Fakten:
Thursday – Ein mörderischer Tag
(Thursday)
USA, 1998. Regie & Buch: Skip
Woods. Mit: Thomas Jane, Aaron Eckhart, Paulina Porizkova, James Le Gros, Paula
Marshall, Michael Jeter, Glenn Plummer, Mickey Rourke, Luck Hari, Bari K.
Willerford, Richard Wong u.a. Länge: 84 Minuten. FSK: Freigegeben ab 18 Jahren.
Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Vor gut vier Jahren hat Casey seine
kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen, Architektur studiert seine
Traumfrau Christine geheiratet. Statt Drogendeals und Schusswechseln leben sie
nun den erzkonservativen Spießertraum mit schickem Vororteigenheim. An einem
Donnerstag steht plötzlich sein ehemals bester Freund und Partner Nick vor der
Tür. Casey ist wenig begeistert von dem Besuch. Als Nick sich kurz Caseys Auto
leiht, entdeckt dieser im Handgepäck seines Kumpels einen Koffer voller Heroin.
Wutentbrannt jagt Casey den Stoff durch den Müllzerkleinerer. Damit ist der
Ärger allerdings nicht abgewendet: Es klingelt an der Tür und für Casey beginnt
ein ziemlich hektischer und blutiger Tag.
Meinung:
-„Tut mir leid, ich hab‘ den
Türschlüssel nicht gefunden.“
-„Ich habe keinen Schlüssel
gehört.“
-„Das ist richtig…ich habe ihn
nicht gefunden…“
Ding-Dong. Mit seiner einzigen
Regiearbeit hat der sonst als Drehbuchautor bekannte (und gefürchtete) Skip
Woods tatsächlich mal etwas halbwegs richtig gemacht. Zwar schwimmt sein
B-Movie „Thursday“ ganz unverblümt auf dem Tarantino-Hype der 90er mit, aber
wenn es Spaß macht, warum nicht? Lieber so was, als kultige Serien („Das
A-Team“) oder grandiose Filmreihen („Stirb Langsam“) zu vergewaltigen.
Das gibt wohl maximal die Restekinder. |
So ein Donnerstag in Spießerhausen
ist in der Regel eine recht beschauliche Veranstaltung. Wenn nicht gerade der
kriminelle Ex-Kollege mit dem Dope im Köfferchen vorbeischaut, dessen
Rattenschwanz einen den ganzen Tag mächtig auf Trab hält. Tag der offenen Tür
bei Ex-Gangster Casey, der Hochprozentiges gegen Soya-Milch und Pistolen-Gürtel
gegen Schürze in Kuh-Optik eingetauscht hat. Einfaches, durchaus amüsantes
Konzept, besonders wenn der schnüffelnde Psychologe von der Adoptionsbehörde
ausgerechnet auch noch an diesem Donnerstag vorbeischaut. Besagter Dr. Jarvis
(Michael Jeter, irgendwie immer sehenswert) sorgt auch gleich für die besten
Szenen und Situationen (-„Ich habe es kaputt gemacht.“ –„Aus Wut?“ –„Ja! ....Ich
meine, nein…“). Immer dann, wenn Woods mehr auf pointierte, teils gut getimte,
durchgehend recht schwarze Situationskomik setzt und weniger auf dicke, coole
Hose macht, funktioniert „Thurday“ absolut prächtig. Dagegen wirken die weniger
amüsanten Szenen (Stichwort: Drogendeal-Rückblende) zu Möchtegern-taff und
gezwungen. Sie nehmen Gott sei Dank nur einen geringen Teil ein, insgesamt holt
Woods eben nicht alles aus den Möglichkeiten raus. Dank der überschaubaren
Laufzeit gibt es keine Chance auf Längen, gleichzeitig aber auch keine total
eigenständigen und dabei enorm herausragenden Situationen. Kurzweilig ist die
Räuberpistole absolut, hat einige räudige Lacher im Programm und ist bei weitem
die sympathischste Nummer, für die sich der im A-Bereich gestrandete und dort
immer gescheiterte Woods bisher zu verantworten hatte.
Ein Profi kann alles wieder schweißen. |
„Thursday“ ist mit Sicherheit lange
nicht so geil wie er wohl gerne wäre, kann dennoch immer mal wieder als flotte
Abendunterhaltung aus der Kiste gezaubert werden, wenn die Intervalle
dementsprechend großzügiger sind. Ein paar KUHle Momente hat er schon.
6 von 10 dicken Ersatzreifen
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