Fakten:
Übermut im Salzkammergut
BRD. 1963. Regie und Buch: Hans Billian. Mit: Claus Biederstedt, Helga Sommerfeld, Margitta Scherr, Hannelore Auer, Elma Karlowa, Walter Gross, Franz Muxeneder, Alfred Pongratz, Thomas Adler, Christle Höck, Carl Ehrhardt-Hardt u.a. Länge: 99 Minuten. FSK: freigegeben ab 6 Jahren. Aktuell leider nicht auf DVD erhältlich.
Übermut im Salzkammergut
BRD. 1963. Regie und Buch: Hans Billian. Mit: Claus Biederstedt, Helga Sommerfeld, Margitta Scherr, Hannelore Auer, Elma Karlowa, Walter Gross, Franz Muxeneder, Alfred Pongratz, Thomas Adler, Christle Höck, Carl Ehrhardt-Hardt u.a. Länge: 99 Minuten. FSK: freigegeben ab 6 Jahren. Aktuell leider nicht auf DVD erhältlich.
Story:
Rolf Simser und das lebenslustige Mannequin Birgit Landauer sind schon seit anderthalb Jahren ein Paar. Doch immer wieder findet er neue Ausreden, um sie nicht seinen Eltern – altmodischen Bauersleuten – vorstellen zu müssen. Er hat schlicht Angst, dass sie das fesche Mädchen aus der Stadt rundweg ablehnen. Birgit hat sein Theater satt und macht sich quasi inkognito auf den Weg nach Thomaskirchen im Salzkammergut, um sich selbst ein Bild zu machen. Justament kommt sie auf dem Simser-Hof an, als die Magd Zenzi dem ewig nörgelnden Bauern kündigt. Birgit verdingt sich als neue Hilfskraft, was nicht nur auf dem Hof für viel Trubel sorgen wird. Denn auch anderen Städtern wird es in Thomaskirchen gefallen: Es sind die beiden Freunde Dr. Rother, ein Jurist, und der berühmte Sänger Gus, die eigentlich nur Rast an der Tankstelle von Ruppich machen. Ihnen gefällt die Tankwartstochter Christine und eben auch Birgit, die mit einem Kartoffelwagen an ihrem Auto vorbeischrammt. So verabreden sich die vier zum abendlichen Rendezvous in der “Goldenen Traube”, dem einzigen Gasthaus des Ortes.
Meinung:
Das war also Hans Billians Debütwerk, eine an sich wenig überraschende Blaupause für seine späteren, filmischen Abenteuer - natürlich noch vollkommen im Schlager-Heimatfilm-Genre angesiedelt, aber dennoch ganz schön frivol und zeigefreudig für die Zeit, versteht sich. So ist auch die Handlung in dieser poppigen Posse natürlich geschmeidig auf Nullwert gepolt, unterhält aber dafür bis zum Anschlag mit jungen, lebens- und fummelfreudigen Damen, einer durch den Narrativ gejagten, schnieken Reihe schmalziger Balladen, allgemeintauglichem Jazz & Twist-Liedgut (übermäßig aus den Röhren amerikanischer Import-Stars) und infantilem Horst-Humor mit Wortspiel-Krachern aus der Karnevalskiste. Nun denn, jetzt mal kurz was zum Plot: Das It-Girl und Mannequin Birgit wird von ihrem Verehrer Rolf schon seit Jahren vorgeschoben und hat die Schnauze langsam voll, ist er doch trotz seiner Stielaugen nicht Manns genug, sie bei seinen Eltern vom Dorf als Zukünftige vorzustellen. So wird das mit den Beiden nie was, also ergreift sie die Initiative und stellt sich selbst als Magd auf dem Hof seiner Erschaffer ein, verhält sich dabei aber auch immens tollpatschig - verkackt im Verlauf des Films immerzu das Essen und hat vorallem große Schwierigkeiten, große Säue einzufangen. Da meint sie sogar selbst: "Die eine Sau ist im Stall und die andere...hier." und Gus Backus daraufhin: "Uhnd da sogd mon immerr: Schweyn muhs mahn hoobn...". Tja, daher kommt wohl der 'Übermut' im Titel.
Das war also Hans Billians Debütwerk, eine an sich wenig überraschende Blaupause für seine späteren, filmischen Abenteuer - natürlich noch vollkommen im Schlager-Heimatfilm-Genre angesiedelt, aber dennoch ganz schön frivol und zeigefreudig für die Zeit, versteht sich. So ist auch die Handlung in dieser poppigen Posse natürlich geschmeidig auf Nullwert gepolt, unterhält aber dafür bis zum Anschlag mit jungen, lebens- und fummelfreudigen Damen, einer durch den Narrativ gejagten, schnieken Reihe schmalziger Balladen, allgemeintauglichem Jazz & Twist-Liedgut (übermäßig aus den Röhren amerikanischer Import-Stars) und infantilem Horst-Humor mit Wortspiel-Krachern aus der Karnevalskiste. Nun denn, jetzt mal kurz was zum Plot: Das It-Girl und Mannequin Birgit wird von ihrem Verehrer Rolf schon seit Jahren vorgeschoben und hat die Schnauze langsam voll, ist er doch trotz seiner Stielaugen nicht Manns genug, sie bei seinen Eltern vom Dorf als Zukünftige vorzustellen. So wird das mit den Beiden nie was, also ergreift sie die Initiative und stellt sich selbst als Magd auf dem Hof seiner Erschaffer ein, verhält sich dabei aber auch immens tollpatschig - verkackt im Verlauf des Films immerzu das Essen und hat vorallem große Schwierigkeiten, große Säue einzufangen. Da meint sie sogar selbst: "Die eine Sau ist im Stall und die andere...hier." und Gus Backus daraufhin: "Uhnd da sogd mon immerr: Schweyn muhs mahn hoobn...". Tja, daher kommt wohl der 'Übermut' im Titel.
Junge Mädels, heiß umgarnt |
Mein Schwein pfeift, wenn ich kräftig dran ziehe |
Noch ist Regisseur Hans Billian ganz züchtig und brav |
Und weia, was ist doch Billian für ein perverser Hund. Ich rede da jetzt nicht unbedingt vom heißen Schlager-'Sex' dieses Films, sondern wieder mal von seinem Tick, den Plot länger auszustrecken als nötig - wie bei seinem 'OKTOBERFEST - DA KANN MAN FEST!' glaubt man nach 80 Minuten schon das Ende in Sicht, weil es gerade dann echt stimmig passen und gut abschließen würde. Aber nein, die Filme gehen dann doch noch 10 Minuten länger, um wirklich jeden Plotpoint und jede herumgereichte Liebschaft zum Klimax zu bringen - *seufz*, wenn's denn sein muss... Naja, gibt Schlimmeres und Lahmeres im deutschen Altherrenkino, da ist Billian doch immer wieder herrlich-frech, geradezu "pfundig", umgibt sich mit den hübschesten Mädels und honkigsten Schlagern (nicht zu vergessen: Billy Mo ist mit seinem 'Ich kauf mir lieber einen Tirolerhut' auch wieder mit von der Partie, schaut auch weit enthusiastischer in die Linse, allerdings wieder mit verstärkten Grimassenausfällen und Augenrollen in den Schlussstrophen), gibt schmerzfreie Kalauer am laufenden Band zum Besten und setzt ein frohlockendes Zeichen gegen den ultrakonservativen Mief der letzten Generation. 'Übermut' lohnt!
7 von 10 Pferdeschatten
vom Witte
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