Review: PIRATES OF THE CARIBBEAN - FREMDE GEZEITEN - Der bessere Teil zwei



Fakten:
Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten (Pirates of the Caribbean - On Strangers Tide)
USA. 2011. Regie: Rob Marshall. Buch: Ted Elliot, Terry Rossio. Mit: Johnny Depp, Penelope Cruz, Geoffrey Rush, Ian McShane, Kevin R. McNally, Sam Clafin, Àstrid Bergès-Frisbey, Stephen Graham, Greg Ellis, Damian O’Hare, Keith Richards, Gemma Ward, Richard Griffiths, Judi Dench u.a. Länge: 141 Minuten. Auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D erhältlich.


Story:
Captain Jack Sparrow trifft eine Frau aus seiner Vergangenheit wieder. Angelica heißt die Schöne und Sparrow war in sie verliebt oder hat sie ihn nur benutzt? Jedenfalls schickt Angelica den Piraten auf die Suche nach dem sagenumwobenden Jungbrunnen. Dazu muss er an Bord der Queen Anne’s Revenge gehen, dem Schiff des gefürchteten Piraten Blackbeard.




Meinung:
Da ist er wieder, der Lidschatten-Pirat Jack Sparrow, der seit Beginn der „Fluch der Karibik“, pardon „Pirates of the Caribbean“-Filme Fixpunkt und Anker der Reihe ist. Im vierten Teil darf sich Johnny Depp wieder ordentlich austoben, aber seine Masche, so amüsant sie auch sein mag, ist mittlerweile einfach zu rundgelutscht um wirklich zu überaschen und zu begeistern. Da hilft es auch nicht viel, dass ohne Orlando Bloom und Keira Knightley zwei Gefährten weniger mit an Bord sind. Obwohl Teil vier durch die These „Weniger ist mehr“, zumindest in Bezug zu den langgezogenen, seelenlosen Teilen zwei und drei, durchaus erfrischend entschlackt und flotter wirkt.


Jack und Angelica steht das Wasser bald bis zum Hals
Aber selbst ein Jack Sparrow braucht einen Gegner. Hier ist es Cpt. Blackbeard, urig und durchaus ansehnlich dargestellt von Ian McShane. Blackbeard, der Vodoo beherrscht („Monkey Island“ lässt mal wieder grüßen) erweist sich aber vergeudete Chance, denn statt die Vodoo-Thematik auszubauen, bleiben seine dunklen Mächte meist nur eine Randnotiz. Seine Zombies die ihn begleiten, sind weder gruselig noch mystisch oder sonderlich prägnant. Allgemein fehlt Teil vier das gewisse Extra, das sich beim zuschauen einprägt.  Eines der wenigen Highlights bleibt da der Angriff der Meerjungfrauen, die kurzzeitig für etwas Spannung sorgen. Wer Johnny Depps One-Man-Show mag, wird sicherlich auch bei Teil vier gut unterhalten, vor allem weil es Regisseur Rob Marshall und seien Autoren verstanden haben, eine gut funktionierende, einfache Geschichte zu erzählen und kein wirres Möchtegern-Epos wie bei den letzten Sequels. Zugegeben auch bei „Fremde Gezeiten“ gibt es unnützes Füllmaterial. Die Figur des Missionars und sein Techtelmechtel mit der Meerjungfrau bleibt genau so gefällig wie der Kurzauftritt von Keith Richards. Was bei Teil drei noch einigermaßen nett und spaßig war, wirkt hier ein wenig zu zwanghaft und konzipiert. Dafür gibt sich aber Dame Judi Dench die kurz Ehre eines recht lustigen Cameos.


„Fremde Gezeiten“ hätte durchaus schlimmer werden können. Ein dickes Dank geht an die Macher, dass sie nicht versucht haben die Vorgänger auf Teufel komm raus zu toppen. Dadurch erweist sich Teil vier als der bessere Teil zwei der Reihe. Dennoch hat auch dieses Sparrow-Abenteuer Makel die klar machen, dass die Reihe im Prinzip nur noch ein ausgemelkte Cashcow ist. Johnny Depp geht zwar erneut in seiner Paraderolle auf, doch auch diese hat ihren Zenit überschritten. Ein wenig Schmunzeln über seine Witze und Körpersprache ist gewiss noch drin, aber diese eine, signifikante Figur reicht nicht aus um über zwei Stunden Film von Anfang bis Ende unterhaltsam zu gestalten und zu füllen.  Vielleicht hilft Rum… nee hilft auch nicht, schmeckt aber.


4,5 von 10 Schrumpfköpfen

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