Review: MANIAC COP - Dein Freund und Schlächter

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Fakten:
Maniac Cop
USA, 1988. Regie: William Lustig. Buch: Larry Cohen. Mit: Tom Atkins, Bruce Campbell, Laurene Landon, Richard Roundtree, William Smith, Robert Z'Dar, Sheree North, Lou Bonacki u.a. Länge: 85 Minuten. FSK: keine FSK-Freigabe. Auf DVD erhältlich.


Story:
In New York treibt ein Killer in Polizeiuniform sein Unwesen. Die Cops sind in heller Aufruhr, das schwarze Schaf muss schnell gefasst werden. Der Verdacht fällt auf den Streifenpolizisten Jack Forrest. Dessen Frau wurde zwar auch Opfer des Killers, doch Jack hatte eine Affäre und damit ein Motiv. Der erfahrene Haudegen Frank McCrae glaubt nicht an diese Theorie. Zusammen mit Jacks Geliebter Theresa, ebenfalls ein Cop, stößt er bald auf den wahren Killer. Doch dieser dürfte schon lange nicht mehr am Leben sein...

 




 


Meinung:
Zusammen mit dem kürzlich neu verfilmten "Maniac" der wohl populärste Film von William Lustig, nicht verwandt oder verschwägert mit Peter Lustig und pädagogisch auch nicht ganz so wertvoll. Das Skript stammt von Larry Cohen, der Jahre später mit "Nicht auflegen!" seine wohl beste Arbeit als Drehbuchautor hinlegte. Davon ist er hier, sagen wir mal, etwas weiter entfernt.





Akne im Endstadium.
"Maniac Cop" ist 80er Slasher-Trash mit allem was dazu gehört. Hünenhafter Ex-Cop mit schlechter Haut und noch schlechterer Laune würgt und schlitzt sich durch die Straßen des Big Apples, lässt etliche Bürger und Ex-Kollegen ins Gras und Zement beißen, begeht nur den schweren Fehler, sich ausgerechnet mit Bruce Campbell anzulegen. Flott, knackig, dabei aber auch zum Teil strunzdumm sorgt das durchaus für Unterhaltung. Schwierig wird es für Erbsenzähler, Logikfetischisten und Zuschauer, die immer alles ernst und wirklich gut gemacht haben wollen. Für einen sauberen Verriss bietet "Maniac Cop" unendlich viel Nährboden. Tom Atkins, Bruce Campbell und DER Shaft Richard Roundtree sind Sympathieträger und Charakterköpfe, darstellerisch kann hier natürlich keiner glänzen. Dafür müssen sie klassische Stereotypen spielen, die durch ein arg einfaches und stellenweise haarsträubendes Drehbuch stolpern, versüßt mit manchmal schon peinlichen Dialogen, die mehr als ein mal für ein breites Grinsen sorgen ("Wie kann ein Toter aus dem Gefängnis fliehen?"). 





Bruce Campbell kapituliert vor dem Skript.
Campbell scheint sich auch gelegentlich gar nicht so sicher zu sein, ob das nun lustig wirken soll oder nicht. Ab und an haut er ganz kurz eine "Evil Dead (2)" Grimasse raus. Vielleicht konnte er auch einfach nicht toternst bleiben, nachvollziehbar. Die Trash-Queen-Krone geht an Laurene Landon, die eine sagenhaft schlechte Leistung bringt. Sheree North macht ihr zwar kurz Konkurrenz, spätestens zum Ende hin steht die Siegerin der Herzen aber zweifellos fest. Das bei einem solchen Film Logik in die zweite Reihe gehört ist vollkommen in Ordnung, nur werden hier einige Dinger gerissen, für die mehr als nur ein Auge zugedrückt werden muss. Scheinbar konnte sich Autor Cohen gar nicht entscheiden, ob sein Killer nun (un)tot oder doch lebendig sein sollte, mal so mal so. Da lässt sich der Riese selbst durch zwei leergeschossene Ballermänner aus kurzer Distanz in Kopf und Körper nicht umlegen, dann ist er plötzlich doch nie gestorben, ja was denn nun? Schon alles sehr merkwürdig...







Paradoxerweise liegt genau in diesen ganzen Mankos irgendwie der Charme dieses Slashers. Schnell wird jeglicher Anspruch an einen ernsten Film ausgeblendet, das Ding macht einfach Laune und sorgt für Schmunzler, die eigentlich gar nicht geplant waren. Humor wird niemals bewusst erzeugt, trotzdem gibt es davon reichlich. Ein Kind seiner Zeit, dass so gedreht heute wohl nur noch Dresche beziehen würde, in diesem Kontext aber ganz nett unterhält. "Maniac Cop" wirkt, zumindest heute, oft nicht so wie er sollte, macht aber genau dadurch Spaß. Blutiger Unsinn für Fans.

6 von 10 blutverschmierten Schlagstöcken

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