Fakten:
Up in the Air
USA. 2009. Regie: Jason Reitman. Buch: Jason Reitman, Sheldon Turner, Walter Kirn (Vorlage). Mit: George Clooney, Vera Farmiga, Anna Kendrick, Jason Bateman, J.K. Simmons, Sam Elliott, Steve Eastin, Melanie Lynskey, Zach Galifinakis, Tamala Jones, Danny McBride, Chris Lowell, Adam Rose u.a. Länge: 110 Minuten. FSK: Freigegeben ohne Altersbeschränkung. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Up in the Air
USA. 2009. Regie: Jason Reitman. Buch: Jason Reitman, Sheldon Turner, Walter Kirn (Vorlage). Mit: George Clooney, Vera Farmiga, Anna Kendrick, Jason Bateman, J.K. Simmons, Sam Elliott, Steve Eastin, Melanie Lynskey, Zach Galifinakis, Tamala Jones, Danny McBride, Chris Lowell, Adam Rose u.a. Länge: 110 Minuten. FSK: Freigegeben ohne Altersbeschränkung. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Ryan ist 322 Tage im Jahr unterwegs. Sein Job besteht darin Leute zu feuern, wenn ihre Chefs zu feige dafür sind und er ist gut darin. Als Ryans Boss will, anspornt wegen der Empfehlung einer jungen Angestellten, den Außendienst via Webcam abhandeln lassen. Ryan sieht sein Leben in Gefahr. Er überredet seinen Boss, dass er mit seiner neuen Kollegin noch eine Tour durch die USA macht, um ihr zu zeigen, dass man Leute nicht einfach via Webcam feuern kann.
Meinung:
Wenn ein karrierefixierter Vielflieger (George Clooney als Ryan Bingham in seiner besten Rollen) allmählich realisiert, dass sein Leben nicht aus der angestrebten Souveränität in alle Bereichen besteht, dass die innerseelische Erfüllung nicht in Form des Frequent Flyer-Status kommt, sondern er in Wahrheit ein tristes, unausgeglichenes Dasein als gutbetuchter Heimatloser ohne jeden zwischenmenschlichen Kontakt führt, dann folgt die sukzessive Trennung von alten Idealen und die verspätete Akzeptanz von wirklich elementaren Dingen. „Up in the Air“ versinnbildlicht das Leben als eine Art Rucksack, der von Menschen mit belanglosen und existenziellen Utensilien wie Personen bestückt wird und im ersten Moment noch als Ballast abgestempelt werden muss, durch den sich die Riemen langsam in die Schultern schneiden. Wenn der Mensch sein Reiseziel aber erreichen möchte, wird er feststellen, dass er es ohne diesen Rucksack nicht schaffen wird, genauso wie er es nicht schaffen wird, vollkommen auf sich gestellt diesen Weg zu meistern.
Wenn ein karrierefixierter Vielflieger (George Clooney als Ryan Bingham in seiner besten Rollen) allmählich realisiert, dass sein Leben nicht aus der angestrebten Souveränität in alle Bereichen besteht, dass die innerseelische Erfüllung nicht in Form des Frequent Flyer-Status kommt, sondern er in Wahrheit ein tristes, unausgeglichenes Dasein als gutbetuchter Heimatloser ohne jeden zwischenmenschlichen Kontakt führt, dann folgt die sukzessive Trennung von alten Idealen und die verspätete Akzeptanz von wirklich elementaren Dingen. „Up in the Air“ versinnbildlicht das Leben als eine Art Rucksack, der von Menschen mit belanglosen und existenziellen Utensilien wie Personen bestückt wird und im ersten Moment noch als Ballast abgestempelt werden muss, durch den sich die Riemen langsam in die Schultern schneiden. Wenn der Mensch sein Reiseziel aber erreichen möchte, wird er feststellen, dass er es ohne diesen Rucksack nicht schaffen wird, genauso wie er es nicht schaffen wird, vollkommen auf sich gestellt diesen Weg zu meistern.
Ryan hat diesmal sogar seine Familie mit dabei |
Es sind diese Momente, in denen die Stille Überhand gewinnt, in der alle Charaktere zu verstehen glauben, wie ihr Leben zu laufen hat und wie sie ihre Pläne in die Tat umsetzen können, nur um wenige Augenblicke später bereits vom Gegenteil überzeugt zu werden. Symptomatisch ist da Szene, in der Ryan aus seinem konventionellen Käfig ausbrechen möchte, alles über den Haufen wirft, dadurch den schmerzhaftesten Stich in sein Herz zu spüren bekommt und lernt, dass er funktionelle Leitlinie verinnerlichen und in seinem Beruf der beste Mann seines Faches darstellen kann, doch Gefühlen nie mit einer systematischen Übersicht begegnen wird, sondern ihr immer unterliegen muss: Intendierte Rationalität unterliegt der spontan-euphorischen Affektivität. „Up in the Air“ will sich aber nie als bierernstes Charakter-Drama verkaufen, sondern weist in seiner Narration den charakteristischen Reitman-Humor auf, ohne sich in Plattitüden zu verlieren oder den eigentlichen Ernst der Lage verheimlichen/abmildern zu wollen. Nein, „Up in the Air“ ist großes, ganz großes Kino.
8 von 10 Pappaufstellern zur Hochzeit
von souli
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