Fakten:
72 Stunden – Deine letzten 3 Tage
(Tres dias/Before the Fall)
ES, 2008. Regie: F. Javier
Gutiérrez. Buch: F. Javier Gutiérrez, Juan Velarde. Mit: Victor Clavijo,
Mariana Cordero, Eduard Fernández, Elvira de Arminán, Ana de las Cuevas, Juan
Galván, Daniel Casadellà, Vicente Romero, Pepe Salas u.a. Länge: 93 Minuten.
FSK: Freigegeben ab 18 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.
Story:
Ein Meteorit rast auf die Erde zu.
Alle Bemühungen die Katastrophe abzuwenden blieben erfolglos, die Regierungen
geben das Unvermeidliche bekannt: In drei Tagen wird jedes Leben auf der Erde
ausgelöscht. Panik bricht aus, auch in einer spanischen Kleinstadt. In dem
Chaos muss Ale seine Mutter Rosa zu dem abgelegenen Haus seines Bruders Tómas
begleiten. Denn einem Kindermörder, den Tómas einst ins Gefängnis brachte, ist
während der Unruhen geflohen und Rosa ist sich sicher, dass er trotz des
bevorstehenden Weltuntergangs nur auf Rache aus ist. Dort angekommen finden sie
nur die vier Kinder vor, die von allem noch nichts mitbekommen haben. Mutter
und Sohn versuchen, ihnen die grausame Wahrheit zu ersparen und sie
gleichzeitig für die letzten drei Tage zu beschützen, denn Rosa soll recht
behalten mit ihrer Vermutung.
Meinung:
Man darf sich eigentlich keine Gedanken
darüber machen, wie gut dieser Film sein könnte. Dann müsste er als
Ärgernis bezeichnet werden. Ein hoch-ambitioniertes Spielfilm-Debüt des
Spaniers F. Javier Gutiérrez, der aufgrund dieser Arbeit sogar demnächst mit
dem Remake zu „The Crow“ der großen, weiten Film-Welt ein Begriff sein wird. Ob
das dankbar ist oder nicht bleibt abzuwarten, trotzdem, die Karriere scheint in
Fahrt gekommen. Als Regisseur schlummert in dem Mann ohne Zweifel Talent, denn
wenn dieser Film etwas hat, dann eine wirklich schicke, stimmige Aufmachung
(bei den Möglichkeiten) und eine bedrückende Atmosphäre. Das sieht toll aus und
fühlt sich lange auch so an. Der Herr kann sicher einiges und man darf gespannt
sein, wie sich das in den nächsten Jahren zeigen wird.
Medien-Verbot sorgt für Langeweile. |
Der Zug fährt heute wohl nicht mehr. |
Schlimm an der Sache ist ja, dass
die Hoffnung bis zu Letzt nicht stirbt. Viel zu gut wirken die Voraussetzungen,
viel zu gut sieht das aus, viel zu gut kann der Film trotz der Einfallslosigkeit
vorgaukeln, dass noch was kommt. Umso ernüchternder bleibt man zurück. Die
Pluspunkte des Film versprechen etwas ganz anderes und es ist kaum zu glauben,
wie banal und sinnlos das alles verballert wird. Man möchte diesen Film mögen,
man würde ihm gönnen, als Geheimtipp gehandelt zu werden, nur das Endprodukt
ist es nicht wert. F. Javier Gutiérrez sei eine große Karriere gegönnt
(potenziell unnötiges Remake hin oder Interesse an weiteren Arbeiten
von ihm ist vorhanden, nur sein Debüt ist leider ein Pfostenschuss, der fast
wie ein Treffer aussieht, am Ende aber nicht zählt.
4,5 von 10 beiläufigen Apocalypsen.
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