Review: ALLES ERLAUBT - EINE WOCHE OHNE REGELN - Wehe, wenn sie losgelassen...


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Fakten:
Alles erlaubt – Eine Woche ohne Regeln (Hall Pass)
USA, 2011. Regie: Bobby Farrelly, Peter Farrelly. Buch: Peter Jones, Bobby Farrelly, Peter Farrelly, Kevin Barnett. Mit: Owen Wilson, Jason Sudeikis, Jenna Fischer, Christina Applegate, Nicky Whelan, Richard Jenkins, Stephen Merchant, Larry Joe Campbell, Bruce Thomas, Tyler Hoechlin, Derek Waters, Alexandra Daddario, Rob Moran, Alyssa Milano u.a. Länge: 101/111 Minuten (Kino/Extended Cut, nur auf Blu-ray). FSK: Freigegeben ab 12/16 Jahren. Auf DVD und Blu-ray erhältlich.


Story:
Rick und sein bester Kumpel Fred sind seit Jahren verheiratet und genau da liegt das Problem: Die Freunde trauern ihrem Single-Dasein hinterher, kein Hintern ist vor ihren Blicken sicher. Ihre Frauen haben irgendwann die Schnauze voll und erteilen ihre Göttergatten einen Freibrief: Eine Woche lang gibt es eine Ehepause. Die Jungs dürfen flirten und bei Erfolg auch vögeln, wie und mit wem sie wollen. Voller Euphorie stürzen sie sich wieder auf den Markt, müssen allerdings feststellen, dass sie wohl nur in ihrer Erinnerung echte Schürzenjäger sind.


                                                                          



Meinung:
Die Farrelly-Brüder scheinen ihre eigene Karriere auf die beiden Deppen zu übertragen, die uns hier gut 100 Minuten (auf Blu-ray sogar 111, ach herrje) auf die Nüssen gehen dürfen. Einst bekannt für ihren nicht immer treffsicheren, aber zumindest voll und konsequent unter die Gürtellinie zielenden Brachial-Humor, sind sie offensichtlich auch in den letzten Jahre an die Leine gelegt worden, zu schlaffen Vorgarten-Rasenmähern und Holzzaun-Streichern mutiert, die sich aber immer noch für ganz wilde Hunde halten.


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Die Krone der Männlichkeit beim Stammtisch.
In diesem vor sich hin krepierenden Versuch einer Komödie geben Hügelnasen-Grinsekatter Owen Wilson und der erneut schreckliche Jason Sudeikis zwei unglaublich unsympathische Möchtegern-Hengste, irgendwo in einem Lebensphasen-und Entwicklungsstandgrenzgebiet von Midlife-Crisis und pubertären Samenerguss unter der Bettdecke, die sich in ihrem ach so schrecklich öden Eheleben gar nicht mehr wohlfühlen und deshalb – natürlich – von ihren erstaunlich scharfen Ehefrauen (ja, die Beiden können einem ECHT leid tun) einen Freifahrtsschein bekommen. Ruhig mal ne Woche rumvögeln, alles easy, stoßt euch den Schorf von den Hörnern, wir sehen uns dann. Bitte?! Ja Ladys, nehmt euch daran mal ein Beispiel. Man kann doch UNMÖGLICH von einem Kerl – vor allem von so zwei Prachtexemplaren – ernsthaft verlangen, immer nur das selbe Feld zu pflügen. Männer müssen jagen im Land der unbegrenzten Muschis, ihre naturgegebenen Charme ausspielen und wenn nach einer Woche Sack und Magen leer sind, docken sie wieder ans Mutterschiff an und ihr backt ihnen am besten noch einen Kuchen. Ach du liebe Güte...
Nein, dass soll natürlich alles nur ein Denkzettel sein, die Spaten werden eh nix reißen. Clever ausgeheckt von den Muttis. Ja, auch wenn eure Typen jetzt eine Woche lang versuchen sich durch die Gegend zu vögeln, sie schaffen es eh nicht, also was soll der Stress? Das ist wahre Liebe.


Ladys, klebt eure Schlüpfer fest.
Eine ganz schauderhafte Geschichte, das ist das Eine. Noch schlimmer, dass die Farrellys dabei nicht mal irgendwas witziges oder zumindest halbwegs amüsantes daraus schnitzen können. Furchtbar wie die Figuren und das Hauptdarsteller-Duo sind praktisch alle Dialoge, die Situationen nur peinlich und alles einfach grässlich eintönig. Baggern hier, baggern da, die Schlange kommt trotzdem nicht an die frische Luft (wenn wird natürlich...pst, Spoiler) und eigentlich ist es doch auch scheißegal, so uninteressant ist das alles. Zumindest der immer gute Richard Jenkins als Solarium-verbrannter, Bling-Bling-behangener Aufreißer-Zen-Meister kann in seinem kurzen Auftritt gefallen. Der klatscht Wilson/Sudeikis in den paar Minuten charismatisch und darstellerisch (und das bei DER Rolle) so mühelos an die Wand, das sagt ja alles.


Und die Moral von der Geschicht? Na, wer die nicht schon zu Beginn bei Sturm gegen den Wind riecht. So sehen schleimige, pseudo-anarchische US-Komödien aus, mit der abrundend-befriedigenden Botschaft vom trauten Heim und der liebenden Familie (warum auch immer). Von und über ehemalige Partylöwen, die jetzt nur noch kastrierte Stubentiger sind, aber es immer noch nicht mitbekommen haben. Katastrophal, auf allen Ebenen.

2 von 10 Bilderbuchehen.

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