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Review: PIRATES OF THE CARIBBEAN: SALAZARS RACHE – Das beste Sequel der Reihe

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Fakten:
Pirates of the Caribbean: Salazars Rache (Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales)
USA. 2017. Regie:
Joachim Rønning, Espen Sandberg. Buch: Jeff Nathenson. Mit: Johnny Depp, Javier Bardem, Geoffrey Rush, Brenton Thwaites, Kaya Scodelario, Kevin McNally, Golshifteh Farahani, David Wenham, Stephen Graham, Angus Barnett, Martin Klebba, Adam Brown, Giles New, Orlando Bloom, Keira Knightley, Paul McCartney u.a. Länge: ca. 129 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Ab 25. Mai 2017 im Kino.


Story:Ein vom Pech verfolgter Captain Jack Sparrow findet sich in einem völlig neuen Abenteuer wieder: Tödliche Geister-Piraten, angeführt von seinem alten Erzfeind, dem furchteinflößenden Captain Salazar, entkommen aus dem "Teufels-Dreieck" und sollen jeden Piraten auf See töten - einschließlich Jack Sparrow. Seine einzige Überlebenschance besteht darin, den legendären "Dreizack des Poseidon" zu finden, ein mächtiges Artefakt, das seinem Besitzer völlige Kontrolle über die Meere verleiht.






Kritik:Da ist er wieder. Johnny Depp als Kajal-Pirat Jack Sparrow. Vor allem er und seine aktuell festgefahrene Karriere brauchen dieses Comeback. Walt Disney hat mit Marvel, Star Wars und anderen Projekten genügend Moneymaker im Kader, aber für Depp heißt eine Rückkehr zum alten Seebeuter-Franchise auch eine große Chance wieder einen profitablen Hit zu landen. Die Chancen stehen gut. Zwar sind die drei Sequels des immer noch unerreichten Erstlings für viele Fans nicht mehr als eine unschöne Erinnerung, dennoch dürften sich wohl viele für den nun mehr fünften Teil interessieren.


Pirates of the Caribbean: Salazars Rache versucht, im Gegensatz zu vierten Teil, Fremde Gezeiten, nicht etwas komplett Neues in der Welt der Piraten und Geister zu etablieren. Stattdessen nutzt das Drehbuch von Jeff Natheson alte Storyseile und hängt sich an diese heran. Es wird versucht Vergangenheit und Zukunft des Franchise miteinander zu verknüpfen und das gelingt zu Beginn auch wirklich ganz gut. Als besonders aufwendig oder gewitzt erweist sich das Script dabei nicht. Genügsam beschreibt es wohl am besten, wenn hier die einzelnen Handlungsstränge und Figuren miteinander verbunden werden. Das ist durchaus effektiv und stellt dazu keine Stolpersteine her, die die Hauptattraktionen des Films, Depp und das Spektakel, aufhalten oder sogar gefährden. Pirates of the Caribbean: Salazars Rache ist im Großen und Ganzen grundsolide durchgeplant und so konstruiert, dass die Fans genau das bekommen, wofür sie ins Kinos gekommen sind.


Wer sich allerdings einen Dosis Frischwind erhofft hat, wird enttäuscht. Auch wenn Charakter eingeführt werden, die dem Franchise in Zukunft erhalten bleiben könnten (sollte Teil 5 ein Erfolg werden), so bringen diese nichts von Belang mit. Es bleibt ein Soloshow für Depp, der seine Revue auf Autopilot abspielt. Wer genau das will, erhält mit Pirates of the Caribbean: Salazars Rache wahrscheinlich den Sommer-Blockbuster schlechthin und wird sich wohl auch nicht daran stören, dass die Handlung des Films arg uninspiriert ist und im Laufe der Geschichte eine Enthüllung parat hält, die weder sonderlich gut vorbereitet noch umgesetzt wird, ganz zu schweigen von einem großen dramaturgischen Wendepunkt gen Ende, der nicht wirklich mitreißend ist. Zum einen weil das Franchise schon oft bewies, dass nichts wirklich endlich ist in der Welt von Jack Sparrow, zum anderen weil dieser, als Höhepunkt verkaufte Plotpoint, keine zufriedenstellende Vorbereitung genossen hat.


Wie bereits gesagt, wer Johnny Depp noch einmal in seiner Paraderolle erleben will, kommt um Pirates of the Caribbean: Salazars Rache nicht vorbei. Das Hollywood-Debüt der beiden skandinavischen Regisseure Joachim Rønning und Espen Sandberg ist insgesamt sauber inszeniert, besitzt ein gutes Tempo und die Besetzung scheint mit Spaß an der Sache dabei gewesen zu sein. Nur Schurke Javier Bardem bleibt unschön blass, was dem Script geschuldet ist, welches es niemals wirklich schafft aus ihm mehr zu machen als ein weiteres Anhängsel für die Vita des Kajal-Piraten. Beim sechsten Teil wäre ein Widersacher mit mehr Verve und Kraft in den Segeln wünschenswert. Nach dem Abspann von Pirates of the Caribbean: Salazars Rache gibt es dazu übrigens einen ersten Hinweis.


6 von 10 Schläfchen im Tresor

Review: MYSTERY MEN - Die vergessene Superhelden-Karikatur

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Fakten:
Mystery Men
USA. 1999. Regie: Kinka Usher. Buch: Neil Cuthbert, Bob Burden (Vorlage). Mit: Ben Stiller, William H. Macy, Hank Azaria, Geoffrey Rush, Paul Reubens, Janeane Garofalo, Greg Kinnear, Kel Mitchell, Claire Forlani, Eddie Izzard, Tom Waits, Wes Studi, Lena Olin, Ricky Jay, Artie Lange, Doug Jones, Dane Cook u.a. Länge: 121 Minuten. FSK: freigegeben ab 12 Jahren. Auf DVD erhältlich.


Story:
Championship City ist sicher. Kein Wunder, denn Captain Amazing sorgt dafür, dass kein Schurke mehr die Straßen der Metropole unsicher macht und dafür lieben ihn die Massen und seine Werbekunden. Da wo Captain Amazing ist, will das Team rund um Roy alias Mister Furious, auch hin. Doch das Team hat es nicht einfach und wird von den Ganoven der Stadt mehr belächelt als gefürchtet. Als Superschurke Casanova Frankenstein aber aus der Irrenanstalt entlassen wird und Captain Amazing daraufhin spurlos verschwindet, scheint die Stunde der Möchtegern-Helden gekommen zu sein.




Meinung:
Die 1990er waren keine gute Zeit für Superhelden, zumindest auf der Leinwand. Joel Schumacher inszenierte Batman zu Tode, die erhofften und lang erwarteten Comicverfilmungen „Spawn“ und „Steel“ erwiesen sich nicht nur als finanzielle Flops und das großangelegte Projekt, Spider-Man kinoreif zu machen schien in der development hell zu versauern. Was heutzutage unglaublich erscheint war Ende der 90er die Tagesordnung: Comicverfilmungen funktionierten nicht. Übersättigung?  Mag sein, jedoch war der Markt gewiss nicht so übersättigt wie heutzutage. Qualitative Tiefen? Zugegeben neben den insgesamt erfolgreichen „Batman“-Filmen, kamen meist nur Comicverfilmungen auf die große Leinwand, die den Ton ihrer Vorlage nicht trafen („Tank Girl“, „Judge Dredd“) und/oder einfach keinen Markt finden konnten. Comic meets Kino, in den 1990er Jahren noch ein Phänomen, welches eher selten Erfolge feiern konnte. Kein Wunder also, dass „Mystery Men“, eine Komödie die das Heldentum hinterfragte und persiflierte, keine Chance am Box Office hatte und hierzulande direkt und ohne größere Auffälligkeiten in den Regalen der Videotheken verschwand.


Welcher Verbrecher würde vor diesen Kostümen nicht schlottern?
Das Bedauerliche am unverdienten wie unbeachteten Abgang der „Mystery Men“ ist, dass der Film seiner Zeit eigentlich voraus war. Heutzutage, in einer Kinolandschaft in der Superhelden sowie deren entmystifizierende Imitatoren, die Kinos und DVDs belagern, hätte Kinka Ushers Helden-Jux gewiss die Chance noch einmal groß herauszukommen. Vor allem weil er mit Ben Stiller, Geoffrey Rush, Greg Kinnear, Eddie Izzard und William H. Macy auch heutzutage noch einiges an bekannten Gesichtern zu bieten hat. Das Problem dabei ist allerdings, das Regisseur Kinka Usher eine Comicwelt parodiert, wie man sie heutzutage, in den Zeiten von „Man of Steel“ und „The Dark Knight“ kaum noch präsentiert bekommt. Die „Mystery Men“ agieren in einer dunklen, liebevoll ausgestatteten und vor allem detaillierten Welt, die nicht versucht gegenwärtige Realität abzubilden, sondern ein architektonisches Konstrukt aus Fiktion und Historie ist. Eine phantastische Paralellwelt, die sich vor ihrer Vorlage nicht im Sumpf einer politischen oder gesellschaftlichen Ebene der Aussage versteckt, sondern sie mit offenen Armen empfängt und somit all die wunderbaren Dinge, Gebräuche und formellen Begebenheiten des Superheldenfilms gekonnt durch den Kakao zieht.


"Mystery Men" ist einer dieser Filme, die in der Vergessenheit versauern. Dabei hinterfragt die clevere Komödie die Thematik des Superheldentums auf liebenswerte Weise und dies sogar lange bevor es zum guten Ton gehörte, Heldengehabe komödiantisch zu zerpflücken. Das Ergebnis ist nicht immer so lustig wie gewollt, aber jederzeit eingehüllt in einer Fülle von grandiosen Einzelheiten, stilistischen Finessen und einem liebenswürdigen Grundton. In den Zeiten, in denen das moderne Helden- und Blockbusterkino sich mit einer selbstaufgelegten dark-and-gritty-Attitüde selbst überstrapaziert, wirkt selbst ein gefloppter, alter Versuch das Superheldentum auf spritzige und galante Art und Weise zu karikieren, wie eine kräftiger, frischer Wind im Genre der Weltenretter und Capeträger. Und während die einen noch streiten ob nun "Kick-Ass" oder "Super" von James Gunn besser ist, haben die Mystery Men im verborgenen und gut versteckt vor Hypes und übergroßen Erwartungen ihren Spaß.


7 von 10 Sphinx-Weisheiten

Review: PIRATES OF THE CARIBBEAN - FREMDE GEZEITEN - Der bessere Teil zwei

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Fakten:
Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten (Pirates of the Caribbean - On Strangers Tide)
USA. 2011. Regie: Rob Marshall. Buch: Ted Elliot, Terry Rossio. Mit: Johnny Depp, Penelope Cruz, Geoffrey Rush, Ian McShane, Kevin R. McNally, Sam Clafin, Àstrid Bergès-Frisbey, Stephen Graham, Greg Ellis, Damian O’Hare, Keith Richards, Gemma Ward, Richard Griffiths, Judi Dench u.a. Länge: 141 Minuten. Auf DVD, Blu-ray und Blu-ray 3D erhältlich.


Story:
Captain Jack Sparrow trifft eine Frau aus seiner Vergangenheit wieder. Angelica heißt die Schöne und Sparrow war in sie verliebt oder hat sie ihn nur benutzt? Jedenfalls schickt Angelica den Piraten auf die Suche nach dem sagenumwobenden Jungbrunnen. Dazu muss er an Bord der Queen Anne’s Revenge gehen, dem Schiff des gefürchteten Piraten Blackbeard.




Meinung:
Da ist er wieder, der Lidschatten-Pirat Jack Sparrow, der seit Beginn der „Fluch der Karibik“, pardon „Pirates of the Caribbean“-Filme Fixpunkt und Anker der Reihe ist. Im vierten Teil darf sich Johnny Depp wieder ordentlich austoben, aber seine Masche, so amüsant sie auch sein mag, ist mittlerweile einfach zu rundgelutscht um wirklich zu überaschen und zu begeistern. Da hilft es auch nicht viel, dass ohne Orlando Bloom und Keira Knightley zwei Gefährten weniger mit an Bord sind. Obwohl Teil vier durch die These „Weniger ist mehr“, zumindest in Bezug zu den langgezogenen, seelenlosen Teilen zwei und drei, durchaus erfrischend entschlackt und flotter wirkt.


Jack und Angelica steht das Wasser bald bis zum Hals
Aber selbst ein Jack Sparrow braucht einen Gegner. Hier ist es Cpt. Blackbeard, urig und durchaus ansehnlich dargestellt von Ian McShane. Blackbeard, der Vodoo beherrscht („Monkey Island“ lässt mal wieder grüßen) erweist sich aber vergeudete Chance, denn statt die Vodoo-Thematik auszubauen, bleiben seine dunklen Mächte meist nur eine Randnotiz. Seine Zombies die ihn begleiten, sind weder gruselig noch mystisch oder sonderlich prägnant. Allgemein fehlt Teil vier das gewisse Extra, das sich beim zuschauen einprägt.  Eines der wenigen Highlights bleibt da der Angriff der Meerjungfrauen, die kurzzeitig für etwas Spannung sorgen. Wer Johnny Depps One-Man-Show mag, wird sicherlich auch bei Teil vier gut unterhalten, vor allem weil es Regisseur Rob Marshall und seien Autoren verstanden haben, eine gut funktionierende, einfache Geschichte zu erzählen und kein wirres Möchtegern-Epos wie bei den letzten Sequels. Zugegeben auch bei „Fremde Gezeiten“ gibt es unnützes Füllmaterial. Die Figur des Missionars und sein Techtelmechtel mit der Meerjungfrau bleibt genau so gefällig wie der Kurzauftritt von Keith Richards. Was bei Teil drei noch einigermaßen nett und spaßig war, wirkt hier ein wenig zu zwanghaft und konzipiert. Dafür gibt sich aber Dame Judi Dench die kurz Ehre eines recht lustigen Cameos.


„Fremde Gezeiten“ hätte durchaus schlimmer werden können. Ein dickes Dank geht an die Macher, dass sie nicht versucht haben die Vorgänger auf Teufel komm raus zu toppen. Dadurch erweist sich Teil vier als der bessere Teil zwei der Reihe. Dennoch hat auch dieses Sparrow-Abenteuer Makel die klar machen, dass die Reihe im Prinzip nur noch ein ausgemelkte Cashcow ist. Johnny Depp geht zwar erneut in seiner Paraderolle auf, doch auch diese hat ihren Zenit überschritten. Ein wenig Schmunzeln über seine Witze und Körpersprache ist gewiss noch drin, aber diese eine, signifikante Figur reicht nicht aus um über zwei Stunden Film von Anfang bis Ende unterhaltsam zu gestalten und zu füllen.  Vielleicht hilft Rum… nee hilft auch nicht, schmeckt aber.


4,5 von 10 Schrumpfköpfen