Review: THE MAN WITH THE IRON FISTS - Liebeserklärung eines Amateurs

                                                                               
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Fakten:
The Man with the Iron Fists
USA, HK, 2012. Regie: RZA. Buch: RZA, Eli Roth. Mit: RZA, Russell Crowe, Rick Yune, Lucy Liu, Jamie Chung, Dave Batista, Byron Mann, Cung Le, Daniel Wu, Pam Grier, Zhu Zhu u.a Länge: 95 Minuten (Kinofassung), 107 Minuten (Extended Version, nur auf Blu-ray. FSK: ab 16/18 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.

Story:
Ein Goldtransport des Kaisers soll im China des 19. Jahrhunderts die Gegend des Molochs Jungle Village passieren. Der Gouverneur heuert Golden Lion, Anführer des Lion Clans, zum Schutz des Goldes an. Doch Golden Lion fällt einem Attentat seines Stellvertreters Silver Lion zum Opfer. Unter seiner Führung beseitigt der Clan zunächst seine Gegner, um sich das Gold unter den Nagel zu reißen. Golden Lions Sohn Zen Yi kehrt nach Jungle Village zurück, um den Tot seines Vaters zu rächen. Allein scheint er chancenlos gegen die Übermacht. Die Lions haben aber noch andere Widersacher: Den Engländer Jack Knife und Blachsmith, den schwarzen Schmied von Jungle Village, der eigentlich nur ein Leben in Frieden will, dann aber zwischen die Fronten gerät.

 


Meinung:
Das Regiedebüt von Hip-Hop Star RZA versteht sich als Hommage an die Eastern der 70er, vermengt diese mit Anleihen an den Western und zur Bindung gibt es reichlich Blut, Trash, Videoclipästhetik und den wohl unvermeidlichen, wenn auch nicht dominierenden, Rap-Soundtrack. Alles scharf und schnell im Wok angebraten ist stellenweise durchaus knackig und unverkennbar mit Liebe eines Fanboys gemacht, dabei mehr als einmal wie Tofu ohne Würze und im Endeffekt wie ein unbekanntes Gericht aus dem Chinarestaurant, was sich in die Kategorie nicht uninteressant, aber bestelle ich nicht nochmal einordnen lässt.

 
Tausche Oscar gegen Messer: Der Russell
Optisch durchaus hüpsch, nicht ohne jeden Witz und Ironie angerichtet, mag "The Man with the Iron Fists" häppchenweise munden, vorrausgesetzt die mit herzblut inszenierten Sauerein verderben nicht den Appetit. In der All-you-can-eat Version, in Deutschland nur auf Blu-ray veröffentlicht, wird sehr grob geschnitten, gehackt, zerstückelt und gehobelt, eher englisch als well done. Die vereinzelten Einfälle des Chefkochs, der nicht nur am Herd steht, sondern auch die Rezeptidee lieferte, sie zusammen mit Beikoch Eli Roth und mit dem Segen von Sternekoch Quentin Tarantino niederschrieb, sind charmant und er überrascht sogar in der ansprechenden Präsentation, doch versteht er sich weniger auf die geschmackliche Gesamtharmonie eines wohlschmeckenden Mahls. Nett auf der Zunge, zwiespältig tangiert es den Gaumen, fade im Abgang.


Alle schönen Vorsätze und optischen Spielereien verlieren sich in den zahlreichen Zutaten, der oft amateurhaften Folge der Gänge und nicht zuletzt an der Tatsache, dass es zwar nach asiatischer Kost aussieht, aber unverkennbar aus dem American Diner kommt.

 
Iron Fists, der Eye-Catcher
Um jetzt mal Tacheles zu reden: RZA weiß, welche Bilder er will, kann überhaupt keine Geschichte erzählen, spielt selbst so furchtbar, dass es schon fast wieder lustig ist, haut ordentlich auf die Kacke, aber mehr ist das nicht . Russell Crowe hat wohl in letzter Zeit oft genascht und sieht dementsprechend aus, hat aber sichtlich Spaß an seiner Rolle und dem ganzen Unfug. Der Misch-Masch-Stil und die Idee ist gar nicht mal schlecht, die Story und Erzählweise nah am Totalschaden, da reicht es halt nicht, Vorbilder zu kopieren und sich daran zu erfreuen. Viel gewollt, immerhin etwas gekonnt. Wer gar keine Ansprüche stellt, alles nicht so eng sieht, an Trash Spaß hat und auch mal dann lacht, wenn das nicht unbedingt das Ziel war, geht schon irgendwie. Um nochmal die Brücke zum Anfang zu schlagen: Die Empfehlung zu RZAs Chop-Suey mit Barbecuesoße sollte gefolgt sein von: "Wenn du dich traust..."

5,5 von 10 falschen China-Hasen




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