Review: TAGE DER FREIHEIT - SCHLACHT UM MEXIKO - Die Hoffnung stirbt zuletzt


                                        

Fakten:
Tage der Freiheit – Schlacht um Mexiko (Cinco de Mayo: La batalla)
MX, 2013. Regie & Buch: Rafael Lara. Mit: Pablo Abitia, Angélica Aragón, Kuno Becker, Juan Castanon, Liz Gallardo, Ginés Garcia Millán, Noé Hernández, Mauricio Isaac u.a. Länge: 126 Minuten. FSK: Freigegeben ab 16 Jahren. Ab dem 13.5. 2014 auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
1861: Mexiko ist wirtschaftlich und politisch am Boden. Die einst unterlegenen Konservativen schließen sich mit dem französischen Machthaber Napoleon III. zusammen, der mit Hilfe von Spanien und England das Land einnehmen will, um anschließend die Südstaaten der USA im Kampf gegen die Truppen von Lincoln entscheidend zu unterstützen. Die zahlenmäßig dominante Armee der Europäer ist siegessicher, doch Mexiko kämpft entschlossen um seine Freiheit.






Meinung:
Für den durchschnittlich gebildeten Mitteleuropäer dürfte die Story um „Tage der Freiheit – Schlacht um Mexiko“ eher Neuland sein. Das das französische Königreich – mir Unterstützung anderer Staaten wie den politischen Gegnern aus der Mitte Mexikos – das Land einnehmen und primär dadurch die Spaltung der USA herbeiführen wollte, gehört nicht unbedingt zur Allgemeinbildung bei uns. Daher bietet dieser Film eine interessante Grundlage, die nicht ernsthaft die erhoffte Wirkung entfalten mag.


"Reißen wir der Froschfressern den Arsch auf, dann gibts Tequila!"
Der Film von Rafael Lara ist enorm aufwändig inszeniert, besticht durch authentische Ausstattung und den Willen, ein Stück heimischer Geschichte als großes Spektakel zu verkaufen. Grob darauf reduziert gelingt es ihm auch. In seinen besten Momenten ist das ein wuchtiges Kriegsepos mit handwerklich geschickten Fingerfertigkeiten, kann sein Budget (10.000.000 Dollar, nicht wenig, aber für so was schon gering) effizient ausspielen, nutzt dafür einfache Mittel, die gelungen Größe vorgaukeln, die an und für sich nicht vorhanden ist. Es sieht nach mehr aus, wenn man nicht auf Details achtet. Ordentlich gemacht, keine Frage. Das und der historisch spannende Hintergrund sind die Vorzüge. Nur reicht das nicht für einen guten Film. Die Figuren tangieren einen kein Stück, sie werden nicht ansatzweise gelungen verkauft. Sie sind blaß, sind und bleiben egal, das gesamte Geschehen wirkt enorm distanziert. Eine Identifikation mit ihnen funktioniert einfach nicht. Der angebliche „Held“ scheint wie ein beliebiger Fixpunkt, um im – immerhin – dynamischen Schlachtengetümmel im Finale eine Anlaufstelle zu finden, dessen Schicksal trotzdem nicht wirklich berührt. Er ist irgendwie doch nur einer von vielen.


Im Endeffekt trifft das auf den Film allgemein zu. Rein technisch ist das alles vernünftig vorgetragen, mag einen nur nicht wirklich abholen und mitnehmen. Der Funke springt nie richtig über, was aufgrund der eigentlich recht reizvollen und bisher noch unverbrauchten Thematik bedauerlich ist. Selbst mit mehr persönlichem Bezug zu diesem Krieg wird das wohl der Fall sein. Denn wenn es „Tage der Freiheit“ an etwas fehlt, dann Persönlichkeit. Tiefgang. Echter Emotion. All das lässt der Film vermissen und macht ihn zu einer relativ belanglosen Vorstellung. Am Ende ist er einem ziemlich schnuppe. Das sollten speziell solche Filme nicht sein. Zumindest ist er sehr solide präsentiert und im Ansatz auch ambitioniert, das muss man ihm positiv anrechnen. Mehr bleibt unterm Strick kaum übrig.

5 von 10 vereitelten Invasionen.

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