Fakten:
The Hills Have Eyes – Hügel der
blutigen Augen (The Hills Have Eyes)
USA, FR, 2006. Regie: Alexandre
Aja. Buch: Alexandre Aja, Grégory Levasseur. Mit: Aaron Stanford, Kathleen
Quinlan, Ted Levine, Vinessa Shaw, Emilie de Ravin, Dan Byrd, Tom Bower, Billy
Drago, Robert Joy, Desmond Askew, Ezre Buzzington, Michael Bailey Smith, Laura
Ortiz u.a. Länge: 104 Minuten. FSK: Freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD und
Blu-ray erhältlich.
Story:
Die Familie Carter ist mit ihrem
Wohnmobil in New Mexico unterwegs, als sie mitten in der Wüste eine Panne
haben. Nicht ganz zufällig, wie sich herausstellen soll. In dem Gebiet führte
das US-Militär vor Jahrzehnten Atomtests durch. Nicht alle Bewohner waren
damals bereit, ihre Heimat zu verlassen. Sie leben noch immer dort...als
grausam entstellte Mutanten, mit Appetit auf Menschenfleisch.
Meinung:
Kaum ein bekannter Horrorfilm des letzten Jahrhunderts wurde in den letzten 15 Jahren nicht durch ein „zeitgemäßes“ Remake neu aufgewärmt. Natürlich traf es irgendwann auch Wes Cravens Klassiker „Hügel der blutigen Augen“ von 1977. Die Qualität der meisten Neuauflagen lässt doch sehr zu wünschen übrig. Das, was die Originale zu ihrer Zeit so prägend machte und sie über die Jahre konservierte, geht den Remakes in der Regel ab, lediglich der Härtegrat wird nach oben geschraubt. Das mit dem Härtegrat trifft auch auf diese Version von Alexandre Aja zu, erfreulicherweise ist es damit aber nicht getan. Wes Craven selbst produzierte das Remake und schien sichtlich bemüht, den ursprünglichen Geist seiner Vorlage – so weit möglich – zu bewahren.
Kaum ein bekannter Horrorfilm des letzten Jahrhunderts wurde in den letzten 15 Jahren nicht durch ein „zeitgemäßes“ Remake neu aufgewärmt. Natürlich traf es irgendwann auch Wes Cravens Klassiker „Hügel der blutigen Augen“ von 1977. Die Qualität der meisten Neuauflagen lässt doch sehr zu wünschen übrig. Das, was die Originale zu ihrer Zeit so prägend machte und sie über die Jahre konservierte, geht den Remakes in der Regel ab, lediglich der Härtegrat wird nach oben geschraubt. Das mit dem Härtegrat trifft auch auf diese Version von Alexandre Aja zu, erfreulicherweise ist es damit aber nicht getan. Wes Craven selbst produzierte das Remake und schien sichtlich bemüht, den ursprünglichen Geist seiner Vorlage – so weit möglich – zu bewahren.
Der Franzose Alexandre Aja („High
Tension“) hält sich in seinem US-Debüt an vielen Stellen sehr eng an das
Original. Etliche Szenen werden direkt übernommen und die Story nur um einige
zusätzliche Passagen ergänzt, ohne sie im Kern wesentlich zu verändern. Daran
tut er gut, denn Cravens Film überzeugte damals weniger durch enorm
handwerkliches Geschick, sondern durch seine beklemmende Situation, den fiesen
Terror und seine gesellschafts- und zeitkritische Aussage. Komplett kann Aja
besonders den letzten Punkt natürlich nicht transferieren, wir sind nun mal
nicht mehr in den späten 70ern, kurz nach Ende des Vietnamkrieges, mitten im
kalten Krieg und in einer Zeit, als sich ein Land sehr viel kritischer mit
seiner Regierung auseinander setzte. Dennoch bleibt der Grundaspekt bestehen,
auch der innerfamiliäre Konflikt der Carters zwischen den republikanischen,
bibeltreu-konservativen Eltern und dem liberal eingestellten Schwiegersohn.
Frisch eingefroren für schlechte Zeiten. |
Wie schon erwähnt, natürlich treibt
das Remake die explizite Gewalt deutlich in die Höhe. Da kennt Aja nichts, an
Blut und Splatter-Einlagen wird nicht gespart. Dabei verliert sich der Streifen
nicht in seinem Exzess, sondern kann gleichzeitig den bedrohlichen Terror
erzeugen, wie schon Craven 1977. Diesmal sieht das Ganze nur wüster aus und
bedient mehr die Gore-Fraktion. Kein Problem, denn der Regisseur versteht sein
Handwerk und verbindet den mordernen „Anspruch“ (doppelte Portion Blutwurst) mit
den Vorzügen der Vorlage. Aja tritt das Original nicht respektlos mit Füßen, er
zollt ihm Respekt, ändert keine entscheidenden Momente, sondern ergänzt das
Werk schlicht. Der Mann weiß, wie moderne Terror-Filme wirken müssen und hat
offensichtlich noch das vor Augen, was sie damals so wirksam gemacht hat. Im
Gegensatz zu so vielen anderen Remakes ist sein „The Hills Have Eyes“
tatsächlich mal ein zeitgemäßes Remake geworden, dem eine freundschaftliche
Co-Existenz neben dem Original absolut gelingt und gestattet ist.
Eine sehr gelungene
Neu-Interpretation, die so wenig ändert, dass man den ursprünglichen Geist
nicht verschandelt und genau so viel, wie es der Zeit angemessen ist. Craven
darf stolz sein auf seinen Nachfolger. Leider bewies er nicht immer so ein
glückliches Händchen, siehe das ebenfalls von ihm produzierte Remake zu seinem „The
Last House on the Left“.
7,5 von 10 verstrahlten Gourmets.
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