Fakten:
Hitcher, der Highwaykiller (The Hitcher)
USA,
1986. Regie: Robert Harmon. Buch: Eric Red. Mit: Rutger Hauer, C.
Thomas Howell, Jennifer Jason Leigh, Jeffrey DeMunn, John M. Jackson,
Billy Green Bush, Jack Thibeau, Armin Shimerman, Gene Davis, Jon Van
Ness, Henry Darrow u.a. Länge: 94 Minuten. FSK: keine FSK Freigabe. Auf
DVD erhältlich.
Story:
Jim will nur
den Wagen eines Freundes überführen. Bei dichtem Regen, in der Gefahr
einzuschlafen, nimmt er aus Langeweile einen Anhalter mit. Der Fremde,
John Ryder, erweisst sich schnell als der denkbar falscheste
Weggefährte: Sofort hat Jim ein Messer im Gesicht, er hat den Teufel
eingesammelt. Geistesgegenwärtig entledigt sich Jim dem puren Bösen,
doch damit beginnt sein Albtraum erst. Egal, wo er auftaucht, Ryder ist
nicht weit und macht aus dem Freundschaftsdienst einen Trip durch die
Hölle.
Meinung:
- "Meine Mutter hat mich immer davor gewarnt das zu tun."
"Sag vier Worte:..." |
- "Das hat der Andere auch gesagt."
- "Welcher Andere?"
- "Na der, der den Wagen dahinten gefahren hat, der Kerl, der mich mitgenommen hat, vor ihnen."
"Hitcher, der Highwaykiller" ist das Meisterstück des eher wenig bekannten und
später auch nicht ernsthaft interessanten Regisseurs Robert Harmon, der
hier ein One-Hit-Wonder nach Mass hinlegt. Natürlich landete dieser
Klassiker des Genrekinos irgendwann (genau gesagt 2007) als aufgewärmtes
Remake wieder auf dem Teller, nur so hundsgemein, zu tiefst böse und
nachhaltig konnte die Neuauflage, trotz aller Bemühungen, gar nicht
wirken. Harmon gelingt ein seltener Fall: Er erschafft ein dichtes,
schreckliches Szenario, ohne Nebenschauplätze, ohne nur die eine Szene
zu viel, das ungefilterte Grauen klatscht so unerwartet und direkt auf
die blutverschmierte Windschutzscheibe, wie eine Mücke auf dem Highway
in den Tod. Fast surreal mutet "Hitcher" an, das ist die grosse Stärke
dieser Perle. John Ryder ist ein Mensch - offensichtlich, wer weiss... -
dennoch erscheint er eher wie ein unzerstörbares Schreckgespenst. Seine
Motivation ist unergründlich, seine Passion abgründig, sein Opfer wird
langsam zur Schlachtbank geführt, physisch wie psychisch.
- "War der da vorhin drin?"
- "Na sicher war der da drin, zu Fuss wär der wohl kaum gegangen."
- "Wieso nicht?"
Sagenhaft
amtmosphärisch, bedrohlich, in seiner Konsequenz erdrückend, ist
"Hitcher" einer der besten Horrorfilme aller Zeiten. Selten wurden die
Stilmittel gekonnter gekreuzt, die Subgenres wirkungsvoller vermischt.
Einerseits ein gradlinieger Psycho-Thriller, andererseits ein
mysteriös, kaum greifbares Terrorspiel mit gepeinigten Figuren und einem
dämonischen Leiter, der so erstaunlich allgegenwärtig und unbesiegbar scheint, dass ihm sein menschliches Dasein normalerweise abgesprochen werden müsste.
- "Ich
hab seine Füsse abgeschnitten...und seine Arme...und seinen Kopf...und
dasselbe werde ich auch mit ihnen machen...ganz genau das dasselbe!"
Am Boden, aber noch lange nicht tot |
- "Willst du wissen, was mit einem Auge passiert, wenn man es durchbohrt?"
So
chancenlos wie Howell und, die mal wieder wunderbare, Jennifer Jason
Leigh ist auch der Zuschauer, denn "Hitcher" macht keine Gefangenen, er
nimmt dich als Geisel, hält dir das Messer an die Kehle und flüstert dir
etwas in's Ohr:
- "Sag vier Worte: Ich möchte tot sein!"
Auf
dem Highway ist die Hölle nicht nur los, sie ist mit aller
Boshaftigkeiten aufgestiegen und nun sind wir alle für 95 Minuten darin
gefangen, ausgeliefert, bedroht. Unglaublich kompakt und fehlerfrei
vorgetragen. Hätte er mal auf Mutti gehört...
9 von 10 Finger-Foods
"Sagenhaft amtmosphärisch, bedrohlich, in seiner Konsequenz erdrückend, ist "Hitcher" einer der besten Horrorfilme aller Zeiten. Selten wurden die Stilmittel gekonnter gekreuzt, die Subgenres wirkungsvoller vermischt. Einerseits ein gradlinieger Psycho-Thriller, andererseits ein mysteriös, kaum greifbares Terrorspiel mit gepeinigten Figuren und einem dämonischen Leiter, der so erstaunlich allgegenwärtig und unbesiegbar scheint, dass ihm sein menschliches Dasein normalerweise abgesprochen werden müsste."
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