Freitag, der 13. – Jason kehrt zurück
Und wieder ist Freitag, der 13.
Freitag, der 13. – Das letzte Kapitel
Freitag, der 13. – Ein neuer Anfang
Freitag, der 13 – Jason lebt
Freitag, der 13. – Jason im Blutrausch
Freitag, der 13. – Todesfalle Manhatten
Jason goes to Hell – Die Endabrechnung
Jason X
Freitag, der 13. (2009)
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