Fakten:
A Scanner Darkly
USA. 2006. Regie: Richard Linklater. Buch: Richard Linklater, Philip K. Dick (Vorlage). Mit: Keanu Reeves, Rory Cochrane, Woody Harrelson, Robert Downey jr., Winona Ryder, Alex Jones u.a. Länge: 100 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
A Scanner Darkly
USA. 2006. Regie: Richard Linklater. Buch: Richard Linklater, Philip K. Dick (Vorlage). Mit: Keanu Reeves, Rory Cochrane, Woody Harrelson, Robert Downey jr., Winona Ryder, Alex Jones u.a. Länge: 100 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Die USA in der Zukunft ist ein Überwachungsstaat, der versucht gegen die Drogen vorzugehen. Dafür werden Undercover-Ermittler eingesetzt, die in sogenannten „Jedermann-Anzügen“ ganze vorne mitmischen im anti-Drogenkampf. Einer von ihnen ist Bob, oder ist er och Bruce oder eher Fred?
Meinung:
Als würden sie sprunghaft seinen Poren entweichen, hasten unzählige Insekten über den Körper von Carles (Rory Cochrane) und dem seines Hundes. Der Juckreiz ist unerträglich, das Duschwasser leistet keine erkennbare Abhilfe und hat er es geschafft, eine Blattlaus entfernen zu können, wird die gleiche Stelle im selben Augenblick schon wieder von einer neuen belagert. „A Scanner Darkly“ weiß seinen Prolog in ausdrucksstarke, bezeichnende Bilder zu gießen, denn natürlich erklimmt kein Krabbelgetier den Leib von Carles. Er ist ein Junkie, der wieder Stoff braucht, der endlich wieder „Substanz D“ konsumieren und wirken lassen muss. Beinahe die gesamte Bevölkerung eines futuristischen, aber wohl nicht mehr allzu weit entfernten Amerikas ist auf „Substanz D“ hängengeblieben; ein Rauschgift, das bereits nach einmaligem Gebrauch süchtig macht und dissoziative Persönlichkeitsstörungen, die komplette Selbstverfremdung zur Folge hat. Wer nun mutmaßt, „A Scanner Darkly“ wäre ein weiterer Film über die (möglichen) verheerenden Ausmaße von Drogen, der unterschätzt das visionäre Genie des Vorlagengebers Philip K. Dick.
Als würden sie sprunghaft seinen Poren entweichen, hasten unzählige Insekten über den Körper von Carles (Rory Cochrane) und dem seines Hundes. Der Juckreiz ist unerträglich, das Duschwasser leistet keine erkennbare Abhilfe und hat er es geschafft, eine Blattlaus entfernen zu können, wird die gleiche Stelle im selben Augenblick schon wieder von einer neuen belagert. „A Scanner Darkly“ weiß seinen Prolog in ausdrucksstarke, bezeichnende Bilder zu gießen, denn natürlich erklimmt kein Krabbelgetier den Leib von Carles. Er ist ein Junkie, der wieder Stoff braucht, der endlich wieder „Substanz D“ konsumieren und wirken lassen muss. Beinahe die gesamte Bevölkerung eines futuristischen, aber wohl nicht mehr allzu weit entfernten Amerikas ist auf „Substanz D“ hängengeblieben; ein Rauschgift, das bereits nach einmaligem Gebrauch süchtig macht und dissoziative Persönlichkeitsstörungen, die komplette Selbstverfremdung zur Folge hat. Wer nun mutmaßt, „A Scanner Darkly“ wäre ein weiterer Film über die (möglichen) verheerenden Ausmaße von Drogen, der unterschätzt das visionäre Genie des Vorlagengebers Philip K. Dick.
Total high und angemalt. Bei "A Scanner Darkly" ganz normal |
Was das im Umkehrschluss wieder für die Gesellschaft bedeutet, sollte klar sein: Eine der Allgemeinheit dienliche Rekonvaleszenz kann nur dann in den Bereich des Möglichen rutschen , wenn für alle Teile dieser Allgemeinheit die gleichen Rechte gelten. Durch diesen Hintergrund vermeidet „A Scanner Darkly“ auch die Verurteilung der Drogen und der Konsumenten, vielmehr prangert er den Vertrieb und die Bedingungen an, wie und warum die Droge auf die Straßen der Vereinigten Staaten gelang. Das Rotoskopieverfahren, mit dem reelle Aufnahmen mit echten Darstellern in Tricktechnikstrukturen gebunden werden, mag zuweilen durch ihre optische Wucht etwas vom Wesentlichen ablenken, gerade wenn der „Jedermanns-Anzug“ getragen wird, der in einer vollständig überwachten Welt noch einen Funken Anonymität wahrt, kommt letzten Endes in Bezug auf die Wirkung des Films aber seiner dienlichen Zweckmäßigkeit nach: Eine Gesellschaft verliert sich mehr und mehr aus den Augen. Die eisige Entfremdung hat bereits heutzutage begonnen, wo sie hinführen kann, zeigt „A Scanner Darkly“ als symbiotisches Kino für den Intellekt und das Auge.
7,5 von 10 blauen Blumen
von souli
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