Fakten:
Im August in Osage County (August: Osage County)
USA. 2013. Regie: John Wells. Buch: Tracy Letts (Vorlage). Mit: Meryl Streep, Julia Roberts, Ewan McGregor, Benedict Cumberbatch, Chris Cooper, Sam Shepard, Abigail Breslin, Juliette Lewis, Margo Martindale, Misty Upham, Juliette Nicholson, Dermot Mulroney, Dale Dye, Newell Alexander, Jerry Stahl u.a. Länge: 121 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 7. August auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Im August in Osage County (August: Osage County)
USA. 2013. Regie: John Wells. Buch: Tracy Letts (Vorlage). Mit: Meryl Streep, Julia Roberts, Ewan McGregor, Benedict Cumberbatch, Chris Cooper, Sam Shepard, Abigail Breslin, Juliette Lewis, Margo Martindale, Misty Upham, Juliette Nicholson, Dermot Mulroney, Dale Dye, Newell Alexander, Jerry Stahl u.a. Länge: 121 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 7. August auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Nachdem ihr Mann spurlos verschwunden ist, ruft Familienoberhaupt Violet ihre Familie zusammen. Ihre Töchter Barbara und Karen, die seit langem nicht mehr ihr Elternhaus besuchten, treffen so wieder auf ihre Schwester Ivy, die bei ihrer Mutter geblieben ist, um dieser im Haus zu helfen. Nicht nur dies hat Konfliktpotenzial, sondern auch Violets provokative, zynische Art, die ihre Töchter und den Rest der geladenen Familie immer wieder ungefiltert zu spüren bekommt. Doch somit werden auch alte Geheimnisse und Konflikte angesprochen.
Meinung:
Wenn man zu lesen bekommt, dass ein Film auf einem Theaterstück von Tracy Letts basiert, dann darf man sich relativ sicher sein, dass darin nicht gerade zimperlich zu Werke geschritten, besitzt die US-Amerikanerin doch eine (sozial-)kritische Durchschlagskraft, die an die pointierten Sittengemälde der Yasmina Reza („Der Gott des Gemetzels") erinnern. Die 2011 veröffentliche White-Trash-Abrechnung „Killer Joe“ von Altmeister William Friedkin („Der Exorzist“) stellte dies mit einem unnachahmlichen Zynismus unter Beweis, in dem Matthew McConaughey („Mud – Kein Ausweg“) dem Trailerpark-Gesocks (darunter Emile Hirsch, Thomas Haden Church und Gina Gershon) den eigenen Fraß bis tief in den Rachen schob – Ein Meisterwerk der jüngeren Filmgeschichte, das es selbstredend nicht zur offiziellen Kinoauswertung geschafft hat. Ganz im Gegenteil zum Familien-Drama „Im August in Osage County“, eine mit Stars gespickte Adaption des gleichnamigen Bühnenstücks, für das Tracy Letts 2008 mit dem Pulizer Preis honoriert wurde.
Wenn man zu lesen bekommt, dass ein Film auf einem Theaterstück von Tracy Letts basiert, dann darf man sich relativ sicher sein, dass darin nicht gerade zimperlich zu Werke geschritten, besitzt die US-Amerikanerin doch eine (sozial-)kritische Durchschlagskraft, die an die pointierten Sittengemälde der Yasmina Reza („Der Gott des Gemetzels") erinnern. Die 2011 veröffentliche White-Trash-Abrechnung „Killer Joe“ von Altmeister William Friedkin („Der Exorzist“) stellte dies mit einem unnachahmlichen Zynismus unter Beweis, in dem Matthew McConaughey („Mud – Kein Ausweg“) dem Trailerpark-Gesocks (darunter Emile Hirsch, Thomas Haden Church und Gina Gershon) den eigenen Fraß bis tief in den Rachen schob – Ein Meisterwerk der jüngeren Filmgeschichte, das es selbstredend nicht zur offiziellen Kinoauswertung geschafft hat. Ganz im Gegenteil zum Familien-Drama „Im August in Osage County“, eine mit Stars gespickte Adaption des gleichnamigen Bühnenstücks, für das Tracy Letts 2008 mit dem Pulizer Preis honoriert wurde.
We are Family |
Mutter Violet wird gleich wieder Zynismus speien |
Später wird es noch eine ähnlich hervorragend vorgetragene Szene geben, in der Charlie (Chris Cooper) seiner Frau Mattie (Margo Martindale) über ihr grässliches Verhalten gegenüber Sohnemann Little Charles (Benedict Cumberbatch) zurechtweist. Der Anstoß, um endgültig innerfamiliäre Abgründe freizuschaufeln und übersetzt all die Werte, die innerhalb einer Familie gegeben sein sollten (von Vertrauen, Rücksicht und Solidarität) in pure Trauer, Entrüstung und Raserei. Violet, das archaisch-matriarchische Familienoberhaupt, torkelt blass, zermürbt, ohne Perücke durch das einsame Anwesen und sucht Zuflucht bei genau der Person, der sie sonst nur herabwürdigend begegnen konnte. Ein bitterer, von ungemein intensiven Szenen geprägter Film setzt sich die Krone auf.
7 von 10 Zwergwelse zum Mittag
von souli
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