Fakten:
Botschafter der Angst (The Manchurian Candidate)
Botschafter der Angst (The Manchurian Candidate)
USA. 1962.
Regie: John Frankenheimer. Buch: George Axelrod. Mit: Frank Sinatra, Laurence
Harvey, Angela Lansbury, Janet Leigh, Henry Silva, James Gregory, Leslie
Parrish u.a. Länge: 126 Minuten. FSK: Ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD
erhältlich.
Story:
Eine Einheit amerikanischer Soldaten kommt nach Gefangennahme im Koreakrieg in die USA zurück. Einstimmig berichten die Soldaten, dass Raymond Shaw, Sohn einer machthungrigen Senatorengattin, die Truppe heldenhaft aus der Gefangenschaft befreien konnte. Shaw wird als Kriegsheld verehrt, seine Mutter will daraus politisch Kapital für ihren Ehemann schlagen. Nur Major Ben Marco bekommt nach und nach durch merkwürdige Alpträume Zweifel am Wahrheitsgehalt dieser Heldengeschichte. In seinen Träumen sieht er nämlich, wie mit Shaw und allen anderen Soldaten durch Kommunisten eine Gehirnwäsche vollzogen wurde. Und Shaw zur willenlose Mordwaffe umfunktioniert wurde. Wahrheit oder nur Einbildung?
Meinung:
Gehirnmanipulation, Gedankenkontrolle, die Suche nach der perfekten Waffe.
Gehirnmanipulation, Gedankenkontrolle, die Suche nach der perfekten Waffe.
Eine Mordmaschine sollte keinen Revolver haben. |
Viele Filme haben sich mit diesem Thema direkt oder indirekt beschäftigt. „Shutter Island“, „Fletchers Visionen“ und natürlich auch „Einer flog über das Kuckucksnest“. „Botschafter der Angst“ oder im Original „The Manchurian Candidate“ greift ebenfalls dieses Thema auf. Er spielt mit der Angst der Amerikaner, dass Kommunisten, hier eben aus der Mandschurei, durch Gehirnmanipulation, schlussendlich durch Konditionierung, einen Killer in die USA schleusen, ohne dass dieser selbst weiß, dass er eine sehr gefährliche Mordwaffe ist.
Dies sind Hintergrund und Ausgangslage für John Frankenheimers spannenden Politthriller. Er greift diese Angst der Amerikaner und die gefährliche Grundsituation des Kalten Krieges geschickt auf, um diese Elemente für einen Thriller um Intrigen und Verschwörungen in der amerikanischen Politik umzufunktionieren. Dabei scheint der Film phasenweise schon satirischen Charakter zu erhalten. Dazu verwendet Frankenheimer zahlreiche Rückblenden und Traumsequenzen, die nach und nach immer mehr Licht in die verworrene und dunkle Geschichte bringen.
Eine Mutter, die nur das Beste für ihren Sohn will? |
Unterm Strich ein enorm spannender Politthriller mit sehr interessanter Geschichte (vor allem, wenn man die Hintergründe zu MK Ultra kennt) und hervorragenden Darstellern, der trotz seines Alters noch außerordentlich gut zu fesseln weiß.
8,5 von 10 Karo-Damen
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