Fakten:
Der Affe Im Menschen (Monkey Shines)
USA,
1988. Regie und Buch: George A. Romero. Mit: Jason Beghe, John
Pankow, Kate McNeil, Joyce Van Patten, Christine Forrest, Stephen Root,
Stanley Tucci u.a. Länge: 109 Minuten. FSK: ab 16 Jahren freigegeben.
Auf DVD erhältlich.
Story:
Seit
einem Unfall ist Student Allan vom Hals abwärts gelähmt. Sein Freund
Geoffrey führt Experimente mit Kapuzineraffen durch, die ihre
Intelligenz steigern sollen. Sein Musterexemplar, die Affendame Ella,
überlässt er der Tiertrainerin Melanie, die sie für Allan als
Lebenshilfe ausbildet. Zwischen Allan und Ella baut sich eine
intensive Bindung auf, die bald Grenzen überschreitet: Ella scheint
Allans Gedanken in die Tat umzusetzen, welche immer hasserfüllter
werden. Allan erkennt dies und will Ella loswerden, doch dafür scheint
es zu spät...
Meinung:
"Das ist es, was wir den Teufel nennen: Instinkt."
Ein Herz und eine Seele: Ella & Allan. |
Zombie-Meister
George A. Romero geht es mal etwas unblutiger an und widmet sich dem
Tierhorrorgenre, in dem es leider mehr Quantität als Qualität gibt.
"Monkey Shines" hebt sich glücklicherweise positiv von den unzähligen
Killer-Tierchen-Streifen ab, denn hier stehen tatsächlich Geschichte und
Spannung im Vordergrund. Dem
ausführlichen Aufbau der Geschichte ist es leider auch zuzuschreiben,
dass erst das letzte Drittel so richtig überzeugen kann. Zuvor erlebt
der Zuschauer Allan unmittelbar nach seinem tragischen Unfall, wie er
lernen muss, mit der neuen Situation umzugehen und wie Affendame Ella in
sein Leben tritt (ganz bezaubernd: Boo. Hach, bei Affen werde ich immer
schwach...). Die Spannung entwickelt sich so langsam, was keinesfalls
ein Nachteil sein muss, nur etwas mehr Drive hätte Romeros Affenzirkus
schon gut getan. Denn auch nachdem sich die Beziehung von Mensch und
Affen in eine eher merkwürdige Richtung entwickelt hat, so richtig Fahrt
nimmt "Monkey Shines" immer noch nicht auf. Wäre die Mischung etwas
glücklicher, ein rundum gelungener Genrevertreter.
Affe an der Nadel. |
Auf
das Finale zusteuernd gewinnt es ungemein an Spannung, Stimmung und
Atmosphäre. Das alles ist zwar schon vorher vorhanden, aber erst jetzt
ist es wirklich sehenswert. Liegt auch daran, dass sich der Film sehr ernst
nimmt, was in so einem Fall immer etwas schwierig ist. Der zwei Jahre
vorher erschienene "Link, der Butler" war bewusst leicht humorvoller
angelegt, was ihm sehr gut getan hat. Romero will dies nicht und muss
dann eben voll durch Spannung überzeugen bzw. muss sich den Vorwurf
gefallen lassen, dass es manchmal etwas albern wirkt, ohne damit zu
spielen. Schade. Trotzdem:
Einen Blick ist "Monkey Shines" eindeutig wert, allein schon wegen der
großartigen Performance von "Boo". Keine Tricks, Puppen oder sonstige
Effekte werden benötigt, die haarige Hauptdarstellerin macht alles
selbst und das richtig gut. Im heutigen CGI-Zeitalter würde sich die
Mühe kaum jemand machen, wobei es sich auszahlen würde. Dafür liefert
"Monkey Shines" den eindeutigen Beweis.
6,5 von 10
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