Fakten:
The New World
The New World
USA. 2005.
Regie: Terrence Malick. Buch: Terrence Malick. Mit: Colin Farrell, Q’orianka Kilcher,
Christopher Plummer, Christian Bale, David Thewlis, August Schellenberg, Wes
Studi, Ben Mendelsohn u.a. Länge: 131 Minuten. FSK: Ab 12 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-Ray
erhältlich.
Story:
Erzählt wird die Geschichte von Pocahontas und Captain John Smith, der mit den ersten Kolonialisten nach Amerika kommt und von den dortigen Ureinwohnern gefangen genommen wird. Pocahontas kann eine Ermordung Smiths verhindern, dieser bleibt bei den Indianern, lebt mit ihnen, passt sich an, kommt auch der Indianerprinzessin näher, bis sie sich schließlich verlieben. Aber die unterschiedlichen Kulturen der „alten“ und der „neuen“ Welt scheinen zu unterschiedlich, sodass ein Konflikt unausweichlich scheint.
Meinung:
Und dann war der Film vorbei. Einerseits wie im Flug, andererseits wie ein langer, schnurgerader Weg, der einfach kein Ende nehmen will. Bei dem man das Ende nicht mal sieht, sondern der einfach immer weiter geht und irgendwo hinten am Horizont, in der unter- oder aufgehenden Sonne verschwindet. Ja, so ist „The New World“.
Und dann war der Film vorbei. Einerseits wie im Flug, andererseits wie ein langer, schnurgerader Weg, der einfach kein Ende nehmen will. Bei dem man das Ende nicht mal sieht, sondern der einfach immer weiter geht und irgendwo hinten am Horizont, in der unter- oder aufgehenden Sonne verschwindet. Ja, so ist „The New World“.
Ich lass dich nicht sterben! |
In den atemberaubenden Bildern kann man sich sehr schnell verlieren. Flüsse,
Tiefe, dunkle Wälder, moorartige Landschaften. Da merkt man manchmal gar nicht mehr, wie viel oder wenig Zeit vergangen ist. Optisch ein herausragender Film.
Und da reiht sich auch die Kameraarbeit schön ein. Die ruhigen, weiten Bilder
verstärken diese Sogwirkung der Natur. Ebenso wird das Geschehen aus sehr
ungewöhnlichen Perspektiven gezeigt, was zwar manchmal etwas ungewohnt
erscheinen mag, aber ebenfalls einen positiven Reiz ausstrahlt. Auch
schauspielerisch kann der Film größtenteils überzeugen. Colin Farrell als John
Smith ist stark und hinterlässt bleibenden Eindruck, Q’orianka Kilcher, die Pocahontas
verkörpert, würde es zwar manchmal besser stehen, wenn sie einen
abwechslungsreicheren Gesichtsausdruck an den Tag legen würde, aber auch sie
macht ihre Sache ordentlich, vor allem wenn man bedenkt, dass sie erst 14 Jahre
alt war. In der zweiten Reihe können Christopher Plummer, Christian Bale, der
in der zweiten Filmhälfte etwas mehr ins Rampenlicht rückt, und Ben Mendelsohn ebenfalls
überzeugen, doch von den kleineren Rollen bleibt David Thewlis, bekannt vor
allem durch seine Rolle als Remus Lupin in den Harry-Potter-Filmen, wohl am
meisten in Erinnerung.
Aber bis auf die außergewöhnlich gute Optik und die überzeugenden Schauspieler
hat Malicks Film leider nicht wirklich viel Positives zu bieten.
Die Ankunft in einer neuen Welt |
Zwei unterschiedliche Kulturen in Liebe vereint |
Zusammenfassend will Terrence Malick einzig durch seine herausragenden Bilder den Zuschauer so sehr gefangen nehmen, dass er sich in einer intensiven Atmosphäre laben kann. Naja, ob er das will, das kann ich natürlich nicht richtig beurteilen, aber er tut es. Er verlässt sich auf die großartigen Naturaufnahmen. Kann man machen, aber dennoch sollte man die Geschichte nicht aus den Augen verlieren. Und die geht Malick gelinde gesagt an seiner Gesäßtasche vorbei. Ich weiß nicht, ob er es nicht kann oder ob er einfach nicht will, aber vom Erzählen hat Malick, wenn ich diesem Film trauen darf, keine Ahnung. Aneinandergereihte Szenen, die kaum Kontinuität vermitteln, dafür gespickt mit Hausfrauen-/Hausmännerphilosophie aus dem Off. Aus fast jeder Szene hätte er ein wenig entfernen müssen, um wenigstens einen halbwegs akzeptablen Spannungsbogen aufzubauen. Und auch wirkliche Gefühle lässt Malicks Geschichte nicht zu. Die werden im Off-Kommentar nüchtern beschrieben. Gute Bilder allein machen eben noch lange keinen guten Film.
4,5 von 10 schmachtende Blicke in wilder Natur
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