Fakten:
No Turning Back (Locke)
UK, USA. 2013. Regie und Buch: Steven Knight. Mit: Tom Hardy. Stimmen von Ruth Wilson, Andrew Scott, Olivia Coleman. Länge: 85 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 23. Oktober 2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
No Turning Back (Locke)
UK, USA. 2013. Regie und Buch: Steven Knight. Mit: Tom Hardy. Stimmen von Ruth Wilson, Andrew Scott, Olivia Coleman. Länge: 85 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 23. Oktober 2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Ivan Locke ist verantwortlich für eine große wie wichtige Baustelle. Am Abend vor einer wegweisenden, baulichen Entscheidung, steigt er in sein Auto, zu einem ganz bestimmten Ziel. Unterwegs wird er von Mitarbeitern wie Freunden angerufen, die allesamt wollen, dass er nicht fährt. Doch Locke verfolgt sein Ziel eisern.
Meinung:
Seinen Traum, einen Film, der nur in einer Telefonzelle spielt, konnte sich die britische Legende Alfred Hitchcock („Ein Cocktail für eine Leiche“, „Ich beichte“) dann letztlich zwar nicht mehr verwirklichen (Joel Schumacher mit seinem Thriller „Nicht auflegen!“ aus dem Jahre 2002 hingegen schon), doch der Gedanke von einem Szenario, das sich auf einem komprimiert-limitierten Spielraum entfaltet, einem feurigen Tanz auf dem Bierdeckel sozusagen, mäandert resistent aller Zweifel beständig durch die Filmgeschichte. Erst im Januar war es beispielsweise Robert Redford, der als Skipper in „All Is Lost“ nicht nur das Meer als transzendente Erfahrung erlebte, sondern sich in Sachen Bewegung allein auf sein lädiertes Segelboot beschränken musste. Noch extremer traf es Hollywood-Beau Ryan Reynolds („R.I.P.D. - Rest in Peace Departement“), der im spanischen „Buried – Lebend begraben“ als Paul Conroy in einem Sarg um sein Leben telefonierte. Nun ist auch Tom Hardy („Inception“, „The Dark Knight Rises“) in den Genuss gekommen, auf beschränktem Raum zu glänzen.
Seinen Traum, einen Film, der nur in einer Telefonzelle spielt, konnte sich die britische Legende Alfred Hitchcock („Ein Cocktail für eine Leiche“, „Ich beichte“) dann letztlich zwar nicht mehr verwirklichen (Joel Schumacher mit seinem Thriller „Nicht auflegen!“ aus dem Jahre 2002 hingegen schon), doch der Gedanke von einem Szenario, das sich auf einem komprimiert-limitierten Spielraum entfaltet, einem feurigen Tanz auf dem Bierdeckel sozusagen, mäandert resistent aller Zweifel beständig durch die Filmgeschichte. Erst im Januar war es beispielsweise Robert Redford, der als Skipper in „All Is Lost“ nicht nur das Meer als transzendente Erfahrung erlebte, sondern sich in Sachen Bewegung allein auf sein lädiertes Segelboot beschränken musste. Noch extremer traf es Hollywood-Beau Ryan Reynolds („R.I.P.D. - Rest in Peace Departement“), der im spanischen „Buried – Lebend begraben“ als Paul Conroy in einem Sarg um sein Leben telefonierte. Nun ist auch Tom Hardy („Inception“, „The Dark Knight Rises“) in den Genuss gekommen, auf beschränktem Raum zu glänzen.
So eine Autofahrt kann schon eintönig sein |
Locke will ans Ziel. Nur welches ist es? |
Repetitiv arbeitet der Film mit Überblendungen, die Ivans Konterfei mit der nächtlichen Autobahn verschmelzen lassen, die ihn isoliert von der Außenwelt, aber im telefonischen Fadenkreuz vom privaten Scherbenhaufen und dem beruflichen Dasein durch ein Meer aus farblichen Schärfen und Unschärfen treiben lässt; die die Lichtkegel verwischen, über- und untereinander legt. Die Autobahn wird zur Metapher und verankert sich in einem existentiellen Dilemma: Ivans Leben gerät aus der Fugen, die Wunden klaffen auf allen Seiten, seine Frau, seine Kinder, sein Vorgesetzter, sein Assistent und nicht zuletzt seinem Seitensprung ist er Antworten schuldig, die er auch liefert, die seine Person aber nicht vor dem zwischenmenschlichen Kollaps befreit. Es geht immer geradeaus, im Rückspiegel reflektieren sich die Scheinwerfer, die Fensterscheibe spiegeln Locke, Silhouetten von Fahrzeugen rauschen vorbei, doch einen Weg zurück gibt es nicht. Neues Leben allein ebnet eben nicht den ungeschorenen Schritt zurück in alte Gepflogenheiten.
7 von 10 Bastarden auf Umwegen
von souli
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