Fakten:
Frau ohne Gewissen (Double Indemnity)
USA. 1944. Regie: Billy Wilder. Buch: Billy Wilder, Raymond Chandler (Vorlage). Mit: Fred MacMurray, Barbara Stanwyck, Edward G. Pressman, Porter Hall, Jean Heather, Tom Powers u.a. Länge: 107 Minuten. FSK: freigegeben ab 6 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Frau ohne Gewissen (Double Indemnity)
USA. 1944. Regie: Billy Wilder. Buch: Billy Wilder, Raymond Chandler (Vorlage). Mit: Fred MacMurray, Barbara Stanwyck, Edward G. Pressman, Porter Hall, Jean Heather, Tom Powers u.a. Länge: 107 Minuten. FSK: freigegeben ab 6 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Walter Neff, ein Versicherungsvertreter nimmt verletzt eine schwerwiegende Beichte auf. Es ist seine Geschichte rund um einen Versicherungsbetrug, einen Mord und eine Frau ohne Gewissen.
Meinung:
Ermattet hängt er im Halbdunkeln vor dem Diktierphonographen seines Büros; er, der stattliche Versicherungsangestellte Walter Neff (Fred McMurray). Sein letztes Stündlein hat geschlagen, daran besteht kein Zweifel, doch eines will er der Nachwelt in jedem Fall vor seinem Dahinscheiden noch hinterlassen: Ein Geständnis seiner unmoralischen Taten. Und dieses Schuldbekenntnis wiegt so schwer, dass es nicht allein Walter jeder sittsamen Reinheit entzieht, es löst bereits zu Anfang den Ausgang des Films auf; das Ende von Walter, der sich im weiteren Verlauf als Hauptdarsteller von Billy Wilders vierter Arbeit „Frau ohne Gewissen“ zu erkennen gibt. Raubt dieser Kniff nun auch nur einen Bruchteil der Spannung der folgenden 100 Minuten? Nicht im Geringsten, denn Billy Wilder und sein Co-Autor, der Hardboiled-Autor Raymond Chandler, haben einen Drehbuch verfasst, in dem nicht nur die geschliffenen Dialoge bezirzen, die Geschichte ist dazu auch nicht an der erwähnten Ausgangslage interessiert, sondern einzig und allein an den Schritten, die zu dieser Situation geführt haben.
Ermattet hängt er im Halbdunkeln vor dem Diktierphonographen seines Büros; er, der stattliche Versicherungsangestellte Walter Neff (Fred McMurray). Sein letztes Stündlein hat geschlagen, daran besteht kein Zweifel, doch eines will er der Nachwelt in jedem Fall vor seinem Dahinscheiden noch hinterlassen: Ein Geständnis seiner unmoralischen Taten. Und dieses Schuldbekenntnis wiegt so schwer, dass es nicht allein Walter jeder sittsamen Reinheit entzieht, es löst bereits zu Anfang den Ausgang des Films auf; das Ende von Walter, der sich im weiteren Verlauf als Hauptdarsteller von Billy Wilders vierter Arbeit „Frau ohne Gewissen“ zu erkennen gibt. Raubt dieser Kniff nun auch nur einen Bruchteil der Spannung der folgenden 100 Minuten? Nicht im Geringsten, denn Billy Wilder und sein Co-Autor, der Hardboiled-Autor Raymond Chandler, haben einen Drehbuch verfasst, in dem nicht nur die geschliffenen Dialoge bezirzen, die Geschichte ist dazu auch nicht an der erwähnten Ausgangslage interessiert, sondern einzig und allein an den Schritten, die zu dieser Situation geführt haben.
Erst einmal eine Zigarette |
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Richtig angespannt werden Gegebenheiten aber erst dann, wenn Barton Keyer (Edward G. Robinson) die Bildfläche betritt und den Mord an Phyllis' Ehemann aufklären soll. Dieser Barton ist ein unkorrumpierbarer Schnüffler, idealistisch durch und durch, und verbohrt darauf, die Wahrheit zu finden. Er ist einer dieser Typen, die selbst im kargsten Ödland durch ihren Instinkt und die analytische Akribie noch auf eine feuchte Stelle stoßen. Und wenn Barton seinen Riecher ausstreckt und dadurch, ohne es zu wissen, Walter deckt, ihm aber doch immer näher auf die Schliche kommt, dann ist das Suspense vom Feinsten. Darin zeichnet sich auch die Qualität des nuancierten und mit ironischen wie mehrdeutigen Zwischentönen gestreckten Skrips aus, denn wir fiebern hier mit einem Menschen mit, wünschen uns insgeheim, dass der Plan doch irgendwie aufgehen möge, der für seine Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden muss. Schlussendlich aber ist es nicht das Rechtssystem, welches die Charaktere richtet, sie richten sich im Angesicht der Enttäuschung und der Ausweglosigkeit eigenständig. Und damit schließt sich das kontrastreiche Schattenspiel und versackt in finsterster Nacht.
8,5 von 10 letzten Umarmungen
von souli
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