Fakten:
The Yellow Sea (Hwang hae)
Süd-Korea. 2010. Regie und Buch: Hong-jin Na. Mit: Jung-woo Ha, Yoon-seok Kim, Sung-ha Jo, Chul-min Lee, Do-won Kwak, Yeo-won Lim u.a. Länge: 131 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
The Yellow Sea (Hwang hae)
Süd-Korea. 2010. Regie und Buch: Hong-jin Na. Mit: Jung-woo Ha, Yoon-seok Kim, Sung-ha Jo, Chul-min Lee, Do-won Kwak, Yeo-won Lim u.a. Länge: 131 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Taxifahrer Gu-nam versucht seiner Frau eine gute Arbeit in Südkorea zu ermöglichen und schlägt sich deshalb in der Grenzregion zu China herum. Er nimmt sogar große Schulden auf sich und gerät so an einem Gangsterboss, der von ihm einen mörderischen Gefallen verlangt. Als wäre das noch nicht genug, verschwindet Gu-nams Frau spurlos.
Meinung:
Mein Gott, was hauen die Koreaner in erschreckender Regelmäßigkeit für Brocken auf den internationalen Filmmarkt, die dann auch zu Recht mit hallenden Begeisterungsstürmen und tosenden Ovationen von allen Seiten geadelt werden. Qualitativ, gerade in Bezug auf die immense Quantität, ist das schon im höchsten Maße beeindruckend, vor allem, weil sich das koreanische Kino eben auch zu genüge an europäischen wie amerikanischen Produktionen orientiert, diese aber immer wieder in einem weitaus interessanteren Licht aufglühen lassen können und eine visuelle Akkuratesse aufweisen, die den Zuschauer in ihrer ausführlichen Sorgfalt bereits nach wenigen Minuten hypnotisiert. Nach seiner hervorragenden Abwärtsspirale „The Chaser“ beweist auch Regisseur Hong-jin Na, dass er in keinem Fall in die unrühmliche Sparte der One-Hit-Wonder gepresst werden sollte, sondern in Zukunft zu den ganz großen Gesichtern des asiatischen Kinos zählen wird – und früher oder später wahrscheinlich auch darüber hinaus, wenn ihm der gierige Fleischwolf der Traumfabrik nicht zu nah auf die Pelle rückt.
Mein Gott, was hauen die Koreaner in erschreckender Regelmäßigkeit für Brocken auf den internationalen Filmmarkt, die dann auch zu Recht mit hallenden Begeisterungsstürmen und tosenden Ovationen von allen Seiten geadelt werden. Qualitativ, gerade in Bezug auf die immense Quantität, ist das schon im höchsten Maße beeindruckend, vor allem, weil sich das koreanische Kino eben auch zu genüge an europäischen wie amerikanischen Produktionen orientiert, diese aber immer wieder in einem weitaus interessanteren Licht aufglühen lassen können und eine visuelle Akkuratesse aufweisen, die den Zuschauer in ihrer ausführlichen Sorgfalt bereits nach wenigen Minuten hypnotisiert. Nach seiner hervorragenden Abwärtsspirale „The Chaser“ beweist auch Regisseur Hong-jin Na, dass er in keinem Fall in die unrühmliche Sparte der One-Hit-Wonder gepresst werden sollte, sondern in Zukunft zu den ganz großen Gesichtern des asiatischen Kinos zählen wird – und früher oder später wahrscheinlich auch darüber hinaus, wenn ihm der gierige Fleischwolf der Traumfabrik nicht zu nah auf die Pelle rückt.
Gu-nam auf der Flucht |
Verloren im Grenzgebiet |
Aber Na geht noch einen Schritt weiter und lässt nicht nur die Charaktere langsam zu Staub zerfallen, er zerreißt das gesamte organisierte Verbrechen in bester Takeshi Kitano-Manier und setzt gleichzeitig die konträren Syndikatgliederung von Yangian und Seoul gegenüber, in der ein schmuddeliger Niemand auf Anzug tragende Snobs trifft und beide Seiten schlussendlich realisieren müssen, dass sie sich kein Stück unterscheiden und in der Ausnahmesituation nur noch an von ihrem existenziellen Erhaltungstrieb gesteuert werden: „The Yellow Sea“ ist ein ungemein physischer Film, der seine (zwischen-)menschliche Verelendung in so ausgebleichte Bilder packt, dass auch der Zuschauer die Wärme der Sonnenstrahlen, das satte Grün der Wälder und die kunterbunte Farbvielfalt der sommerlichen Wiesen vergessen möchte. Unter seiner brutalen Schale befindet sich aber auch in „The Yellow Sea“ ein Familien-Drama, in dem ein ratloser Vater frontal gegen die Grenzen seiner maßlosen Verzweiflung prallt, nur um sich und seiner Familie noch etwas Hoffnung auf eine bessere Zeit bewahren zu wollen – Zu welchem Preis? Letztendlich gibt es hier für niemanden ein Entkommen.
7,5 von 10 Äxten im Rücken
von souli
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