Specials: FILMTIPPS ZUM VALENTINSTAG - Ganz besondere Filme für den Tag der Liebe



Morgen ist es soweit: Valentinstag. Zeit also für seinen Schatz ein paar Blumen und Schokolade zu besorgen und einen unvergesslichen Tag zu erleben. Filme können dabei äußerst hilfreich sein. Die Drei Muscheln, also Jacko, Souli und Stu, haben sich mal Gedanken gemacht, welche cineastischen Meisterwerke am geeignetsten sind für solch ein besonderes Ereignis. Hier ihre Auswahl von Filmen, die einen schönen Valentinstag in einen ganz besonderen verwandeln können, weil sie die Essenz des 14. Februar einfangen: die Liebe in all ihren verschiedenen Facetten. Wir wünschen euch viel Spaß.

PS: Wir haben euch lieb.

Eure Muscheln.






PHANTOM KOMMANDO – Die eindringliche Suche eines Vaters
"So Kleiner, und so rasiert man sich"
Liebe? Ja, Liebe. Es kann nur Liebe sein wenn ein alleinerziehender Vater, um seine Tochter zu retten, ein ganzes Bataillon von Söldner auslöscht, nachdem eine Diskussion  der zwei Parteien leider nicht den gewünschten, friedfertigen Erfolg brachte. Arnold Schwarzenegger, der große österreichische Mimik- und Körperkünstler, greift dabei in seiner Rolle des besorgten Papas  nicht nur auf gängiges, militärisches Destruktionswerkzeug wie Raketenwerfer, Maschinengewehre und Pistolen zurückgreift, sondern involiert auch Gerätschaften wie Sageblätter aus dem Gartenschuppen oder Wasserrohre aus dem Heizungskeller. Damit spendiert er seinen Gegenspielern, die allesamt nicht so emotional gefestigt sind wie er, eine Direktreise - ohne Zwischenlandung im Krankenhaus - ins Jenseits. Kein Zweifel, „Phantom-Kommando“ von Mark L. Lester ist vordergründig ein Werk voller Radau, zerberstender Einsichten und Camouflage-Gesichtsbemalung,  doch hinter den ganzen gebrochen Genicken und zerschossenen Körpern verbirgt sich doch die ergreifende wie eindringliche Suche eines Vaters nach seiner Tochter. Ja, das geht sogar einer Männerseele nahe. Wer am Valentinstag die Vaterliebe feiern will, der sollte „Phantom-Kommando“ sehen.



TEXAS CHAINSAW MASSACRE - Texas Chainsaw, My Love
Leatherface wünscht allen einen schönen Valentinstag
Durch einen Tippfehler wurde Tobe Hoopers Schmachtfetzen "Texas Chainsaw Massacre" vollkommen falsch interpretiert. Ursprünglich hieß das Skript "Texas Chainsaw, My Love", Hooper hat nur eine fürchterliche Sauklaue und es wurde schlicht falsch abgetippt. Im Mittelpunkt dieses Herzenöffners steht der schüchterne Sonderling Leatherface, der seinen neckischen Spitznamen seinem Steckenpferd zur Handarbeit verdankt. Verträumt und verspielt wie er ist, hat er sich einen entzückenden Gesichtschmuck aus alten Lederresten genäht, die aus dem heimischen Familienbetrieb übrig geblieben sind. Mit dem weiblichen Geschlecht hat er so seine Probleme, den Cheerleadern der örtlichen Highschool war er nie cool genug, daher hat er sich früh zu einer anderen Geliebten hingezogen gefühlt: Seiner Kettensäge, die er in intimen Momenten Mandy nennt. Die zarte Knospe der Liebe zwischen ihm und Mandy ist im Laufe der Jahre zu einer wunderschönen Blume erblüht, oft haben sie im Mondschein zu Barry Manilow eng umschlungen gekuschelt, einer Eheschließung stand nur das prüde, texanische Weltbild im Wege, das keinen Platz für eine Liebe dieser Art erlaubt. Deshalb muss Mandy oft im Schlachth...äh, Keller bleiben, die gemeinsamen Aktivitäten dürfen nicht zu öffentlich stattfinden. Ihre Liebe wird ab und an auf eine harte Probe gestellt, wenn sich mal wieder die hochnäsigen Highschool-Kids ihrem Liebesnest nähren, nur um sie zu verspotten. Doch alle diese Wiederstände schweißen sie nur fester zusammen, und wie es zu jeder guten Romanze gehört, am Ende bekommen die Bösen schon ihr Fett weg, es gibt ein Candlelight-Diner im Schoß der Familie und Leathy-Baby und Mandy dürfen am Ende Hand in Griff in den Sonnenuntergang laufen und ihre Liebe laut hinausschreien.  Schade, dass es durch das oben beschriebene Missverständnis nie zu der ursprünglich geplanten Fortsetzung gekommen ist, in der Leathy-Baby und Mandy verzweifelt darum kämpfen, den kleinen Ickechuku aus Namibia zu adoptieren und am Ende, ganz im Stil von "Love Story", die traurige Diagnose zuschlägt, dass Mandy unheilbar an Rost erkrankt ist. Da wären Tränen geflossen, Taschentuchalarm.



DIE DURCH DIE HÖLLE GEHEN – Eine verbotene Liebe in Vietnam
Michael Cimino ist ein romantischer Träumer, ein idealistischer Mann, der das Herz am rechten Fleck trägt und mit diesem auch seine Meisterwerke der Emotionen inszeniert. Er setzt der Liebe keine Grenzen und verdeutlicht sie sogar als eskapistischen Zu
stand im Ausmaß einer erschütternden Naturgewalt. In seiner gefühlvollen Gay-Romance „Die durch die Hölle gehen“ (Arbeitstitel: Wenn es nicht brennt, bist du noch nicht tief genug drin“) zeigt der Regisseur in der für ihn bekannten Kraft, welchen Wert dieses unkontrollierbare Gefühl wirklich trägt. Im Mittelpunkt dieser sensiblen Bumsballade stehen Michael (tuntig: Robert De Niro) und Nick (sinnlich: Christopher Walken), die ihre erwachenden Gefühle und die damit verbundene Sexualität unmittelbar vor dem Vietnam-Krieg akzeptieren und ausleben müssen. Ja, noch vierzehn Mal in die Laken gehüpft und dann geht’s an die Front. Doch Cimino, selber leidenschaftlicher Deckhengst, rückt Vietnam zu keiner Zeit in den Fokus. Es geht plötzlich um das Vermissen, um getrennte Zeiten.


Todesursache Nr. 1: Trennungsschmerz
Aber Cimino wäre nicht Cimino wenn er seinen grenzenlosen Optimismus im Mokkastübchen verschanzt hätte: Michael reist auf einer pinken Rikscha durch das von schlechten Vibrations durchzogene Vietnam, zählt schmachtend Rosenblüten die mit dem Geruch des Napalms einen süßen Beigeschmack auf der Zunge bekommen und findet seinen Lieblingsrammler Nick schließlich im Dark Room von Hanoi. Sie laden sich die Trommeln ihrer Kolben mit den Kugeln der Lust, um sich nach Ewigkeiten mal wieder gegenseitig ekstatisch die Ladung um die Ohren zu schmieren. Die Intention ist klar: Liebe ist nicht nur Vermissen und Einsamkeit, Liebe ist auch Finden und Abspritzen, vor allem in Anbetracht des großen Überschusses an Tinte auf dem Füller, ein Gang durch die Hölle, symptomatisch für den Druck. Ja, „Die durch die Hölle gehen“ ist ein Film für rosarote Paare, für Liebende, egal ob Männlein oder Weiblein, die sich mal wieder verträumt in die Augen blicken wollen und sagen, wie sehr sie den Liebessaft des anderen auf der Haut vermisst haben. Einfach schön.


ANTICHRIST – Der romantische Ausflug ins Grüne
Picknick mit den Liebsten im Nebel, das wäre doch schön
Das Elterndasein ist schon stressig und kann für die intime Zweisamkeit einer Beziehung sogar hinderlich sein. Da der Zeitpunkt gerade günstig ist, nimmt sich ein Ehepaar endlich mal die Zeit für einen romantischen Liebesurlaub in einem entzückenden Waldstücken. Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht (und auch noch ganz andere Dinge) sagen, erblüht die Liebe und Zuneigung wie noch nie zuvor. Der alte Romantiker Lars von Trier, eine Maestro des zauberhaften Zuckerwattekitsches, lässt bei seinem herzerwärmenden Feel-Good-Movie mit dem etwas irritierenden Titel "Antichrist" seinen Gefühlen freien Lauf und sein Darstellerduo, (dem knackigen Traumfabrikbeau Willem Dafoe und Charlotte Gainsbourg, der Julia Roberts des Arthauskinos) reichlich Raum für zärtliche Momente. Liebe unter freiem Himmel, unschuldiges Petting wie zu Schülerzeiten, Mühlensteine in liebevoller Handarbeit zu Körperschmuck verarbeiten, bei schummerigen Licht ein Diner mit hauchdünn geschnittenen Carpaccio vom Filetstück und zum Ende gibt es noch ein hinreißendes Lagerfeuer...hach, von Trier, schmalzig aber immer wieder schön. Solche Lebensbejahenden Optimisten braucht man doch in einer Welt, in der es nur noch Gewalt, Leid und Schmerz zu geben scheint. Danke für dieses wundervolle Rührstück, das man am besten mit seiner Liebsten im Arm, eingekuschelt in die Sheepworld Decke genießt um ihr hinterher verträumt in die Augen zu schauen und ihr die Liebe zu gestehen. Schmacht...



THE EXPENDABLES – Über die Wichtigkeit von Freundschaft
Freunde, die sich lieben: die Expendables
Freundschaft und Liebe gehören einfach untrennbar zusammen. Im Ensemble-Drama „The Expendables“ bringt uns Gesichtslähmungs-Poet Sylvester Stallone als Autor, Regisseur und Darsteller eine Männerfreundschaft näher. Hier tummelt sich gleich eine ganze Einheit von empfindsamen wie emotional verständnisvollen Herren, die zwar in ihrer Gemeinschaft beruflich sehr erfolgreich sind, aber in ihrer internen Gruppendynamik einige Schwierigkeiten haben. Warum? Nun, sie alle müssen erkennen dass man auch für eine gut funktionierende Freundschaft kämpfen muss. Denn Kameradschaft, so die Botschaft des ambitionierten Films, sollte nicht als Selbstverständlichkeit angesehen werden, sondern als goldene Spitze eines langen, steinigen Aufstiegs. Vor allem der schwedische Gunnar, ergreifend dargestellt vom skandinavischen Romancier Dolph Lundgren, verliert dieses Ziel aus den Augen und so verwundert es auch nicht, dass er immer mehr den Halt und das Vertrauen zu seinen Gefährten verspielt. Doch Gruppenführer Barney (Regisseur Stallone) gibt ihn nicht auf. Es kommt zu einer Aussprache, die gewaltig ist. Hier wird eine so intensive, psychologische Spannung aufgebaut, dass die Versöhnung danach wie eine Befreiung gleichkommt, raus aus einer dunklen Ecke der menschlichen Existenz. „The Expendables“ macht klar: es lohnt sich für Freundschaft zu kämpfen. Ein bemerkenswertes Werk des modernen, maskulinen Gefühlskinos.



DER KAUFHAUS-COP – Es geht um Sex
Machen wir uns doch nichts vor, zum Valentinstag gehört eben nicht nur über Liebe sprechen und sie feiern, sondern auch Liebe machen. Ja, dämmt das Licht, holt das Massage-Öl aus der Schublade und schnuppert noch mal vorsichtshalber an euch herum, ob noch alles frisch ist, denn wenn ihr Der Kaufhaus-Cop“ laufen lasst, dann könnt ihr die sexuelle Ektase nicht mehr aufhalten.



Wild, hemmungslos, fast schon animalisch: Kevin James
Worum es geht in „Der Kaufhaus-Cop“? Völlig egal. Im Zentrum des Erotikmeisterwerks befindet sich die Körperlichkeit,  repräsentiert von alltäglichen Erscheinungen. Im Mittelpunkt davon ist Paul Blart, standfest gespielt Kevin James, auch bekannt als sexual white chocolate. Wenn er hier über schmutzige Böden robbt und sich durch enge Schächte quetscht, dann ist dies in seiner filmischen Bildsprache ein Sujet bestehend aus Berührungen, Reibungen und Penetration. Machen wir uns nichts vor, „Der Kaufhaus-Cop“ ist kein zärtliches Kino. Hier geht es um Sex, ja ums ficken. Alles dreht sich um die physische Vereinigung zweier Individuen. Zwei energetische Pole, die sich abstoßen und wieder anziehen, bis zum Orgasmus (siehe Bild). Dabei fließen die Körpersäfte, aber den Film als vorschnell als Porno zu bezeichnen wäre ein Skandal. Eigentlich sind hier alle auf der Suche nach Liebe, bzw. auf der Suche nach den Erfüllungen ihrer verbotenen Träume. Paul lebt einsam, hat nur Menschen um sich, mit denen er sich keinerlei sexuellen Kontakt vorstellen kann, bis auf Amy. Dass er genau um diese dann kämpfen und sich auf dem Weg zu ihr zig erotischen Metaphern stellen muss, macht den Film so aufregend, prickelnd und durchdringend. Natürlich ist er aus einer einseitigen Sicht gedreht. Es dreht sich alles um das Verlangen eines Mannes. Misogyn ist „Der Kaufhaus-Cop“ dadurch aber nicht. Er respektiert beide Geschlechter. Deswegen unser Tipp zum Valentinstag an die Damen: gönnt eurem Liebsten die erotischen Abenteuer von Paul Blart. Es lohnt sich.

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