Fakten:
Eden Lake
GB, 2008. Regie & Buch: James Wakins. Mit: Kelly Reilly,
Michael Fassbender, Tara Ellis, Jack O`Connell, Finn Atkins, Jumayn Hunter,
Thomas Turgoose, James Burrows, Tom Gill, Lorraine Bruce, Shaun Dooley, James
Gandhi u.a. Länge: 88 Minuten. FSK: Keine Freigabe. Auf DVD und Blu-ray
erhältlich.
Story:
Jenny und Steve wollen ein romantisches Campingwochenende in
der Natur verbringen, geraten dabei jedoch mit einer Gruppe Teenager
aneinander. Kleine Stichelein und Provokationen münden in gewaltätigem
Wahnsinn, am Ende des Tages gil es nur zu überleben.
Meinung:
Es könnte jeden Tag passieren, denn wie oft prallen
Schichten aufeinander. Assige Teenager und ein liebevolles Mitddle-Class-Couple
am See von irgendwo im britischen Königreich, ist wohl nicht so selten und
trotz diverser Klischees und Logiklöcher zelebriert James Watkins einen
erschreckend-realen Terrorfilm, der die furchtbare Chaostheorie exessiv
auslebt. Theoretisch irrelevante Konfrontationen führen zu einer unkontrollierten
Gewaltspirale, alles eskaliert, läuft komplett aus dem Ruder, selbst in seiner
Extreme nachvollziehbar und verstörend echt.
Die erste Rasur ist Freundessache. |
Campen ist rustikal, aber romantisch, |
Schonungslos treibt Watkins das Geschehen voran, spitzt es
extrem und wütend zu, lässt seine Figuren so brachial aufeinanderprallen, das
selbst schrecklichste Eskalationen in ihrem Kontext einer befremdlichen Logik
folgen. Nur zum Ende hin übertreibt es der Film, zerstört (ungewollt) die
sinnlose Eruption, weil er sie als gesellschaftliches, allgemeingültiges
Problem darstellt. Die böse Unterschicht, zu dick aufgetragen, obwohl die fiese
Pointe natürlich als Magentritt ihr Ziel nicht verfehlt. Subtil ist das schon
lange nicht mehr und leider nun etwas sehr plakativ, was „Eden Lake“ bis dahin
niemals nötig gehabt hätte. Viel zu grausam und packend ist der Film ohne seinen unnötigen Schlusspunkt, der durchaus seinen Reiz hat, aber dem gesamten Szenario sein Willkürlichkeit etwas nimmt, was sich als klare Schwäche rausstellt, so aber wohl nie gewollt war. Too much.
Denn lange Zeit ist das ein grausig-mögliches Magengeschwür,
toll gespielt und mit einer beinharten Stimmung wie gesellschaftlichen
Gesamtaufnahme versehen, die so furchtbar möglich erscheint, dass der nächste
Campingausflug an den See wohl noch warten kann.
7,5 von 10 Kettenreaktionen.
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