Review: STADT DER TOTEN - Viel Nebel und leider auch Staub


                                                                            
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Fakten:
Stadt der Toten (The City of the Dead/Horror Hotel)
GB, 1960. Regie: John Moxey. Buch: George Baxt, Milton Subotsky. Mit: Denis Lotis, Christopher Lee, Patricia Jessel, Tom Naylor, Betta St. John, Venetia Stevenson, Valentine Dyall, Ann Beach u.a. Länge: 75 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Auf DVD erhältlich.


Story:
Vor rund 260 Jahren wurde in dem kleinen Kaff Whitewood die Hexe Elizabeth Selwyn verbrannt. Seitdem soll die Gemeinde mit einem Fluch belegt sein. Die Studentin Nan Barlow hört die Geschichte von ihrem Professor Alan Driscoll und reist daraufhin nach Whitewood, um ihr auf den Grund zu gehen. Sie verschwindet spurlos. Ihr Freund und ihr Bruder machen sich auf die Suche nach ihr.


                                                                        


Meinung:
Mit sichtlich geringen Mitteln gedrehter, britischer Gruselstreifen, mal nicht aus den Hammer-Studios. Mit der Zeit sehr in Vergessenheit geraten, wenn auch heute noch von vielen Leuten sehr gelobt. Tatsächlich ist sogar beides irgendwie verständlich. Auf der einen Seite hat „Stadt der Toten“ ganz klare Qualitäten, die ihn für Fans solcher Filme auch heute noch durchaus interessant machen, auf der anderen Seite ist das schon mächtig in die Jahre gekommen (auch verglichen mit gleichaltrigen Filmen) und war sicher auch damals nicht das Maß der Dinge.


Die Vertrauenswürdigkeit in Person.
Punkten kann dieses altmodische Schauerstück ganz klar durch seinen Flair. Dabei kommen ihm seine begrenzten Möglichkeiten sogar positiv zugute. Die wenigen Kulissen – alles natürlich unverkennbar rein im Studio gedreht – können in Kombination mit der ausgiebig genutzten Nebelmaschine eine fast schon beengte, schön kompakte Grundstimmung erzeugen. Das wirkt in der Tat, trotz des leicht billigen Looks, irgendwie bedrohlich und sehr dicht. Die dazugehörige Geschichte hat den Reiz alter Horrorfilme, absolut Potenzial und der Cast ist passend gewählt. Star des Films (obwohl nicht Hauptdarsteller) ist selbstredend die Ikone Christopher Lee. Sein stechender Blick, seine donnernde Stimme und seine phänomenale Aura sind so einmalig, der Mann veredelt jeden Film, der sich mit seinem Charakterkopf schmücken darf. Doch auch die restliche Besetzung, speziell die optisch befremdlichen Dorfbewohner, kann sich durchaus sehen lassen. Was die Atmosphäre und Grundlage anbelangt, ist der Film für Genre-Freunde eine recht gute Wahl.


Auf dem Land wird noch frisch geschlachtet.
Das Problem dabei: Die Story wird viel zu schlicht und arm an Höhepunkten erzählt. Vergleichbare Werke – auch aus dieser Zeit – können da mehr packen. Schöne Stimmung hin oder her, insgesamt plätschert das Ganze irgendwie so dahin. Längen sind zwar absolut ausgeschlossen, dafür ist es mit seinen epischen 75 Minuten einfach zu kurz. Könnte man als positiv sehen, doch so bleibt natürlich auch nur Zeit für das Nötigste. Wenn der Film länger wäre, hätte eventuell die Story mehr Möglichkeiten zur Entfalltung gehabt. Oder es würde langweilig werden, schwer zu sagen. Allgemein wirkt das Werk zu hastig und eingeschränkt runtergekurbelt, wobei sich im Rahmen seiner Möglichkeiten schon Mühe gegeben wurde. Tja, schwierig zu beurteilen, da die Vorzüge das Gesamtprodukt schon sympathisch und interessant machen, nur fehlt dann das gewisse Etwas und die Abnutzungserscheinungen sind zu deutlich.


Wer so was mag, darf sicher einen Blick riskieren und liegt grundsätzlich auch nicht ganz falsch. Fans des klassischen, britischen B-Grusel und vom großen Christopher Lee sollten dem mal eine Chance geben. Seine Vorteile können bei manchen Leuten bestimmt den Ausschlag für eine bessere Bewertung geben. Mir persönlich war das etwas zu wenig. Aber nett ist der schon, hat seinen Charme und könnte irgendwann seine zweite Chance bekommen.


5,5 von 10 verfluchten Dörfern.

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