Fakten:
The Expendalbes
USA. 2010. Regie: Sylvester
Stallone. Buch: Sylvester Stallone, Dave Callaham. Mit: Sylvester Stallone,
Jason Statham, Terry Crews, David Zayas,
Charisma Carpenter, Jet Li, Mickey Rourke, Dolph Lundgren, Randy Couture, Eric
Roberts, Steve Austin, Gary Daniels, Bruce Willis, Arnold Schwarzenegger u.a.
Länge: 104 Minuten. FSK: Ab 18 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.Story:
„The Expendables“, das ist ein Gruppe von erfahrenen, internationalen Söldnern und genau diese Gruppe schleust sich in einen südamerikanischen Staat ein, um dort den tyrannischen Herrscher zu stürzen. Doch das Team rund um Anführer Barney Ross wird verraten und soll ausgeschaltet werden. Allerdings lässt sich das Team nicht so einfach ausschalten. Es beginnt ein brutaler Kampf ums Überleben, der auch außerhalb Südamerikas ausgetragen wird.
Meinung:
Comebacks sind keine Seltenheit, aber oft enden sie im Debakel, weswegen die Ankündigung eines oft einher geht mit neugierigen wie schadenfreudigen Blicken, die nur auf das ganz große Scheitern warten. Sylvester Stallone hat es aber geschafft. In den 1980er und -90ern drehte er Kassenhits wie seine „Rocky“-Serie, „Demolition Man“ oder seine Filme über den einsamen Kriegshelden „Rambo“. Doch dann begann sein Stern zu sinken, gerade dann, als ein Scheitern gar nicht mehr möglich erschien. Doch spätestens Ende des letzten Jahrtausends, folgte Flop auf Flop. Seine Kinofilm, wie etwa „Driven“, kam zwar noch ins Kino, verschwanden dort aber meist fast vom Publikum ungesehen und seine Filme „Get Carter“ (ein so ungelenkes wie unnötiges Remake des gleichnamigen Kultfilms aus den 70ern mit Michael Caine) oder „Avenging Angelo“ verschwanden in den deutschen Videotheken und mitternächtlichen Programm-Slots der Privatsender. War die einstige Action-Ikone am Ende? Fast, denn Stallone hatte noch zwei Figuren, die unabdingbar mit seinem Namen, mit seiner Physis und seiner Ausstrahlung verbunden waren: Rocky und Rambo. Stallone reaktiviere diese zwei Kultfiguren wieder. Zunächst seinen Italian Stallion, den New Yorker Boxer Rocky, der sich im ersten Teil der Reihe vom Underdog zum Box-Star hochkämpfte und danach in vier Fortsetzungen mit schwankender Qualität zu sehen war. „Rocky Balboa“, der sechste Teil der Reihe wurde anfangs belächelt, mauserte sich jedoch zu einem großen Erfolg und auch die Rückkehr von Rambo wurde ein Hit, auch deswegen weil Stallone dort eine unbarmherzige Gewalt-Demonstration vom Stapel ließ, die die anderen Filme rund um den Vietnam-Veteranen wie ein Kindergarten aussehen ließen. Stallone hatte sein Comeback geschafft, allerdings ohne eine neue Rolle auszufüllen. Dafür fand er ein Thema, dass zu ihm passt: das Alt werden.
Zu sehen: Stallone, wie er sich an seinem Actionheld-Ruf festklammet |
Stallones
„The Expendables“ ist ein reinrassiger Actioner.
Ein No-Brainer aus dem Lehrbuch. Eine
Horde von alten Söldnern, bärbeißig aber mit Herz und grimmig tätowiert, tritt
den bösen Jungs kräftig in den Hintern. Obwohl die Actionszenen oft eine enorme
Durchschlagskraft besitzen ist der heimliche Kern des Films doch sein selbstreferenzieller
Umgang mit dem Alter seiner Helden. Das
wird oft und gerne darüber gesprochen das der Rücken schmerzt oder die Augen
schwächer werden, nur um letztlich dann doch zu beweisen, dass ein bisschen
Rost eine gute Waffe nicht zerstört, sonder ihr nur etwas mehr Charakter
verleiht. Stallones Söldner-Film ist vom Konzept her so simple wie effektiv und
versucht das Actionkino der 1980er Jahre wieder auf der großen Leinwand
auferstehen zu lassen. Nostalgie in ihrer FSK18-Variante. Warum auch nicht?
Nach diversen Blockbustern des Genres mit Zeitlupeneffekten, Tricks aus der CGI-Fabrik und
dramatischen Firlefanz ist ein unterhaltsamer Vertreter mit einer Old
School-Attitüde keine herausragende, dafür aber eine nette Idee. Doch hier hat
Stallone als Regisseur einen Fehler begangen, denn inszenatorisch versucht er
sich doch an der Gegenwart des Actionkinos. Es hat sich eine grobe,
inszenatorische Fehlentscheidung eingeschlichen: Die Wackelkamera. Warum
Stallone die Kampfszenen so gedreht hat, als ob er Jason Bourne und Regisseur
Paul „Immer klauen die mein Stativ“ Greengrass Konkurrenz machen wollte, bleibt
ein Rätsel. Die Nahkämpfe sind teilweise eine undefinierbare Ansammlung von
hektischen Schnitten und Schwenks und alles andere als mitreißend. „The
Expendables“ versucht dann doch mit der Welle des modernen Actionfilms
mitzuschwimmen. Das hätte er nicht tun müssen.
Ein weiteres Markenzeichen des Films ist sein Ensemble. Stallone reaktiviert teils Schauspieler bzw. alternde Heroen des Genres, die seit einiger oder gar längerer Zeit den Zenit ihres Erfolges überschritten haben scheinen, zumindest in Hollywood. So versammeln sich hier Dolph Lundgren und Jet Li und die dürfen beweisen, was noch in ihnen steckt. Das ist, wenn man mit dem Stil und der Ausstrahlung der beiden Männer etwas anfangen kann, höchst einnehmend, leidet aber zum einen auch an der hypernervösen Action-Kamera sowie am Script. Dabei geht es nicht um die Geschichte. Ehrlich, die Synopsis ist fast nicht existent und absolut ohne Belang. Es geht mehr darum, das „The Expendables“ einen deutlich zu regressiven Mittelteil besitzt. Dort ist von dem Söldner-Team kaum etwas zu sehen. Nur die zwei größten Stars, Stallone und Jason Statham, stehen dann im Fokus und der Zuschauer wird dazu mit einer äußerst verzichtbaren Love Story malträtiert. Erst im Finale, welches ein regelrechter Feuersturm ist, vereinen sich „The Expendables“ wieder. Bis dahin beginnt der Film trotz einiger Krach-Boom-Szenen an zu stottern. Er versucht sogar so etwas wie Ernsthaftigkeit zu integrieren, was ihn oftmals ungewollt komisch macht. Dies gehört - im Gegensatz zur „Jason Bourne“-Optik - aber durch aus zu einem Old School Actioner dazu.
Harte Männer, große Waffen und dazu ein kühles Bier. Die ideale Mixtur für einen anspruchslosen Filmabend. „The Expendables“ will eigentlich nicht mehr sein als ein Actionfest. Eine lärmende, rüde Materialschlacht mit einem Cast, der sich wirklich sehen lassen kann. Stallones Film ist laut, brutal, chauvinistisch, dumm und wild. Auf den Actionolymp schafft es die Söldnertruppe aber nicht, dafür braucht es dann doch etwas mehr als nur Starpower, denn die Söldner sind nicht ohne markante Makel und die können selbst Gast-Auftritte wie die von Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger nicht kaschieren. „The Expendables“ dürfte trotz allem hungrige Action-Fans und Anhänger von Sylvester Stallone zufrieden stellen und wenn im Abspann „The Boys are back in Town“ von Thin Lizzy zu hören ist, dann kann der geneigte Fan dies nur freudig bestätigen.
6 von 10 toten Piraten
Ein weiteres Markenzeichen des Films ist sein Ensemble. Stallone reaktiviert teils Schauspieler bzw. alternde Heroen des Genres, die seit einiger oder gar längerer Zeit den Zenit ihres Erfolges überschritten haben scheinen, zumindest in Hollywood. So versammeln sich hier Dolph Lundgren und Jet Li und die dürfen beweisen, was noch in ihnen steckt. Das ist, wenn man mit dem Stil und der Ausstrahlung der beiden Männer etwas anfangen kann, höchst einnehmend, leidet aber zum einen auch an der hypernervösen Action-Kamera sowie am Script. Dabei geht es nicht um die Geschichte. Ehrlich, die Synopsis ist fast nicht existent und absolut ohne Belang. Es geht mehr darum, das „The Expendables“ einen deutlich zu regressiven Mittelteil besitzt. Dort ist von dem Söldner-Team kaum etwas zu sehen. Nur die zwei größten Stars, Stallone und Jason Statham, stehen dann im Fokus und der Zuschauer wird dazu mit einer äußerst verzichtbaren Love Story malträtiert. Erst im Finale, welches ein regelrechter Feuersturm ist, vereinen sich „The Expendables“ wieder. Bis dahin beginnt der Film trotz einiger Krach-Boom-Szenen an zu stottern. Er versucht sogar so etwas wie Ernsthaftigkeit zu integrieren, was ihn oftmals ungewollt komisch macht. Dies gehört - im Gegensatz zur „Jason Bourne“-Optik - aber durch aus zu einem Old School Actioner dazu.
Harte Männer, große Waffen und dazu ein kühles Bier. Die ideale Mixtur für einen anspruchslosen Filmabend. „The Expendables“ will eigentlich nicht mehr sein als ein Actionfest. Eine lärmende, rüde Materialschlacht mit einem Cast, der sich wirklich sehen lassen kann. Stallones Film ist laut, brutal, chauvinistisch, dumm und wild. Auf den Actionolymp schafft es die Söldnertruppe aber nicht, dafür braucht es dann doch etwas mehr als nur Starpower, denn die Söldner sind nicht ohne markante Makel und die können selbst Gast-Auftritte wie die von Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger nicht kaschieren. „The Expendables“ dürfte trotz allem hungrige Action-Fans und Anhänger von Sylvester Stallone zufrieden stellen und wenn im Abspann „The Boys are back in Town“ von Thin Lizzy zu hören ist, dann kann der geneigte Fan dies nur freudig bestätigen.
6 von 10 toten Piraten
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