Review: THE WACKNESS - Kleines Filmjuwel



Fakten:
The Wackness
USA. 2008. Regie und Buch: Jonathan Levine. Mit: Josh Peck, Ben Kingsley, Olivia Thirlby, Famke Janssen, Peter Conboy, Mary-Kate Olsen, Jane Adams, John Farrer, Kevin Cannon, David Wohl, Method Man, Joanna Merlin, Aaron Yoo, Talia Balsam, Bob Dishy u.a. Länge: 100 Minuten. FSK: Ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.



Story:
Für den 18-jährigen Luke wird der New Yorker Sommer des Jahres 1994 ein besonderer Sommer. Frisch von der Schule runter, weiß er nicht so recht, was er mit seinem Leben anfangen soll. Durch das verkaufen von Dope hat Luke zwar kein Geldsorgen, dennoch scheint er dem Glück hinterherzujagen. Sein väterlicher Freund, der Psychiater Dr. Squires, den Luke für seine Sitzungen mit Drogen bezahlt, rät Luke seine Jugend zu genießen, doch dies ist gar nicht mal so einfach.


Meinung:
Es ist ein gutes Zeichen, wenn man nach der Sichtung eines Filmes das Gefühl hat etwas Gutes, bewegendes gesehen zu haben, welches den eigenen Blick auf die Welt zumindest ein wenig und/oder kurzfristig in einer andere, bessere, weil optimistischere Richtung lenkt. „The Wackness“ hat dies bei mir geschafft und dafür bin ich dem Film von Herzen dankbar.

Ben Kingsley als kiffender Psychiater
„The Wackness“ ist ein Film voller Authentizität, alleine wie er den Sommer 1994 in New York einfängt in schlicht meisterhaft. Ja, ich war 1994 nicht in New York, ich war eigentlich noch nie wirklich da, aber Regisseur Levine gelingt es mit spielerischer Leichtigkeit, dass sich alles irgendwie echt, richtig und wahr anfühlt. Eine tolle Leistung, die nicht beim Zeitkolorit halt macht, sondern auch auf die Figuren überspringt. Hauptdarsteller Josh Peck, der immer etwas verplant dreinschaut ist ein wirklich toller Sympathieträger, dessen Ängste auch mir als Zuschauer sehr bekannt waren/sind und dabei verkaufe ich nicht einmal Drogen. Einige andere bekannte Gesichter geben sich in „The Wackness“ ebenfalls die Ehre. Das ewige Evil-Bondgirl Famke Janssen hat nicht wirklich viel zu tun, Rapper Method Man hat zwei Mini-Auftritte als netter Dealer und „Juno“-Anhängsel Olivia Thirlby darf etwas Sinnlichkeit in den Film integrieren. Der klare Star des Films ist aber Sir Ben Kingsley, den ich nach dieser Leistung wieder gerne Sir nenne, denn sein Spiel ist schlicht unglaublich, weil unglaublich menschlich, unglaublich tiefsinnig, unglaublich erfüllend, unglaublich rührend, unglaublich amüsant, unglaublich… halt einfach unglaublich gut.
Es gibt so unzählig viele Filme die von Lebenskrisen oder dem Coming-of-Age erzählen und den meisten davon fehlt einfach der selbstständige Ton, der eigene Herzschlag, genau diesen besitzt „The Wackness“ und er ist laut und pumpend, voller Energie und Intensität aber dabei auch zärtlich, witzig, melancholisch und mitfühlend. Ein Film wie ein gelungener, für mich perfekter Pop-Song, auch wenn im Film eher guter 90s Rap zu hören ist.

10 von 10


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