Fakten:
Stirb Langsam – Ein guter Tag zum Sterben (A Good Day to Die Hard)
USA. 2013. Regie: John Moore. Buch: Skip Woods. Mit: Bruce Willis, Jai Courtney, Sebastian Koch, Cole Hauser, Radivoje Bukvic, Yuliya Snigir, Amauray Nolasco, Mike Dopud, Pavel Lychnikoff, Aldis Hodge, Ivan Kamaras, Anne Vyalitsyna, Mary-Elizabeth Winstead, Megalyn Echikunwoke u.a. Länge: 98 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Ab 28. Juni auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Stirb Langsam – Ein guter Tag zum Sterben (A Good Day to Die Hard)
USA. 2013. Regie: John Moore. Buch: Skip Woods. Mit: Bruce Willis, Jai Courtney, Sebastian Koch, Cole Hauser, Radivoje Bukvic, Yuliya Snigir, Amauray Nolasco, Mike Dopud, Pavel Lychnikoff, Aldis Hodge, Ivan Kamaras, Anne Vyalitsyna, Mary-Elizabeth Winstead, Megalyn Echikunwoke u.a. Länge: 98 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Ab 28. Juni auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
John McClane hat die Heimat verlassen und ist in Moskau unterwegs. Jedoch nicht als Tourist, sondern als besorgter Vater, denn sein entfremdeter Sohn Jack, steht vor einem russischen Gericht. Zu einer Verhandlung kommt es aber nicht, denn kurz vor Verhandlungsbeginn bricht die Hölle aus und John versucht seinem Sohn zu helfen, doch dieser kann sich überraschenderweise selbsthelfen.
John McClane hat die Heimat verlassen und ist in Moskau unterwegs. Jedoch nicht als Tourist, sondern als besorgter Vater, denn sein entfremdeter Sohn Jack, steht vor einem russischen Gericht. Zu einer Verhandlung kommt es aber nicht, denn kurz vor Verhandlungsbeginn bricht die Hölle aus und John versucht seinem Sohn zu helfen, doch dieser kann sich überraschenderweise selbsthelfen.
Meinung:
John McClane, der Held der keiner sein will aber das tut, was eben getan werden muss ist zurück. Bereits zum fünften Mal lehrt er nun Terroristen das Fürchten und weil er anscheinend in seiner Heimat keine echte Herausforderung mehr findet, verschlägt es ihn jetzt nach Russland. Machen wir uns nichts vor, die Zeiten, in denen dieser John McClane noch ein echter Underdog war, der nur zur falschen Zeit am falschen Ort ist, sind lange vorbei. McClane ist längst ein Pseudonym für eine Kampfmaschine, die zwar im Gegensatz zu seinen Actionheld-Kollegen der 1980erJahre weitaus mehr einstecken muss, dafür allerdings den Wandel der Zeit weitaus besser vertragen hat, was auch damit zusammenhängt, dass die “Die Hard“-Filme sich dem jeweiligen Zeitkontext und -kolorit anpassten. Dabei ging aber auch rasch das verloren was den ersten und immer noch besten Teil ausmachte: die räumliche Limitierung. Musste John im ersten Teil noch innerhalb eines hermetisch abgeriegelten Hochhauses agieren, so dehnte Teil 2 bereits den Spielraum auf einen ganzen Flughafen aus. Die Erweiterung der Kampfzone fand ihren Höhenpunkt im vierten Teil. Dort gab es keine Grenzen mehr, lediglich der Faktor Zeit, der bei den Vorgängern ebenfalls eine erhebliche Rolle spielte, blieb unangetastet. Nun ist es also ganz Moskau – wobei es gefühlt jede beliebige Großstadt sein könnte - und somit ist der fünfte Teil, der erste, der sich wiederholt, denn innerhalb einer Metropole war Anti-Held McClane bereits in „Stirb Langsam – Jetzt erst recht“ unterwegs.
John McClane, der Held der keiner sein will aber das tut, was eben getan werden muss ist zurück. Bereits zum fünften Mal lehrt er nun Terroristen das Fürchten und weil er anscheinend in seiner Heimat keine echte Herausforderung mehr findet, verschlägt es ihn jetzt nach Russland. Machen wir uns nichts vor, die Zeiten, in denen dieser John McClane noch ein echter Underdog war, der nur zur falschen Zeit am falschen Ort ist, sind lange vorbei. McClane ist längst ein Pseudonym für eine Kampfmaschine, die zwar im Gegensatz zu seinen Actionheld-Kollegen der 1980erJahre weitaus mehr einstecken muss, dafür allerdings den Wandel der Zeit weitaus besser vertragen hat, was auch damit zusammenhängt, dass die “Die Hard“-Filme sich dem jeweiligen Zeitkontext und -kolorit anpassten. Dabei ging aber auch rasch das verloren was den ersten und immer noch besten Teil ausmachte: die räumliche Limitierung. Musste John im ersten Teil noch innerhalb eines hermetisch abgeriegelten Hochhauses agieren, so dehnte Teil 2 bereits den Spielraum auf einen ganzen Flughafen aus. Die Erweiterung der Kampfzone fand ihren Höhenpunkt im vierten Teil. Dort gab es keine Grenzen mehr, lediglich der Faktor Zeit, der bei den Vorgängern ebenfalls eine erhebliche Rolle spielte, blieb unangetastet. Nun ist es also ganz Moskau – wobei es gefühlt jede beliebige Großstadt sein könnte - und somit ist der fünfte Teil, der erste, der sich wiederholt, denn innerhalb einer Metropole war Anti-Held McClane bereits in „Stirb Langsam – Jetzt erst recht“ unterwegs.
Eine weitere
Veränderung der Reihe, die sich über die einzelnen Teile immer mehr ihren Platz
erkämpft hat, ist die Tatsache, dass McClane vom Einzelkämpfer zum Anführer
eines Duos wurde. Im ersten und zweiten „Die Hard“ bekam er noch indirekte
Hilfe vom Polizisten Reginald VelJohnson (bekannt aus der Sitcom „Alle unter
einem Dach“), danach gab es Bruce Willis nur im Duo wider Willen. Eine
Buddy-Movie-Mentalität machte sich breit und verwässerte den harten,
pessimistischen Grundton. Nun, „A Good Da to Die Hard“ muss er mit seinem Filius
Jack gegen eine terroristische Bedrohung angehen. Das Vater-Sohn-Gespann ist
dabei weitaus reizvoller als das ungleiche Duo in Teil vier und auch was den Härtegrad angeht
hat man sich vom PG-13-Stil verabschiedet. „Stirb Langsam – Ein guter Tag zum
Sterben“ ist weitaus weniger Action-Komödie als seine Vorgänger, an die
Qualitäten der ersten Filme kommt aber auch er nicht heran. Als klarer Dämpfer
erweisen sich hierbei die ruhigen Momente in. Die Aussprachen zwischen John und
Jack sind kein Ärgernis und sie ziehen sich auch nicht, aber sie fühlen sich
dennoch wie unnötiger Ballast an. Wenn es nicht rumst und kracht ist Bruce Willis
Moskauaufenthalt ziemlich regressiv und manchmal sogar regelrecht schal. Wenn
es dann aber zur Sache geht, wenn die Bad
Guys den glatzköpfigen New Yorker Bullen und seinen Sohn unterschätzen,
wenn ein Panzerwagen durch Moskaus Straßen rollt und dabei mehr Autos zerstört
als in den gesamten Hollwood-Actionfilmen der letzten fünf Jahre, ja dann macht
der fünfte „Die Hard“ Laune. Dann erfüllt er seine Erwartungen ohne größere Abstriche.
Dass bei dieser
Wonne der Destruktion die Story nicht so emotional und überraschend ist, wie
sich Autor Skip Woods das vorgestellt hat, ist okay. Und wer hier auf Logik und
Realismus achtet, ist eh im falschen Film. Hier ist alles ganz klar
reglementiert auf die Attraktion des Films: Bruce Willis. Alles muss auf ihn
und seine Figur passen. Dieses Ziel wird nicht immer erreicht. Das liegt am
Script sowie an Willis selbst. Der hat die Rolle des John McClane mittlerweile
natürlich so inne, dass er sie wahrscheinlich auch im Schlaf spielen kann. Doch
das was bei der Figur früher so cool,
so mitreißend war, wird hier leider zu oft bis zum Exzess fortgeführt. Die
Sprüche knallen genauso häufig durch die Luft, wie die Projektile der feindlichen
Maschinengewehre und leider haben sie auch die gleiche Trefferquote. Recht
schnell ist einfach die Luft raus. Aus dem Überlebenskämpfer McClane, der
eigentlich viel lieber bei sich daheim auf der Couch Bier trinken würde, als
ein paar Terroristen zu stoppen, ist hier endgültig eine überlebensgroßer Comicheld
geworden. Seine Sprechblasen bestehen aus Onelinern.
Seine physische Präsenz wird aus Posen geniert. Das ist recht amüsant, aber es
fühlt sich nicht mehr nach „Stirb Langsam“ an. Die Besonderheit der Reihe, die
formell aus McClane besteht, war bereits mit „Live Free or Die Hard“ ins Wanken
geraten, nun ist sie endgültig nicht mehr als Routine. Der, überspitzt
ausgedrückt, Niedergang der Figur John McClane liegt aber nicht nur an der
Erweiterung seiner augenzwinkernden Coolness,
sondern auch daran, dass seine Gegenspieler nicht überzeugen können. Nach Alan
Rickman, Williams Sadler und Jeremy Irons kam zunächst der Cyber-Terrorist
Gabriel (blass: Timoth Olyphant) und nun der russischen Alik (Radivoje Bukvic).
Beiden fehlt es an der notwendigen diabolischen Ausstrahlung. Wenn Alik hier vor
seinen Gefangenen tanzt und erzählt warum er Amerika hasst, dann wirkt das nicht
bedrohlich, sondern nur ziemlich müde. Auch die Schurken sind also mittlerweile
nicht mehr als genregerechtes Einmaleins.
In seiner Routine
steckt allerdings immer noch viel Saft. Regisseur John Moore, der seine
bisherigen Filme (u.a. „Max Payne) nicht gedreht, sondern vielmehr verbrochen
hat, entfacht wirklich beeindruckende Actionsequenzen. Dazu tut es gut, dann es
mal wieder einen Blockbuster gibt, der kompakt in gut eineinhalb Stunden beendet
ist. Als Vehikel für großen Radau und explosive Schauwerte ist „StirbLangsam –
Ein guter Tag zum Sterben“ ein mehr als anständiger Vertreter. Als erhoffte Rückführung
zu den good old days, funktioniert er
hingegen nicht, aber darauf ist er auch gar nicht ausgerichtet. Wie gesagt, „Die
Hard“ fügte sich immer dem Zeitkolorit an. So gesehen hätte es auch weitaus
schlimmer ausfallen können.
6 von 10
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