Review: DAS BLUT VON DRACULA - Der Serie fehlt frisches Blut

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Fakten:
Das Blut von Dracula (Taste the Blood of Dracula)

GB, 1970. Regie: Peter Sasdy. Buch: Anthony Hinds. Mit: Christopher Lee, Geoffrey Keen, Linda Hayden, Peter Sallis, Gwen Watford, Anthony Higgins, Isla Blair, John Carson, Martin Jarvis, Ralph Bates, Roy Kinnear, Michael Ripper u.a. Länge: 92 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD erhältlich.


Story:

In einem Bordell begegnen die drei wohlhabenden Männer Hargood, Paxton und Secker dem jungen Lord Courtley. Er soll schwarze Magie praktizieren. Aus Neugier und Langeweile bitten sie ihn, an einem solchen Ritual teilzunehmen. Dafür sucht sich Courtley ein ganz besonderes heraus: Er will Graf Dracula wieder zum Leben erwecken. Während der schwarzen Messe bekommen es die Männer jedoch mit der Angst und erschlagen Courtley. Ein schwerer Fehler, denn das Ritual war erfolgreich. Dracula kehrt zurück und schwört Rache an den Mördern seines Dieners und deren Familien.





                                                                                    

Meinung:
Schmeckt scheinbar ausbaufähig
Der vierte Auftritt von Christopher Lee in der Rolle von Graf Dracula für die Hammer-Studios. "Taste the Blood of Dracula" (in Deutschland lange als "Wie schmeckt das Blut von Dracula?", inzwischen als "Das Blut von Dracula" vertrieben) sollte das schwächelnde Studio beleben, mit Dracula liess sich ja immer Geld verdienen. Lee hatte erst gar kein Interesse an dem Film, weshalb das Script zunächst außerhalb des Dracula Universums angelegt war. Doch Lee konnte sich nochmal breit schlagen lassen, mit erhöhter Gage. Sicher nicht seine beste Entscheidung, so langsam war die Luft raus und seinem Star ist die Unlust deutlich anzumerken.


Der Womanizer mit dem blassen Teint
Wie schon bei der extrem gelungenen ersten Fortsetzung "Prince of Darkness" ("Blut für Dracula") muss das Publikum lange auf Lee verzichten (die kurze Todessequenz zu Beginn mal ausgenommen), was dort allerdings enorm effizient und geschickt genutzt wurde. Das gelingt hier eher weniger. Zwar hat auch dieser Film den liebenswerten Hammer-Flair, in erster Linie durch die tolle Musik und die netten Kulissen, doch so richtig Fahrt nimmt es eigentlich nicht auf. Langweilig wäre das falsche Wort, eher nicht so richtig packend. Da wird der Qualitätsunterschied zu den guten Teilen der Reihe sehr deutlich. Das noch größere Problem: Selbst als Lee endlich auf der Bildfläche erscheint, wirkt er dezent gelangweilt und unmotiviert. Seine Leinwandräsenz ist ihm nicht zu nehmen, im Vergleich zu seinen vorherigen Auftritten ist das aber schon sehr ausgenudelt. Stellenweise wirkt er sogar unfreiwillig komisch, das schmerzt. Jede Sekunde ist ihm anzusehen, wie scheißegal ihm diese Projekt war. Es jetzt nur an Lee festzumachen wäre unfair, denn so ganz lässt es sich ihm kaum verübeln. "Taste the Blood of Dracula" kommt nie so richtig aus den Puschen, erzeugt kaum ernsthaft Spannung und die Atmosphäre der guten Hammer-Filme wird nur partiell mal angekratzt. Seine Momente hat der durchaus, es sind aber nunmal nicht mehr als Momentaufnahmen. Der charismatische Fürst der Finsterniss verkommt zum drögen Rachengel, seinen alten Charme kann er kaum vermitteln. Gänzlich daneben ist es wirklich nicht, nur wirkt alles ein wenig uninspiriert, hat selbst bei knapp 90 Minuten erhebliche Längen und es ist jederzeit zu merken, dass dieser Film nur deshalb entstand, da Hammer langsam die Puste ausging und die Kasse dringend klingeln musste.


Hammer-Nerds und Dracula-Fanboys können sich den durchaus ansehen, mehr ist da unterm Strich nicht drin. Das trotzdem noch zwei Filme der Reihe folgen sollten, spricht leider für den langsamen Untergang des Studios. Es kamen zwar noch bessere und auch wirklich gute Werke, die Tendenz zeichnete sich allerdings schon ab. Geht so, mit leichtem Aufschlag von einem Hammer-Nerd.

5,5 von 10 Blutkonserven

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