Fakten:
Der Tod kommt zweimal (Body Double)
USA. 1984. Regie: Brian De Palma. Buch: Robert J. Avrech, Brian De Palma. Mit: Melanie Griffith, Craig Wasson, Gregg Henry, Deobrah Shelton, Dennis Franz, Goy Boyd, David Haskell, Al Israel, Rebecca Stanley u.a. Länge: 109 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD erhältlich.
Der Tod kommt zweimal (Body Double)
USA. 1984. Regie: Brian De Palma. Buch: Robert J. Avrech, Brian De Palma. Mit: Melanie Griffith, Craig Wasson, Gregg Henry, Deobrah Shelton, Dennis Franz, Goy Boyd, David Haskell, Al Israel, Rebecca Stanley u.a. Länge: 109 Minuten. FSK: freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD erhältlich.
Story:
Der unter Klaustrophobie leidende B-Movie-Darsteller Jake Scully gerät in ein ominöses, gefährliches Spiel rund um Intrigen, Voyeurismus und Mord.
Meinung:
Im Jahre 1984 hat sich der in Newark geborene Brian De Palma bereits einen durchaus klangvollen Namen in der Filmwelt gemacht, auch wenn weite Teile der Kritiker und die Zensurbehörden nicht gut auf den Mann zu sprechen waren. Grund dafür war De Palmas offensichtliche Vorliebe zur unverblümten Darstellung von Sex und Brutalität – Manchmal auch Beides gleichzeitig aufeinander abgestimmt. Einem voyeuristischen Gewaltfetisch soll De Palma unterliegen und ebenso mit seinen misogynen Tendenzen ohne falsche Scham hausieren gehen: Ein geschmackloser Schmutzfink! In gewisser Weise muss sich De Palma diese Vorwürfe sicherlich gefallen lassen und selbst der heißblütigste De Palma-Fan würde sich nicht aufgrund jener Beschuldigungen in eine feurige Diskussion stürzen, um die harschen Aussagen mit kruden Gegenargumente zu entkräftigen. Man muss eigentlich nur wissen, wie man mit De Palma und seinen kontroversen Filmen umzugehen hat, auf ihrer Meta-Ebene nämlich, hinter all der schnodderigen Expressivität, verbirgt sich nicht selten noch ein intelligenter Diskurse über die Mechanismen des Kinos.
Im Jahre 1984 hat sich der in Newark geborene Brian De Palma bereits einen durchaus klangvollen Namen in der Filmwelt gemacht, auch wenn weite Teile der Kritiker und die Zensurbehörden nicht gut auf den Mann zu sprechen waren. Grund dafür war De Palmas offensichtliche Vorliebe zur unverblümten Darstellung von Sex und Brutalität – Manchmal auch Beides gleichzeitig aufeinander abgestimmt. Einem voyeuristischen Gewaltfetisch soll De Palma unterliegen und ebenso mit seinen misogynen Tendenzen ohne falsche Scham hausieren gehen: Ein geschmackloser Schmutzfink! In gewisser Weise muss sich De Palma diese Vorwürfe sicherlich gefallen lassen und selbst der heißblütigste De Palma-Fan würde sich nicht aufgrund jener Beschuldigungen in eine feurige Diskussion stürzen, um die harschen Aussagen mit kruden Gegenargumente zu entkräftigen. Man muss eigentlich nur wissen, wie man mit De Palma und seinen kontroversen Filmen umzugehen hat, auf ihrer Meta-Ebene nämlich, hinter all der schnodderigen Expressivität, verbirgt sich nicht selten noch ein intelligenter Diskurse über die Mechanismen des Kinos.
Melanie Griffith vor ihren Schönheits-OPs... |
... und Melanie Griffith danach |
Dieses Kalkül, den Zuschauer auch mal an der Nase herumzuführen, geht deswegen auf, weil De Palma einen doppelten Boden in die Szenerie integriert und nicht nur Verwirrung der Verwirrung wegen stiften möchte. „Der Tod kommt zweimal“ nämlich ist eine in charakteristischem Sleaze und Blut gehüllte Abhandlung über die Funktion des Kinos; über die geglückte Täuschung, über den Anspruch auf eine handlungsbezogene Logik, die De Palma gegen Ende ohne falsche Scham ad absurdum führt und sich dann auch noch als Komplize des Zuschauers zu erkennen gibt, der verführen will, aber auch beabsichtigt, etwas mittels dieser Konzeption zu verdeutlichen. Darüber hinaus aber ist „Der Tod kommt zweimal“ durchgehend unterhaltsame Kost der Marke De Palma, jeder gibt sich hier als Voyeur zu erkennen, ob Hauptdarsteller Craig Wasson als Jake Scully, der Zuschauer hinter der Mattscheibe, der sich an den frenetisch exerzierten Fotografien festsaugt oder De Palma selbst. Im Korsett aus sexualisierter Gewalt, Pornographie, Musikvideos, klaustrophobischer Starre und dem thematischen Aspekt des Spanner, der Scully immer tiefer in das Tal der Obsessionen zieht, entwirft De Palma einen sinnlichen Fiebertraum, einen Trip auf Halluzinogenen, theatralischen Edelkitsch, der immer wieder ironisch gebrochen wird, um eine neue Ebene aufzuzeigen. Ein echtes Vergnügen.
7,5 von 10 Indianern mit phallischem Mordinstrument
von souli
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