Review: LIFEFORCE - Quatschkram aus dem Weltall

           
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Fakten:
Lifeforce 
GB, USA, 1985. Regie: Tobe Hooper. Buch: Dan O'Bannon, Don Jakoby. Mit: Steve Railsback, Peter Firth, Frank Finlay, Mathilda May, Patrick Stewart, Michael Gothard u.a. Länge: 98 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben. Auf DVD erhältlich.


Story:
Eine britische Raummission zur Erforschung des Halley'schen Kometen entdeckt in seinem Schweif ein geheimnisvolles Flugobjekt. An Bord findet die Crew neben einigen Leichen zwei Männer und eine verführerische Frau im Tiefschlaf. Die Crew beginnt mit der Bergung und löst damit eine Katastrophe aus, denn als das Raumschiff auf der Erde landet, ist es ausgebrannt und die Besatzung bis auf Kommandant Carlsen tot. Die drei Passagiere stürzen als blutsaugende Aliens London in ein apokalyptisches Chaos...



Meinung:
- "Sie hat sich einen anderen Körper gesucht."
- "Woher wissen sie das?"
- "Ich kann es sehen...in ihrem Geist!"

Alles klar? Das möchte man gerne auch Tobe Hooper und vor allem Dan O'Bannon fragen, den Regisseur und den Autor dieser Trashparade. Hooper, der einst mit "Texas Chainsaw Massacre" das Horrorgenre maßgeblich prägte und später mit "Poltergeist" immerhin noch die Marionette von Steven Spielberg sein durfte (böse, aber wohl nicht ganz falsch) und O'Bannon, der die Drehbücher für Carpenters "Dark Star", aber ganz besonders für Klassiker wie "Alien" und (nach "Lifeforce ") "Total Recall" verfasste, das klingt doch nach einer Kombo mit einer gewissen Erwartungshaltung.


Es knistert ganz gewaltig zwischen den Figuren.
Wer bei "Lifeforce" aufgrund dessen einen ernstzunehmende Sci-Fi-Horror-Schocker erwartet, der sei eindringlich gewarnt. Relativ schnell dürfte klar sein, wohin die Reise geht, auch wenn sich in der ersten Hälfte der Quatsch noch im Rahmen hält. Da macht der Streifen allerdings auch nicht so viel Spaß, denn das schleift schon manchmal recht deutlich, aber die liebevoll gestalteten Masken und Effekte (sowie die durchgehend nackte Mathilda May) wissen zu gefallen. Ernstzunehmen ist es aber da schon nicht, zu einfältig sind die Dialoge und die Geschichte riecht schon nach dem, was später folgt. Ab der Ankunft von Carlsen und Co. in dem Sanatorium gehen "Lifeforce" endgültig die Zügel durch. Besonders Hauptdarsteller Steve Railsback scheint von allen guten Geistern verlassen, schreit und ohrfeigt wild um sich, jetzt wird die Nummer richtig amüsant. Die Story um Body-Snatcher-Vampir-Zombie-Dingenskirchen-Aliens wird immer konfuser, die Dialoge erreichen eine ungeahnte Qualität an Unsinn, die Darsteller bringen das mit einer Ernsthaftigkeit, dass es vollkommen konträr zum Gezeigten erscheint.

Ein Vogel? Ein Flugzeug? Ein Weltraumvampir!
Egal, was für merkwürdige Ereignisse auf die Protagonisten einprasseln, nichts scheint sie zu irritieren, für alles wird sofort die richtige Theorie aufgestellt, die sich natürlich als goldrichtig erweißt, zweifelt eh niemand dran. Das anfänglich etwas träge Tempo gehört der Vergangenheit an, die grob angepeilte Stimmung für einen ernsten Horrorfilm auch, nun geht die Post ab. Kleine Dialogkostprobe: 
- "Wissen sie über das außerirdische Raumschiff bescheid?"
- "Raumschiff ?"
- "Das Objekt vom Halley'schen Kometen."
- "Ach so... (DAS Raumschiff!)"

Unglaublich. Das letzte Drittel ist so blöd und gleichzeitig super unterhaltsam. Ob das so geplant war, ich wage es dezent zu bezweifeln, aber was soll's? "Lifeforce" ist Sci-Fi-Kasperletheater mit guten Effekten und namenhaften Leuten hinter der Kamera, die sich das allerdings wohl so nicht vorgestellt hatten. 

6 von 10

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